Viele Überstunden in nicht enden wollenden Crunch-Phasen, ungleiche Behandlung innerhalb der Belegschaft: Nach einem ausführlichen Bericht von Kotaku sieht sich das Activision-Studio Treyarch mit einigen Vorwürfen konfrontiert, deren Ursprung offenbar aus internen E-Mails stammt, die dem Magazin zugespielt wurden.
Demnach wurden vor allem Mitarbeiter aus der Qualitätssicherung wie Menschen zweiter Klasse behandelt: Laut Angaben in den Mails war es ihnen z.B. nicht gestattet, zusammen mit den Entwicklern zu essen und ein direkter Kontakt wurde weitestgehend unterbunden. Auch wurden Parkplätze für das Personal aus der QA-Abteilung ausgelagert und befanden sich deutlich weiter entfernt vom Bürogebäude.
Mittlerweile haben Dan Bunting und Mark Gordon als Leiter von Treyarch auf die Vorwürfe reagiert und geloben Besserung. In dem Schreiben, das u.a. von DualShockers aufgegriffen wurde, ist von einer besseren Work-/Life-Balance die Rede und die Zusicherung, dass ihnen die Gesundheit und das Wohlgefühl der Mitarbeiter am Herzen liegen. Der gefürchtete Crunch soll zudem durch bessere Planung in Zukunft vermieden oder zumindest vermindert werden. Bunting und Gordon fordern gleichzeitig eine bessere Kommunikation innerhalb des Studios. Entsprechend werden Mitarbeiter angeregt, offen über Probleme und Belastungen mit ihren Vorgesetzten zu sprechen.
Hier das Statement im Original-Wortlaut:
„Today, Kotaku published a story that explores a number of reported behind-the-scenes issues in Black Ops 4 development. The first and most important statement that we want to make to the team is that, as managers of this studio, we take the well-being of every single individual working here very seriously.
We have a vision for the future of this studio that includes significant improvements to work/life balance, and we plan to achieve that through better project planning, streamlined production processes, and rigorous decision-making timelines. It is also our intention to maintain our commitment to increased transparency.
Getting there will require time, hard work, and commitment — most of all, it will require open communication. If you ever feel like your needs aren’t being met, please do not hesitate to communicate actively with your manager. No one should ever feel like they don’t have options, can’t talk openly, or that the only choice is to take their concerns to the public. These conversations should always start with an honest dialogue with your department manager, and if that’s not working, feel free to reach out to one of us.
Game development is a wildly complex art and it requires a diverse set of people and skill sets to do it successfully. It’s important for all of us to foster a studio culture that treats all team members with respect.
We appreciate the contributions made by all parts of the team in the name of the games we make.
Sincerely,
Dan & Mark“
Allerdings wird man abwarten müssen, ob und inwieweit sich die angestrebte neue Studiokultur etablieren lässt. Wie DualShockers anmerkt, bereitet Treyarch gerade einen neuen Teil von Call of Duty Black Ops für die Veröffentlichung im nächsten Jahr vor. Obwohl das Team Unterstützung von Sledgehammer Games und Raven erhält, wird der typischen Entwicklungszyklus damit von den üblichen drei auf zwei Jahre verkürzt.
Es ist erschreckend, dass diese Firmen immer erst "Besserung geloben", wenn sie erwischt werden.
kennt ihr die Vordrucke für Lebensläufe und Bewerbungen?
ich glaube die gibt es jetzt auch für crunch time statements
langsam kann mans nicht mehr hören, Crunch hier, Crunch da, wird ja schon als Vorwand genommen warum man irgendwas verschiebt "wir verzichten auf Crunch, Game kommt deshalb 6 Monate später"
Ich finde es schon sehr heuchlerisch zu sagen
als Antwort auf einen Bericht, der das genaue Gegenteil zeigt.