Das neue Rollenspiel aus dem Hause Capcom ist seit heute auf dem Markt und entführt euch in die gnadenlose Welt von Dragon’s Dogma 2, in der ihr neben den namensgebenden Drachen auch auf Greifen, Zyklopen, Trolle und andere Monster trefft und euch im politischen Ränkespiel den rechtmäßigen Platz auf dem Thron erstreiten müsst.
Zum Glück seid ihr in eurem Kampf nicht allein, sondern könnt euch stets auf treue Vasallen und einige Verbündete in den Reihen der Mächtigen verlassen. Auch wenn die Story und die klassische Fantasywelt auf den ersten Blick nicht revolutionär wirken, ist Dragon’s Dogma 2 kein RPG wie jedes andere. Über einige Punkte sollte man sich im Klaren sein, bevor man seine Queste antritt.
Dragon’s Dogma 2: Reisen dauert WIRKLICH lange
Wenn der Questgeber euch fragt, ob ihr nicht in das nächste Dorf gehen könntet, solltet ihr euch gut vorbereiten, anstatt einfach drauflos zu preschen. Dass ihr nämlich mehrfach in Kämpfe verwickelt werdet, ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.
Darüber hinaus sind die Wege in Dragon’s Dogma 2 aber auch sehr lang: Auf eurer Karte wird zwar nur das angezeigt, was ihr bereits besucht habt, auf dem restlichen, ausgegrauten Bereich lassen sich aber zumindest die Straßenverläufe erahnen. Und die sind oft weit verzweigt und kurvenreich. Für längere Märsche solltet ihr daher auf jeden Fall eine Lagerausrüstung dabei haben, um über Nacht (oder wann auch immer) regenerieren zu können.
Schnellreise ist nur mit einem Reisestein möglich, welcher ein rares und teures Gut ist. Auch könnt ihr nur zu einem zuvor aktivierten Zielstein teleportieren. Die Fahrt auf einem Ochsenkarren hingegen ist relativ günstig. Von Städten aus fahren sie in andere Orte, die ihr zuvor auch nicht besucht haben müsst. Das Risiko, während der Fahrt angegriffen zu werden, besteht zwar, ist mir aber seltener passiert als ich befürchtet hatte.
Nachts zu reisen ist völlig anders
Wenn die Abenddämmerung anbricht, solltet ihr den Horizont so langsam nach der schmalen Rauchsäule eines Lagerplatzes absuchen; wenn ihr in der Nähe einer Ortschaft seid – umso besser. Nachts ändert sich nämlich einiges in den Reichen Vermund und Battahl. Nicht nur, dass ihr kaum noch etwas sehen könnt und darauf angewiesen seid, die Öllampe einzuschalten, um überhaupt noch etwas in eurer näheren Umgebung zu erkennen. Auch die Monster – als wären sie nicht ohnehin schon stark und zahlreich genug – zeigen ein anderes Gesicht.
Zum einen tauchen unterschiedliche Gegner wie nebelartige Phantome oder Skelettkrieger auf, zum anderen erscheinen die weiteren Monster in höherer Zahl. Zwar sind Goblins für den erfahrenen Krieger keine Herausforderung, wenn aber fünf von ihnen aus dem Unterholz hervorspringen, zusätzlich ein Rudel Wölfe angreift und dann vielleicht noch ein Troll auftaucht, beißt ihr unter Umständen schneller ins Gras als ihr „Ich bin der verdammte Erweckte“ sagen könnt. Solltet ihr also doch einmal von der Dunkelheit überrascht werden, nehmt vielleicht eher mal die Beine in die Hand als euch einer offenen Konfrontation zu stellen.
Die Vasallen können ihren Mund nicht halten
Zu Beginn des Spiels erstellt ihr euch einen Vasallen, der euch die gesamte Reise über begleitet. Im Charakter-Editor stehen euch dabei die gleichen mannigfaltigen Möglichkeiten zur Verfügung wie für eure Hauptfigur. Zusätzlich habt ihr die Option, eure Kampftruppe im Spiel mit zwei weiteren Vasallen zu erweitern, die ihr euch von anderen Spielern leiht. Da sie nicht mitleveln, werdet ihr eure Begleiter hier und da austauschen, was eine abwechslungsreiche und diverse Gruppe ermöglicht.
Eines aber haben alle Vasallen – ob Mensch oder Biestren, ob Krieger oder Magier, ob besonnen oder einfühlsam – gemeinsam: Sie labern beinahe die ganze Zeit. Während der Reise unterhalten sie sich über Abenteuer mit früheren Meistern; dass sie von Krankheiten gehört haben, die Vasallen zu Ungehorsam verleitet, dass frühere Meister nur Frauen angestellt hätten oder welchen Vorteil wir daraus ziehen könnten, dass wir alle unterschiedliche Professionen haben.
Meine Hauptvasallin informiert mich ständig, dass sie jetzt Materialien sammelt; in den Ortschaften werde ich wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass irgendwo eine Leiter steht und man ja hochklettern könnte. Und jede Aussage wird noch einmal von einem der anderen kommentiert.
Zwar könnt ihr die Untertitel für die Vasallen ausstellen und die Sprachausgabe für sie separat in der Lautstärke ändern, aber dann ist es komplett still, was auf langen Reisen auch irgendwie langweilig wird. Ich glaube, es hätte schon gereicht, wenn die Kommentare etwas weniger häufig gekommen wären.
Inventar-Management ist wichtig
Schon früh im Spiel werdet ihr merken, dass ihr eigentlich viel zuviel Kram angesammelt habt. Tränke, Nahrung, Materialien zur Verbesserung von Ausrüstung… Zum Glück könnt ihr in Herbergen einige Dinge ins Inventar legen. Mehrere Ausrüstungssets zu tragen kann nämlich schnell die Hälfte eurer maximalen Traglast oder mehr beanspruchen.
Wichtig ist es da zum einen, die Goldkäfer zu sammeln, um das tragbare Gewicht zu erhöhen, zum anderen, euer Gepäck unter den Vasallen aufzuteilen. Ihr könnt ihnen sogar die Spezialisierung zum Logistiker verpassen, sodass sie diese Aufgabe selbst übernehmen. Achtet aber darauf, dass ihr euch eure Sachen von Mietvasallen zurückholt, bevor ihr diese aus eurem Dienst entlasst.
Wie schwer ihr und eure Begleiter tragen könnt, bekommt ihr in Form einer Skala und des exakten Gewichts angezeigt. Nicht mit allzu viel Gepäck durch die Lande zu reisen, ist ratsam. Seid ihr nämlich „schwer“ oder gar „sehr schwer“ beladen, verlangsamen sich eure Bewegungen, was besonders im Kampf ein Nachteil ist. Außerdem geratet ihr schneller aus der Puste und könnt nicht mehr so lange sprinten.
Die Vasallen sind die wahren MVPs
Es ist zu empfehlen, die Vasallen nicht nur deshalb regelmäßig zu wechseln, damit ihr an eure Level angepasste Gefährten habt. Auch solltet ihr Vertreter verschiedener Laufbahnen ausprobieren. Magier können euch nicht nur schnell heilen, sondern auch eure Waffen mit der Kraft des Feuers ausstatten oder mächtige Elementarangriffe auf die Gegner schleudern. Es ist schon ein erhabener Anblick, wenn ein Magier in seiner weiten Robe einige Meter empor schwebt und Blitze auf einen Zyklopen herabregnen lässt.
Bogenschützen sind – wie man vermuten mag – hervorragende Fernkämpfer und können Angriffsvariationen erlernen, mit denen sie mehrere Pfeile schnell hintereinander schießen oder Öl- und Explosionspfeile nutzen können. Krieger dagegen sind robust und erreichen mit mächtigen Hiebwaffen eine starke Durchschlagskraft.
Manchmal ist es einfach nur interessant mitanzusehen, wie sich eure Vasallen im Kampf schlagen und mit so manchem Angriff viel mehr ausrichten, als ihr es würdet. Ehrlich gesagt könntet ihr euch auch in vielen Auseinandersetzungen mit größeren Gegnern einfach zurücklehnen und euren Erweckten hinter der nächsten Mauer verstecken. Da sich die Gegner nie explizit auf euch, sondern auf alle Kampfteilnehmer konzentrieren, kommt ihr dabei ganz gut weg.
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr schon die ersten Stunden in Dragon’s Dogma 2 gesteckt? Schreibt uns gerne, was euch daran gefällt und was nicht. Unser (derzeit noch vorläufiges) Review könnt ihr derweil hier lesen.