Bei der heutigen Enthüllung der Ampere-Grafikkarten von Nvidia ist auch ein neues Video von Cyberpunk 2077 mit RTX-Funktionen gezeigt worden. Das Rollenspiel von CD Projekt Red realisiert Umgebungsverdeckung (Ambient Occlusion), diffuse Beleuchtung (Diffuse Illumination), Reflexionen und Schatten mit DXR Raytracing.
Darüber hinaus wird DLSS 2.0 unterstützt – eine KI-gestützte Upscaling-Methode, die hauptsächlich für höhere Bildwiederholraten bei hohen Grafikqualitätseinstellungen (oftmals mit Raytracing) sorgen soll. Bei dem Upscaling-Verfahren werden z.B. nativ in 1080p gerenderte Szenen mit KI-Unterstützung auf 1440p oder 4K hochskaliert. Die Hochskalierung und die Kantenglättung (Anti-Aliasing) übernimmt ein speziell trainiertes System auf Basis von künstlicher Intelligenz mit neuronalen Netzwerken, welches die Hochskalierung (vereinfacht gesagt) anhand von sehr großen Ausgangsbildern (Super Sampling) erlernt hat. Zusätzlich kommen temporale Bild-Zusammensetzungsmethoden (Informationen aus den vorherigen Bildern; Pixel-Bewegungsvektoren) zum Einsatz, die für eine höhere Bildschärfe und eine höhere Schärfestabilität von Bild von Bild sorgen sollen.
Diffuse Beleuchtung bedeutet, dass ein Objekt von mehreren Richtungen beleuchtet wird und nicht vorwiegend aus einer einzigen Richtung. Bei Cyberpunk 2077 soll speziell der Lichteinfall vom Himmel als auch von anderen Licht emittierenden (verschiedenen) Oberflächen realisiert werden – etwas, was mit traditionellen Rendering-Techniken schwierig zu erreichen ist. Die gerichteten Schatten von Sonne und Mond werden mit Raytracing berechnet. Laut Entwickler sollen diese Schatten physikalisch genau sein und die Lichtstreuung durch Wolken berücksichtigen. In der finalen Version kann die Schattenberechnung unter Umständen noch auf andere Lichtquellen übertragen werden – je nach Notwendigkeit.
Ambient Occlusion als Schattierungs- und Rendering-Technik berechnet, wie stark die Elemente einer Szene dem Umgebungslicht ausgesetzt sind – und ob manche Objekte den Lichteinfall verdecken und dadurch Schatten erzeugen. Geschützte oder abgeschlossene Bereiche (je nach Verfügbarkeit der Lichtquelle) werden so verdunkelt und können den Gesamtton des gerenderten Bildes verbessern. In Cyberpunk 2077 werden so lokale Schatteneffekte von lokalen Lichtquellen erstellt.
Im Cyberpunk 2077 werden Raytracing-Reflexionen auf allen Oberflächen verwendet, sofern diese Licht reflektieren können. Sie sind sowohl auf undurchsichtigen als auch auf transparenten Objekten vorhanden, um zu simulieren, wie Licht von glänzenden und metallischen Oberflächen reflektiert wird, dazu gehören glatte natürliche Spiegel (Fensterglas), aber auch rauere Oberflächen wie gebürstetes Metall. Im Gegensatz zu Screen-Space-Techniken, die nur das reflektieren können, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, können Raytracing-Reflexionen die gesamte Szene um die Figur herum darstellen und Objekte erfassen, die sich außerhalb des Kamerasichtfelds befinden oder von der Kamera abgewandt sind.