Nur noch eine knappe Woche haben Taktik-Fans Zeit, die Waffen zu wetzen, Truppen einzuteilen und Pläne aufzustellen, bevor es mit Fire Emblem Engage am 20. Januar auf das digitale Schlachtfeld geht.
Trotz der bevorstehenden Veröffentlichung sind die Stöcke der Werbetrommel hier im Westen erstaunlich stumm gewesen: Abseits einiger Tweets hat Nintendo kaum Marketing für Fire Emblem Engage veranstaltet, während der japanische Zweig des Unternehmens aus allen Rohren feuert. Damit ihr trotzdem bestens informiert seid, haben wir die wichtigsten Infos zum Spiel für euch zusammengetragen.
Fire Emblem Engage: Story-Abriss und die wichtigsten Figuren des Spiels
Ein Fire Emblem-Spiel braucht natürlich eine ordentliche Fantasy-Geschichte rund um alte Legenden, tapfere Recken und das unaussprechliche Böse. Glücklicherweise versammelt auch Engage wieder die genannten Elemente, die wir euch kurz vorstellen wollen: Schauplatz des Spiels ist der Kontinent Elyos, dessen Frieden durch den erwachten Dämonendrachen bedroht wird.
Falls die uralte Echse es schafft, alle zwölf Emblem-Ringe an sich zu reißen, ist Elyos seinem Untergang geweiht. Glücklicherweise erwacht ihr als Protagonist Alear, seines Zeichens Reinkarnation des Wyrmgottes, ebenfalls aus eurem 1000-Jahre langen Schlummer und begebt euch auf die Suche nach den Ringen, um mit der Macht der legendären Helden den Dämonendrachen aufzuhalten.
Damit wollt ihr den Frieden, den Lumera, eure Mutter und Königin des heiligen Landes Lythos, vor 1000 Jahren durch die Verbannung des zerstörerischen Übels hergestellt hat, auch in Zukunft sichern. Während die etwas planlos wirkende Wanderin Veyle euch dabei unterstützt, stellt sich euch Zephia in den Weg. Die Anführerin der bösen Organisation Vier Bluthunde setzt alles daran, die Emblem-Ringe für ihren Herrscher, den Dämonendrachen, an sich zu reißen.
Die Grundlagen des Kampfsystems
Weil ihr das verhindern wollt, heißt es, ein entscheidendes Gefecht nach dem anderen auszutragen. Dabei erwartet euch auch in Engage das klassische Fire Emblem-Kampfsystem, bei dem ihr eine ausgewählte Gruppe von Kämpfern auf ein aus Kacheln bestehendes Schlachtfeld schickt und in rundenbasierten Auseinandersetzungen eure Gegner zu Fall bringt.
Nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip gibt es unterschiedliche Waffentypen, die gegen andere extreme Vorteile haben. Beim Aufstellen eurer Truppe gilt es also auf Klassen, Ausrüstung und Fähigkeiten zu achten, um möglichst alle Schwächen eurer Feinde auszunutzen und am Ende den Sieg davonzutragen.
Die Emblem-Ringe: Eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft
Aufgepeppt soll das Ganze dieses Mal durch die bereits erwähnten Emblem-Ringe werden. Die beinhalten die legendären Helden, die alte Hasen natürlich aus vorherigen Fire Emblem-Spielen kennen. Mit Marth, Corrin und Co im Gepäck könnt ihr eure Charaktere ausrüsten und durch die Seelen der bekannten Streiter im Kampf verstärken.
Die Bündnisse mit den Heldenseelen haben jede Menge Vorteile und werden der Schlüssel zum Sieg gegen den Dämonendrachen und seine Lakaien sein: Neben mächtigen Waffen, einzigartigen Fähigkeiten wie höherer Mobilität oder einer Gruppenheilung könnt ihr so nämlich auch von brachialen Bündnisangriffen Gebrauch machen. Lernt also lieber eure Pappenheimer kennen!
Luftige Pause in der fliegenden Basis Somniel
Weil ihr von den schweißtreibenden Schlachten natürlich auch ab und an eine wohlverdiente Pause braucht, könnt ihr euch für einen Moment der Ruhe oder eine Strategiesitzung für die nächste Schlacht auf die fliegende Basis Somniel zurückziehen. Die besteht aus drei zentralen Bereichen, die euch eine Minute zum Durchatmen spendieren oder optimale Vorbereitung erlauben.
Für letzteres solltet ihr euch beispielsweise in das Arsenal und den Item-Laden begeben, wo es brandneue Waffen und Ausrüstung für eure Truppe zu kaufen gibt. In der Ringkammer macht ihr euch hingegen mit den verschiedenen Emblemen vertraut, die euch zur Verfügung stehen, und lernt neue Fähigkeiten kennen.
Falls ihr euch ausreichend vorbereitet habt, könnt ihr euch von einem der zahlreichen Charaktere in einen netten Plausch verwickeln lassen und eure sozialen Beziehungen durch Geschenke und Fundgegenstände verbessern. Und wem das noch nicht reicht, der kann auf dem Gehöft Tiere pflegen, Angeln gehen oder Gewichte stemmen – die Qual der Wahl also.
Alle neuen und wiederkehrenden Charaktere von Fire Emblem Engage
Wie in jedem Fire Emblem-Spiel bekommt auch Engage eine ganze Reihe neuer Kämpfer verpasst, die ihr für euer Vorhaben rekrutieren und anschließend als Einheiten in den Kampf schicken könnt. Besonders auffällig ist das knallbunte Design vieler Figuren, die sich von den eher schlichten Charakteren mit gedeckten Farben der bisherigen Spiele unterscheiden. Im Folgenden findet ihr alle bisher enthüllten neuen Kämpfer:
- Alear
- Vander
- Cramme
- Framme
- Alfred
- Céline
- Louis
- Chloé
- Etie
- Boucheron
- Diamant
- Alcryst
- Anna
- Ivy
- Timerra
- Yunaka
- Fogato
- Hortensia
- Amber
- Jade
- Rosado
- Citrinne
- Bunet
- Kagetsu
- Lapis
- Panette
- Seadall
- Goldmary
In Form der bereits erwähnten Embleme dürfen sich Veteranen aber auch auf einige bekannte Gesichter freuen, die durch die Ringbeschwörung als Seelen auf dem Schlachtfeld zugegen sind und eure Kämpfer mit starken Verbesserungen und besonderen Fähigkeiten ausstatten. Im Folgenden findet ihr alle wiederkehrenden Charaktere:
- Marth
- Celica
- Sigurd
- Byleth
- Corrin
- Lyn
- Roy
- Eirika / Ephraim
- Leif
- Lucina
- Ike
- Micaiah
Falls man beim Marketing noch nicht alles ausgeplaudert hat, erwarten euch in Fire Emblem Engage sicher noch der ein oder andere Neuling, der sich nicht auf der oben genannten Liste befindet. Bei den Emblemen hingegen sind alle Streiter aus vergangenen Spielen bekannt, schließlich gibt es nur zwölf Ringe, wie es in der erwähnten Legende heißt.
Kostenpflichtige Erweiterungen und physische Extras
Längst nicht mehr unüblich für Nintendo enthüllte man bereits jetzt übrigens einen umfangreichen DLC für Fire Emblem Engage, der in insgesamt vier Etappen über mehrere Monate erscheinen soll. Direkt zum Launch erscheint der erste Teil der kostenpflichtigen Erweiterung, der nützliche Gegenstände, neue Accessoires und eine Silberkarte enthält, die euch 30% Rabatt in den Läden des Spiels beschert.
Außerdem und der wohl spannendste Teil: Neue Embleme, mit denen ihr Edelgard samt Dimitri und Claude aus Fire Emblem Three Houses sowie Tiki aus Fire Emblem Shadow Dragon beschwören könnt. Die restlichen drei Wellen des DLCs erscheinen dann im Laufe des Jahres und neben ähnlichen Inhalten soll der letzte Teil auch eine neue Geschichte mit sich bringen.
Erhaltet einen Pin und ein A2-Poster kostenlos als Bonus zum Kauf von Fire Emblem Engage.
— Nintendo DE (@NintendoDE) January 11, 2023
Sowohl physisch als auch digital im My Nintendo Store erhältlich.
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Eingefleischte Fans mit flinken Fingern konnten hoffentlich die Collector’s Edition ergattern, die mittlerweile aber über alle offiziellen Kanäle ausverkauft ist. Ein Trostpflaster gibt es dagegen im My Nintendo Store: Wer Fire Emblem Engage dort bestellt, erhält als Bonus zum Kauf ein thematisch passendes Poster und einen schicken Pin geschenkt. Zumindest, falls es noch Exemplare gibt – der My Nintendo Store hat da ja leider so seine Macken.
Ich bin jetzt etwa 8h drin.
Mir gefällt das generische Hochglanz-Artdesign mehr, als es sollte
Das hat irgendwie was. Gerade als Konterpunkt zu Three Houses.
Ansonsten vermisse ich schon ein bisschen die Nicht-Linerarität der Geschichtenerzählung von Three Houses. Auch wenn ich froh bin, das Spiel nicht mehrfach durchspielen zu müssen, hätte die ein oder andere Abzweigung/Route ganz gut getan.
Darüber hinaus fehlt mir ein bisschen die Möglichkeit mein Team stärker selbst zu entwickeln wie bei den Lehrer-Sessions in Three Houses. Ich habe das Gefühl, in Engage muss ich die Stärken und Schwächen meiner Teammitglieder bisher viel mehr als gegeben hinnehmen (aber dafür geht über die Embleme einiges).
Ich freue mich aber wie gesagt, dass das Teetrinken, Essen-gehen und anderes Sozialgedöhns etwas runtergefahren wurde und die Schlachten erscheinen mir bisher durch das stärkere Schere, Stein, Papier - System und das Waffendreieck auch etwas taktischer zu sein als im Vorgänger. Es orientiert sich halt stärker an den 3DS-FE Teilen, insbesondere Awakening.
Du bist da ja auch wirklich nicht der einzige und gerade bei Engage scheinen sich viele Fire Emblem-Fans zu freuen, dass man sich von Three Houses wieder wegbewegt. Mit Persona 5 hast du übrigens das perfekte Beispiel angeführt, ist das doch mein absolutes Lieblingsspiel. Ich bekam bei den sozialen Interaktionen aber auch nie ein Gefühl von reptitivem Hamsterrad, sondern von der Vertiefung bedeutsamer Beziehungen, weil ich die Charaktere als vielschichtig und interessant empfand. Letzteres istnatürlich immer Voraussetzung, damit sowas auch funktioniert - wer hat schon Lust mit Figuren zu quatschen, die so eindimensional wie ein Blatt Papier sind?
Ich bin mittlerweile übrigens 20 Stunden drin und ja, die Story ist sehr generisch - gerade Fire Emblem-Veteranen haben die Geschichte inklusive Wendungen sicher schon zigmal...
Allgemein ja, leben wir in einer Zeit wo mehr soziale Interaktion nie schaden kann. Daher habe ich jetzt auch eure komische Migration mal last minute noch mitgemacht. Was Fire Emblem oder auch andere Spiele angeht kann ich auf diese ganzen Sozial-Dinger halt mittlerweile echt verzichten. Sowas endet doch irgendwie im repetitiven Hamsterrad, bis es irgendwann dermaßen Überhand nimmt, dass außer die Spielzeit astronomisch hochzujagen, eigentlich kein Vorteil entsteht. So ging es mir selbst bei Persona 5, weshalb ich die Royal auch direkt nach einer Stunde im Gamepass wieder weggelegt habe.
Immerhin bestätigen sich die Vorab-Eindrücke der Previews wohl: Gameplay und Anspruch verdammt gut, Story aber diesmal komplette Grütze. Persönlich wiegt das Gameplay für mich mehr. Aber zu Day1 hat es diesmal leider nicht gereicht. Wünsche natürlich allen Käufern viel Spaß, die schon fleißig am Zocken sind.
Und Normal soll in Engage bereits herausfordernder sein als zum Beispiel in Three Houses.
Leider kann man offenbar - wie in den Vorgängern - während des Spiels den Schwierigkeitsgrad nur herabsetzen, nicht mehr rauf.