Auf der gamescom 2023 hatte ich die Gelegenheit, ein Interview mit den Köpfen hinter den Diablo-Spielen zu führen. Rod Fergusson, General Manager der Diablo-Franchise, und Chris Wilson, Associate Production Director von Diablo 4, verrieten spannende Neuigkeiten über die Zukunft des beliebten Action-Rollenspiels.
Während auf der Opening Night Live bereits ein Video zur zweiten Season von Diablo 4, der „Season of Blood“, gezeigt wurde, konnte ich im Interview noch einige Fragen zu weiteren spannenden Themen stellen. Allen voran natürlich die Frage nach einer neuen Klasse, dem Testserver für neue Inhalte oder auch dem Solo Self-Found Modus, welcher in der letzten Season von Diablo 3 eingeführt wird.
Diablo 4: Diese 3 Fragen haben uns brennend interessiert – Neue Klasse, Testserver & Solo Self-Found
Aktuell ist die erste Season von Diablo 4 noch in vollem Gange und auch das Thema und die Inhalte der zweiten Season sind mittlerweile offiziell bekannt. Daher haben wir in unserem Interview versucht, eher Fragen zu finden, die nicht direkt etwas mit dem nächsten großen Kapitel des Spiels zu tun haben. Die Antworten darauf wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:
4P | Kevin: Warum wurde der Blutritter in Diablo Immortal eingefügt und nicht in Diablo 4? Besonders im Hinblick auf die kommende Season of Blood, in der diese Klasse mehr als passend wäre.
Rod: Diablo 4 und Diablo Immortal sind zwei sehr unterschiedliche Spiele mit zwei sehr unterschiedlichen Teams und zwei unterschiedlichen Technologien. Es ist also eher ein Zufall, dass das Team diese Art von Vampir hatte. Das hat sich im Laufe der Zeit irgendwie angeglichen. Aber nein, der Blutritter wird in Diablo 4 nicht auftauchen.
4P | Kevin: Plant ihr die Einführung von Testservern für kommende Updates? So wie es in Diablo 3 bisher gehandhabt wurde.
Chris: Grundsätzlich ist es nicht geplant, zukünftige Updates vorab über Testserver auszuspielen. In Diablo 4 versuchen wir durch den Kontakt mit der Community und dem Feedback an neuen Inhalten zu arbeiten.
Rod: Ja, der PTR ist interessant, aber er bringt auch Herausforderungen mit sich, was die Entwicklungszeit, die Balance und das, was man enthüllt, angeht. Das ist etwas, dessen wir uns sehr bewusst sind, weil wir es in anderen Spielen bereits ausprobiert haben. Wir haben das Feedback gehört, aber wir suchen immer noch nach Möglichkeiten, diese Feedbackschleife zu optimieren, und das könnte in Zukunft ein Teil davon sein oder auch nicht.
4P | Kevin: Ein beliebtes Feature in der Community ist der Solo Self-Found Modus, der zuletzt auch in Diablo 3 angekündigt wurde. Wird es diesen auch bald in Diablo 4 geben?
Rod: Wir haben zehn Jahre gebraucht, um das in Diablo 3 einzubauen. Eines der schönen Dinge an den anderen Teilen der Reihe ist, dass wir zurückblicken und sehen können, was funktioniert hat, und selbst Immortal hat interessante Dinge, die sie im Spiel machen. Wir sagen also niemals nie, aber wir haben immer verschiedene Prioritäten zu verschiedenen Zeiten.
Zusammengefasst waren das recht ernüchternde Antworten, mit denen wir zum Teil aber schon rechnen konnten. Im Vorgänger gab es schließlich auch erst mit der Veröffentlichung der Erweiterung Reaper of Souls eine weitere Klasse. Dass der Solo Self-Found Modus vorerst nur in Diablo 3 bleibt, hat mich hingegen ein wenig traurig gestimmt. Immerhin gibt es in Season 2 noch weitere Features, die noch nicht bekannt sind. Vielleicht werden wir ja damit noch überrascht.
Dann kommen noch Probleme hinzu, die erst im Endgame wirklich sichtbar werden, wofür der Großteil eine Weile gebraucht hat, dort hinzugelangen: Es gibt nicht viel Endgame. Das Inventar wird zugepflastert mit Kram, den man langwierig aussortieren muss, es könnte ja was brauchbares dabei sein. Truhe ist generell zu klein. Dann kommt das Tempo von Blizzard dazu, auf Probleme zu reagieren: Edelsteine verstopfen die Truhe -> dauert mehrere Monate bis zum Fix. Jetzt läuft die Saison, es gibt Herzen zu finden -> gleiches Problem wie die Edelsteine in den Wochen davor. Balancing der Figuren ist nicht optimal (Zauber*innen sind unter den Leuten am beliebtesten, es ist die schwächste Klasse). Oder so Sachen wie Schaden in Milliardenhöhe durch bestimmte Fähigkeitskombinationen mit entsprechenden Items. Spiel ruckelt, sobald es zu Multiplayer mit anderen kommt, weil gesamtes Inventar und Truhe im Hintergrund geladen werden muss. Resistenzen sind bspw. im Paragonsystem wertlos, wir reden über Erhöhungen von afair 5 Punkte, während man im Endgame mit irgendwas 1.000 auf den Resistenzen rumläuft. Monsterdichte ist ein Problem, die fällt teils zu gering aus und wurde von Blizzard wieder angehoben, nachdem sie zwischendurch gesenkt wurde.
Als Auszug dessen, was passiert ist.
Ich finde das als jemand der vom Spielfeldrand zuschaut ja sehr erstaunlich wie schnell das Ding abgesoffen ist. Es kam raus, wurde überall gefeiert und gespielt, man wusst nicht wohin man flüchten sollte auf Twitch, weil es irgendwie jeder gespielt hat. Verstanden habe ich es nicht so ganz, es sah einfach furchtbar drist und langweilig aus, aber die Leute wollten es düster und irgendwie mag ja auch nur ich Farben, also passt das so.
Dann kam ein Patch und irgendwie hat da irgendwas nicht ganz gepasst und die Stimmung hat sich komplett gedreht, nur mit dem Start der Season kam es zum Luft holen noch einmal kurz nach oben.
Was ist passiert?
Kurz zusammengefasst:
Frage 1: Unsere Teams arbeiten nicht zusammen, von daher werden Features von einem nicht fürs andere geplant (Zuviel Aufwand)
Frage 2: Wofür Testserver wenn wir zahlende Beta-Tester haben? Sollen die doch auch mal was tun für unser Geld!
Frage 3: 10 Jahre für Diablo 3, wahrscheinlich 10 Jahre für Diablo 4, und Path of Exile fügte das Feature innerhalb von 4 Jahren hinzu, ohne jemals um das Feature aktiv gebeten zu werden. Schon scheiße wenn die Geld-ärmere Firma besser und effektiver arbeitet.