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Half-Life 3: Keine Open World – neuer Shooter-König wird „eher wie Uncharted 4 und nicht wie Fallout“

Groß, größer … so groß wie ein Half-Life 3? Gerade hebt Valve wohl einen dritten Gordon aus der Taufe – der mehr Nathan Drake als Sole Survivor ist.

Eine Bildmontage, die einen weiblich gelesenen Charakter aus Fallout 4 zeigt - und Gordon Freeman aus den Half-Life-Spielen.
© Valve / Sierra Entertainment / Gearbox Software / Bethesda Softworks / Bethesda Game Studios, @24Novembers - stock.adobe.com, Adobe Photoshop [M]

Video-Test

Black Mesa erweckt Half-Life aus dem Dornröschenschlaf. Lohnt sich die Rückkehr in die Forschungseinrichtung?

Wenn sich eine Person das Prädikat „Valve-Fanboy“ auf die Stirn tätowieren dürfte, wäre das mit Sicherheit Tyler McVicker. Über die Jahre hat sich der YouTuber einen Ruf als verlässliche Quelle zu allem rund um den Kosmos von Valve, Gabe Newell und vor allem Half-Life erarbeitet. Aktuell widmet sich der Kollege einer aufwendigen Datenanalyse der sogenannten HLX-Dateien. Hinter dem kryptischen Kürzel sollen sich eindeutige Hinweise zum heißersehnten Half-Life 3 verbergen.

Jetzt hat McVicker sein fünftes Analysevideo zu diesen HLX-Dateien hochgeladen. Unter dem Titel „Valve versucht nicht mehr, HL3 zu verstecken“, trägt der Mann die neuesten Ergebnisse seiner Recherche zusammen. Knackpunkt dabei: Valve wird bei einem Half-Life 3 anscheinend mehr auf Innovationen im Bereich Physik-System denn auf Grafik-Wucht setzen. Zudem soll ein neues Gordon Freeman-Abenteuer „eher wie Uncharted 4 und nicht wie Fallout“ ausfallen. Was sich wie ein schräger Vergleich anhört, ist in Wirklichkeit gar nicht so schräg.

Was verrät das HLX-Analyse-Video No. 5 zu Half-Life 3?

„Valve arbeitet emsig daran, das nächste Half-Life-Spiel herauszubringen“, beginnt McVicker sein ungefähr neunminütiges YouTube-Video. Im selben Atemzug räumt er ein, dass Valve aktuell aller Wahrscheinlichkeit nach seine Ressourcen darauf konzentriert, seinen Multiplayer-Shooter Deadlock weiter zu verfeinern, Updates für Dota 2 erfolgreich abzuschließen oder an Counter-Strike 2 zu schrauben.

Davon abgesehen befindet sich ein Half-Life 3 laut McVicker momentan „absolut noch in Produktion“. Das brandneue YouTube-Video des Valve-Experten Tyler McVicker können wir euch nur ans Herz legen:

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Zu den neuen Info-Häppchen, die der Insider durch seine aufwendige Datenanalyse zutage fördern konnte: In einem früheren YouTube hatte McVicker bereits erwähnt, wie sich unterschiedliche Oberflächen abhängig von ihrer Beschaffenheit in einem nächsten Half-Life verhalten sollen. Jetzt baut er mit den Worten „der Brennpunkt bestimmter Brennstoffe wird überall erwähnt“ ab Sekunde 50 darauf auf.

Zu der künstlichen Intelligenz der Nichtspielercharakter weiß McVicker zu berichten: Gemäß seiner Recherche werden „einige Systeme direkt aus Half-Life 2 übernommen und abgeändert – und nicht neu geschrieben“, sagt er bei Minute 1:55. Ähnliches soll auf bestimmte Sound-Effekte innerhalb des Spiels zutreffen. Auch hier wurden, wie McVicker ausführt, einige Sound-Effekte, auf die NPCs reagieren können, direkt von Half-Life 2 übernommen – und darauf aufbauend ergänzt. Doch welchen Masterplan verfolgt Valve mit HLX wirklich?

Wieso in Half-Life 3 mehr Uncharted 4 als Fallout 4 steckt

Was das Physik-System eines Half-Life 3 angeht, ist McVicker eine kuriose Beobachtung gelungen: Scheinbar übernimmt Valve eine Voxel-basierte Technik für zerstörbare Levels aus A.R.T.I.. Wem das Akronym nichts sagt: Dabei handelte es sich um ein von Valve zugunsten von Half-Life: Alyx eingestampftes Spiel mit starken Anleihen bei Minecraft. Das Thema wird im YouTube-Video ab Minute 5:15 angeschnitten. Half-Life 3 könnte also ein Voxel-basiertes Zerstörungs-System beinhalten.

Überhaupt soll Valve mehr auf physikalische Realitätstreue denn auf grafische Wucht setzen. „Sie simulieren mehrere Systeme unabhängig voneinander, damit diese miteinander interagieren können“, wie McVicker ab Minute 6:45 ausführt. Gegen Ende seines neuesten Videos räumt der Mann dann noch mit einem verbreiteten Missverständnis auf. Entgegen einer häufigen getroffenen Behauptung, Half-Life 3 würde ein Open World-Spiel, wird der Titel vermutlich “eher wie Uncharted 4 und nicht wie Fallout“, wie wir ab Minute 7:10 erfahren.

Anders gesagt, wird ein Half-Life 3 zufolge McVickers keine offene Spielwelt bieten, dafür sowas wie eine ausgedehnt lineare. Ähnlich eben wie bei einem Uncharted 4 – oder beispielsweise einem Rise oder Shadow of the Tomb Raider. Denn in Übereinstimmung mit Tyler McVickers bisherigen Funden aus den HLX-Dateien, wird ein dritter Aufschlag für Physiker Freeman zwar mitunter eine aufwendige Physik-Simulation auffahren – was jedoch nicht mit einer Open World wie bei Fallout 4 & Co. einhergehen dürfte.

Apropos noch längst nicht verstrichen Halbwertszeit für Half-Life: Zum 20. Geburtstag von Half-Life 2 hat Valve den Fans ein besonderes Paket geschnürt, das ihr nicht verpassen dürft. Wo sonst gibt’s echtes, neues Gameplay zu Half-Life 2: Episode 3 abzugreifen?

Quelle: YouTube / @Tyler McVicker