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Diablo 4: Drei Alternativen, die wenig anders sind – aber nicht weniger spaßig

Drei ungewöhnliche Alternativen, die meist unter dem Radar fliegen

© Blizzard / Activision Blizzard

Die ganze Welt spielt Diablo 4 – naja, zumindest die, die für das Action-Rollenspiel von Blizzard etwas mehr Geld ausgegeben haben. Wer jedoch nicht so tief in die Tasche greifen möchte, aber dennoch Lust auf eine spaßige Dämonenhatz hat, für den gibt es Alternativen.

Halt, bevor ihr jetzt sofort wegklickt: Wir meinen damit nicht den schon hunderte Male erwähnten Konkurrenten Path of Exile. Auch andere Genre-Vertreter wie Torchlight 2, Grim Dawn oder das sich noch im Early Access befindliche Lost Epoch wollen wir hier gar nicht weiter groß thematisieren. Stattdessen liegt unser Fokus auf drei Spielen, die nicht unbedingt so im Rampenlicht stehen, aber dennoch stundenlange Action-Rollenspiel-Unterhaltung bieten.

Die erste Diablo-Alternative: Victor Vran



Das bulgarische Entwicklerstudio Haemimont Games ist eigentlich eher für Strategiespiele bekannt: Tropico 3, Tropico 4 und Tropico 5 stammen ebenso aus ihrer Feder wie Surviving Mars oder das erst vor wenigen Wochen veröffentlichte Alien: Stranded Dawn. Doch zwischen all dem Aufbau von (diktatorischen) Inselparadiesen und Weltall-Kolonien wagte sich das Team auch an ein Action-Rollenspiel, welches sich flott, flüssig und angenehm wuchtig spielt, ohne eure komplette Lebenszeit rauben zu wollen – Auftritt für Victor Vran.

Anders als Diablo und ähnliche Spiele setzt Victor Vran auf einen vordefinierten Charakter, welcher dem Spiel zufälligerweise seinen Namen leiht. Auch eine Klasse legt ihr nicht fest, sondern stattdessen entscheidet eure Bewaffnung darüber, wie ihr kämpft. Mit einem schnellen Rapier setzt ihr dementsprechend flinke Stiche, während ein Granatwerfer einen deutlichen Doppel-Wumms hinterlässt. Oder wie wäre es mit einem von zwei Händen geführten Hammer, der die Dämonenbrut kurzerhand zerquetscht? Hinzu kommen spezielle Fähigkeiten, mit denen ihr etwa einen Meteor vom Himmel holt oder einen mächtigen Energiestrahl abfeuert.



Victor Vran spielt sich auch deshalb so flott, da die Entwickler das Wort Action im Genre Action-Rollenspiel groß schreiben. Ihr müsst selbst aktiv ausweichen, Hechtrollen vollführen und feindlichen Beschuss reflektieren, während ihr entweder mit Maus und Tastatur oder via Controller kräftig zuhaut. Dabei seid ihr übrigens trotz des festgelegten Charakters nicht auf euch allein gestellt, sondern könnt mit bis zu drei Freunden gemeinsam im Koop-Modus loslegen und euch durch die zahlreichen Gegner kämpfen.

Tiefgreifende Charakterbuilds, über die ihr erst einmal stundenlang grübeln müsst, gibt es in Victor Vran stattdessen nicht. Auch die Spielzeit hält sich in Grenzen: Etwa 15 bis 25 Stunden lang seid ihr dabei. Natürlich gibt es nach dem Ende noch ein bisschen was zu tun und Fans von Motörhead können sich gleich einen ganzen DLC dazu kaufen, aber als Spiel für die Ewigkeit taugt Haemimonts Idee eines Action-Rollenspiels nicht. Aber genau das macht es zu einem idealen Snack für Zwischendurch, den es übrigens seit 2018 auch für die Nintendo Switch gibt.

Darksiders Genesis: War und Strife im Doppelpack



Ähnlich lang, genauso actionreich, aber viel mehr Action-Adventure statt Diablo-esques Rollenspiel: Darksiders Genesis landet trotzdem in dieser Liste. Der Grund dafür ist, dass sich das Spin-Off von der klassischen Third-Person-Perpektive der drei Hauptspiele löst und in die Iso-Ansicht wechselt – nicht zu vergessen der Kampf gegen unzählige Feinde.

Das Kampfsystem fällt dabei trotz des Perspektivenwechsel weiterhin sehr actionlastig und direkt aus. Vor allem mit Gamepad gehen die Kämpfe flott von der Hand, aber auch mit Maus und Tastatur kommt man gut zurecht. Als Spieler schlüpft ihr dabei entweder in die Rolle von War oder Strife und erlebt eine Geschichte, die noch vor dem ersten Darksiders stattfindet. Ihr benötigt also nicht unbedingt Vorwissen, um mit Darksiders Genesis euren Spaß zu haben, aber natürlich hilft es, um die eine oder andere Anspielung zu verstehen.



Loot in Form von neuen Rüstungen oder Waffen sucht ihr aber in Darksiders Genesis vergebens. Stattdessen sammelt ihr Kreaturenkerne, mit denen in einem Talentbaum eure Fähigkeiten verbessert oder Attribute wie Zorn, Stärke oder Gesundheit erhöht. Darüber hinaus gibt es permanente Upgrades für die vordefinierten Waffen, wodurch etwa Strifes Waffen Kettenblitze verschießen. Ganz wie bei Victor Vran werdet ihr in Darksiders Genesis nicht fündig, wenn ihr komplexe Charakterbuilds oder ein starkes Endgame sucht.

Sollte es euch aber nach einem rund 15 bis maximal 25 Stunden langen Abenteuer ohne große Itemjagd dürsten, welches sowohl im Singleplayer als auch im Koop-Modus spielbar ist, dann ist Darksiders Genesis auf jeden Fall einen Blick wert. Zudem ihr ein komplettes Spielerlebnis erhaltet, denn DLCs gibt es nicht.

Minecraft Dungeons: Action-RPG für Jüngere



Düstere Welt, jede Menge Blut und platzende Gegner: Action-Rollenspiele sind oft nicht gerade zimperlich und wenig dafür geeignet, sie mit den eigenen Kindern zu spielen. Minecraft Dungeons behebt diese Problematik und kombiniert die Klötzchenwelt des meistverkauften Videospiels der Welt mit dem Diablo-Faktor: Heraus kommt ein Action-Rollenspiel der seichten und zuweilen etwas sehr oberflächlichen Art, welches aber vor allem jüngere Spieler trotzdem mit seiner eigenen Loot-Spirale zu unterhalten weiß.



Die Vereinfachung fängt bei Minecraft Dungeons schon bei der Charakterstellung an, die rudimentär ausfällt und keine eigenen Klassen bietet. Jeder Held ist von Anfang an gleich und die Angriffe unterscheiden sich nach der gewählten Waffe. Die können mithilfe von Verzauberungspunkten noch stärker individualisiert werden, wodurch ein Schwert etwa fortan auch Feuerschaden austeilt. Moment! Das klingt doch genauso wie bei Victor Vran, oder etwa nicht? Jein. Die Systeme sind zwar nicht unähnlich zueinander, aber im Vergleich fällt Victor Vran aufgrund seiner gebotenen Möglichkeiten und zusätzlichen Systeme eine Ecke komplexer aus.

Im Falle von Minecraft Dungeons ist das aber nicht weiter schlimm. Schließlich richtet sich das Spiel in erster Linie an jüngere Spieler, die hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Während die Hauptgeschichte schon nach nur einer handvoll Stunden zu Ende geht, kann dank zusätzlichen Schwierigkeitsgraden, zahlreichen DLCs und mittlerweile einigen veröffentlichten Content-Patches noch einiges mehr an Zeit investiert werden. Schade nur, dass der Baufaktor, der Minecraft so stark machte, kaum zum Tragen kommt.

  1. Van Helsing hatte, als wir es gespielt haben, ein grauenhaftes Balancing. Der Endboss hat uns ge-one-hittet, als ob das Spiel die Gegnerstärke nicht richtig skaliert hätte. Bezieht sich natürlich auf die Originalversion und nicht den nachträglich erschienenden Director's Cat.

  2. Alle gespielt. Darksiders und Minecraft jedoch frühzeitig abgebrochen. Victor Vran ist tatsächlich ein sehr unterhaltsames Spiel jedoch von den Mechaniken schon sehr unterschiedlich als ein Diablo.
    Ich würde sosnt noch Incredible adventures of Van Helsing in den Ring werfen.

  3. Ich möchte hier noch Warhammer 40.000 Inquisitor: Martyr einwerfen.
    Das steuert sich zugegeben etwas komisch wenn man nicht die Tastenbelegungen ändert, und als Neuling wird man von den gefühlt dutzenden Stats, Modifikatoren und Attributen erschlagen als würde man spät in ein MMO einsteigen; aber die Kämpfe sind unglaublich wuchtig, Blut und Fetzen fliegen nur so wie Konfetti, und die Geschichten halten einen an der Stange.

  4. Die hier erwähnten Victor Vran und Darksiders: Genesis haben mir auch gut gefallen. Dummerweise habe ich nicht mehr die Muße für solche Art von Spielen. Lust ist generell schon noch vorhanden, aber nach ein paar Stunden Spielzeit (meist) im mittleren einstelligen Bereich habe ich dann doch keinen Bock mehr drauf.
    Das ging mir selbst beim (beinahe) über jeden Zweifel erhabenen Grim Dawn schon so. Titan Quest dürfte das letzte Spiel gewesen sein, dass ich in der Richtung wirklich angemessen lange gespielt habe. Klingt komisch, aber irgendwie ist mir das ganze Genre inzwischen fremd geworden.
    Vielleicht sollte ich, in der Hoffnung, dass es mich erneut packen kann, mal wieder eine Partie in TQ starten.

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