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DOSB: „eGaming“ ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

DOSB: „eGaming“ ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

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Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat ein Positionspapier zum Umgang mit elektronischen Sportartensimulationen, eGaming und „eSport“ veröffentlicht und zunächst eine eigenwillige Unterteilung zwischen elektronische Sportartensimulationen und eGaming vorgenommen. Elektronische Sportartensimulationen oder virtuelle Sportarten liegen für den DOSB vor, wenn „reale“ Sportarten in die virtuelle Welt überführt werden. Unter eGaming wird das wettkampfmäßige Spielen von Video- bzw. Computerspielen aller Art nach festgelegten Regeln verstanden, die nicht den virtuellen Sportarten entsprechen.

Während der DOSB virtuelle Sportartensimulationen als durchaus relevant betrachtet und eine systematische Ausarbeitung von Strategien zur Entwicklung von Sportarten im virtuellen Raum und von passgenauen Instrumenten zur Vereinsberatung und -entwicklung in den Verbänden empfiehlt, geht der Sportbund davon aus, dass eGaming in seiner Gesamtheit nicht den zentralen Aufnahmekriterien entspricht, die das Sport- und Verbändesystem unter dem Dach des DOSB konstituieren und prägen. Er erkennt die Bedeutung von eGaming als Teil einer modernen Jugend- und Alltagskultur an, nicht jedoch als eigenständige sportliche Aktivität.

„Der DOSB geht davon aus, dass eGaming in seiner Gesamtheit nicht den zentralen Aufnahmekriterien entspricht, die das Sport- und Verbändesystem unter dem Dach des DOSB konstituieren und prägen. Der DOSB wirkt konsequent darauf hin, dass keine eGaming-Aktivitäten in Vereinen angeboten werden, die dem anerkannten Wertekanon des DOSB-Sportsystems nicht entsprechen“, ist dem Positionspapier zu entnehmen. Es wird „aktuell kein Anlass“ gesehen, die Abgabenordnung zu ändern und mit ‚eGaming/eSport‘ einen Bereich aufzunehmen, der vor allem kommerziellen Verwertungsinteressen folgt.

DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker: „Nach intensiven Überlegungen sprechen wir uns dafür aus, elektronische Sportartensimulationen von eGaming zu unterscheiden. In den virtuellen Sportarten sehen wir für unsere Vereine und Verbände Potenzial für eine Weiterentwicklung. eGaming hingegen passt nicht zu dem, was den gemeinwohlorientierten organisierten Sport prägt. Sehr wohl sehen wir für uns die Aufgabe, die Sportvereine mit Qualifizierungen und Konzepten bei dem Umgang mit der modernen Jugend- und Alltagskultur eGaming zu unterstützen.“

DOSB-Präsident Alfons Hörmann: „Die Frage, ob und inwieweit neue Entwicklungen unter das Dach von Sportdeutschland passen, werden wir aktuell und zukünftig im Sport verantwortungsbewusst und eigenständig klären.“

„Die Ausübung von ‚FIFA 19‘ oder ‚PES 2019‘ ist für Fußballvereine statthaft – bei ‚Counter-Strike‘, ‚Call of Duty‘ oder ‚Fortnite‘ hört hingegen der Spaß auf. ‚Wenn überhaupt‘ – so heißt es – seien Spiele zulässig, die dem DOSB-Wertekanon entsprechen, der mutmaßlich sehr knapp hinter ‚League of Legends‘ endet“, so fasst GamesWirtschaft die Sichtweise des DOSB beispielhaft zusammen.

Der eSport-Bund Deutschland (ESBD) wiederum kritisiert die Entscheidung des DOSB, vor allem die allgemeine Ablehnung von eSport als sportliche Aktivität und dem möglichen Aufbau von eSports in den Sportvereinen: „Monatelang hat sich der DOSB über eSport ausgetauscht und informiert, aber die Positionierung zeigt, dass es weiterhin kaum Verständnis über die eSport-Bewegung gibt. Die wenigen geplanten Maßnahmen binden den organisierten eSport nicht auf Augenhöhe ein. Damit stellt man sich an der DOSB-Spitze deutlich gegen die junge eSport-Bewegung“, sagt ESBD-Präsident Hans Jagnow.

Die Abgrenzung zwischen elektronischen Sportartensimulationen und eGaming wird ebenfalls missbilligt. Hans Jagnow: „Diese Abgrenzungen sind völlig unsachlich und verwirrend, auch für Vereine und Verbände, die schon im eSport aktiv sind. Jetzt auch noch neue Begriffe zu erfinden, schadet dem DOSB nur. Im DOSB positioniert man sich mit diesem Sonderweg komplett an der gesellschaftlichen Realität vorbei. Diesen Versuch der Spaltung wird die Generation eSport nicht mitmachen.“

‚“Die Positionierung des DOSB hat auch Auswirkungen auf die politische Debatte. Nachdem sich die Große Koalition auf eine „vollständige Anerkennung von eSport“ im März dieses Jahrs geeinigt hatte, stoppte die Bundesregierung zuletzt ihre Bemühungen unter Verweis auf die Diskussion im DOSB. „Die ablehnende Haltung des DOSB darf jetzt nicht dazu führen, dass die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages begraben werden“, erklärt Hans Jagnow. „Einen Bruch dieser Zusagen wäre fatal, das würde das Vertrauen der über drei Millionen eSport-begeisterten Menschen in die Politik nachhaltig beschädigen. Die Bundesregierung  sollte stattdessen jetzt alle Spielräume ausnutzen, um eine Anerkennung von eSport, die Gemeinnützigkeit und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Problematisch sieht Jagnow insbesondere die Ablehnung aller Formen der Gemeinnützigkeit für eSport durch den DOSB: „Diesen Versuch der politischen Einflussnahme des DOSB über den sportlichen Bereich hinaus halten wir für absolut unangemessen. Das ist respektlos gegenüber den vielen Menschen, die im eSport jeden Tag ehrenamtlich gesellschaftliche Arbeit leisten.“ Am 28. November 2018 will sich der Sportausschuss des Bundestages zu eSport informieren und hat dazu auch den ESBD zur öffentlichen Anhörung geladen.‘

„Die DOSB-Führung hat heute eine Chance verpasst, sich zusammen mit dem eSport als digitale Sportbewegung offen aufzustellen und eine klare Linie zu finden“, fasst ESBD-Präsident Hans Jagnow abschließend die aktuellen Entwicklungen zusammen. „Stattdessen verliert er das Vertrauen einer jungen Generation in den organisierten Sport.“

  1. Bachstail hat geschrieben: 01.11.2018 08:47
    Sevulon hat geschrieben: 01.11.2018 00:09Der DOSB definiert Sport als körperlichen Wettkampf und das bieten diese genannten Sparten nicht.
    DAS habe ich in Bezug auf Motorsport auch schon einmal geschrieben und wurde daraufhin teils heftig kritisiert und eines besseren belehrt.
    Motorsport hat - wie ich dann hinterher selbst recherchiert und erfahren habe - sogar SEHR viel mit körperlicher Tätigkeit und demnach mit körperlichem Wettkampf zu tun.
    Natürlich ist es körperlich belastend, aber es ist kein körperlicher Wettkampf. Die Leistung des Autos trägt hier nun mal den entscheidenden Teil dazu bei.
    Zudem kommt noch hinzu, was ronny schrieb, Schach gilt laut dem deutschen olympischen Spotbund und dem internationalen olympischen Komitee auch als Sport und wird entsprechend gefördert.
    Äh, habe ich doch geschrieben? Wo habe ich behauptet, dass Schach NICHT anerkannt wird? Allerdings ist es richtig, das es nur sehr widerwillig anerkannt wird und nicht gerade mit offenen Armen empfangen wurde, was die Chancen für eSport nicht gerade erhöht.

  2. Kajetan hat geschrieben: 02.11.2018 14:39
    stutch69 hat geschrieben: 02.11.2018 14:32 In Deutschland ist man eher bereit ein drittes Geschlecht anzuerkennen bevor eSport eine Sportart wird. Gg wp
    Da das eine die Regierung bestimmt und das andere die Entscheidung einer privaten Organisation ist, sehe ich hier keinen Zusammenhang.
    Finde Die Meinung die er da vertretet trotzdem geil und bin auf einmal der Meinung eSport Sollte man das "e" weg nehmen :lol: :lol: :lol: :oops:

  3. Pantsu hat geschrieben: 02.11.2018 12:53 Nach ein paar Runden Quake 3/Quake Live habe ich Schweißausbrüche.
    Wer eSport nicht sportlich findet, zockt einfach das Falsche :ugly:
    Die bekomme ich nach bestimmten Horror Spielen beim ERSTEN MAL evt. auch (der Grund warum ich sie gerne spiele)
    Trotzdem keine Sportart.

  4. Bachstail hat geschrieben: 01.11.2018 08:47 Ist Schach für Dich dann auch kein Sport ?
    Denn da sitzt man ja auch nur rum aber ganz offiziell ist Schach als Sportart anerkannt.
    Ganz offiziell kann mich die Welt am *rsch lecken.
    Sollte sie das jetzt dann auch?? :lol: :wink:

  5. Ich persönlich würde eSport erst als "echten Sport" anerkennen wenn Kinect oder Wii oder PS-Move oder sowas was damit zu tun hätte :lol:
    Nein ehrlich wer Leuten beim Zocken zuschauen will sollte Twitch oder ahnliche Saxhen abonnieren und nicht Olympische Spiele oder der Art schauen. (Finde auch sowas wie Dart Bowling Billiard oder ähnliches als Sport anzusehen ist Schwachsinn --> aber dennoch nicht ganz soo schwachsinnig wie Diablo WoW oder sonst was)
    Am besten führen wir keine Kriege mehr sondern Spielen alle einfach ne Runde Battlefield -- Und der Sieger kriegt kein Land oder Öl sondern COD / BF Points :lol: :lol: :lol: :Hüpf: (Ja ich vergleiche tatsächlich mit Absicht nur BF und kein COD mit Krieg aber würde COD Points als Siegesbelohnung anerkennen - vlt auch Fortnite Punkte :wink: )
    ... Bin immer noch der Meinung das einzige Sinnvolle was als eSport Halbwegs Anerkannt zu Sport passt ist sowas wie Rocket League (aber kein Fifa oder PES [Weil das einfach Sport simuliertes Zocken ist genau wie Gran Turismo oder Forza- - -Gott behüte uns davor das Formel 1 durch Codemasters Simulation ersetzt wird {...eines Tages}])

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