Die Ankündigung von Granblue Fantasy Relink ist mittlerweile schon einige Jahre her und zwischendurch habe ich fast nicht mehr daran geglaubt, dass das Spiel tatsächlich eines Tages erscheinen würde.
Nun ist es endlich soweit und das für sein(e) Fighting Game(s) bekannte Franchise wird zum Rollenspiel: Ein Genre-Wechsel, der meinen spielerischen Vorlieben mehr als nur entgegen kommt. Schon in meiner Kolumne zu Granblue Fantasy Versus: Rising schrieb ich darüber, wie sehr mir das Fantasy-Universum mit seinem Artstyle und seinen Charakteren zusagt, ich als Prügelanfänger aber meist schnell die Lust verliere. Dank dem Sprung von 2D zu 3D hat das nun ein Ende.
Granblue Fantasy Relink: Die Arena hinter sich lassen
Die Ausgangslage und die Hauptcharaktere von Granblue Fantasy Relink sind mir als Fan der beiden Fighting-Vertreter deshalb natürlich bekannt: Mit der Grandcypher, einem überdimensionalen Flugschiff, segelt unsere Crew, unter anderem bestehend aus meiner Wenigkeit, der Astralbestien kontrollierenden Lyria und dem kleinen Drachenwesen Vyrn, durch das Zegagrande-Himmelsreich. Leider verläuft unsere Reise nicht reibungslos: Einige wildgewordene Flugechsen attackieren die Grandcypher und bieten so praktischerweise die perfekte Gelegenheit, um die Grundzüge des Kampfsystems zu lernen.
Das ist, wer hätte es gedacht, natürlich eine ganze Ecke weniger komplex als die Fighting Game-Vorlage. Statt einer schier endlosen Reihe an Combos, die man sich im 2D-Ableger merken müsste, um in den oberen Rängen mitspielen zu dürfen, sind die Gefechte in Granblue Fantasy Relink zumindest auf dem Papier herrlich simpel: Neben einfachen Schwertschlägen verfüge ich noch über etwas eindrucksvollere Kombinationsangriffe, die ich mit einer weiteren Taste ausführen kann, sowie über ein Ausweich- und ein Blockmanöver. Später kommen mit Link- und Burst-Angriffen zwar noch ein paar weitere Optionen hinzu, seine „easy to pick-up“-Identität geht dabei aber nicht verloren.
Obwohl ich mich erfolgreich gegen die Bedrohung wehre, muss Lyria zum Äußersten greifen und den Drachen Bahamut beschwören. Im ersten Moment leistet das legendäre Biest zwar Gehorsam und vertreibt die Flugechsen, dreht dann aber durch und bringt uns selbst zum Absturz. Also heißt es, erst einmal die nächstgelegene Stadt aufzusuchen, die Grandcypher dort reparieren zu lassen und zu untersuchen, was den Ausraster der Astralbestie herbeigeführt haben könnte. Denn Bahamut ist offenbar nicht als einziger betroffen und schon bald naht das nächste Unglück…
Endlich eine erkundbare Welt
Mein größtes persönliches Problem mit Fighting-Games ist die Limitierung auf die 2D-Kämpfe und dialoglastige Sequenzen im Story-Modus: Keine Möglichkeit frei herumzulaufen, eine wunderschöne Welt zu erkunden, mit Charakteren zu quatschen oder vielleicht mal einen netten Nebenauftrag zu erfüllen. Schon klar: Ich bin im falschen Genre. Nichts davon kann oder sollte ein Fighting Game sein, das Genre ist mittlerweile derart geschliffen und perfektioniert, dass man zumindest am Grundprinzip kaum noch etwas verändert – und das ist auch völlig in Ordnung.
Aber wenn ich ein derart ästhetisch ansprechendes Spiel wie Granblue Fantasy: Versus oder den Nachfolger Rising sehe, dann vermisse ich die erwähnten Features einfach, um voll und ganz in dem interessanten Universum aufzugehen. Umso froher bin ich, dass Relink abseits der Monster Hunter-mäßigen Missionen, bei denen man Materialien sammelt, um seine Ausrüstung zu verbessern, nun endlich all das bietet, was ich mir von dem Franchise schon seit meinem ersten Berührungspunkt damit gewünscht habe.
Die handgezeichneten 2D-Portraits der Charaktere sind zwar nach wie vor hübscher als die ansehnlichen, aber keineswegs beeindruckenden 3D-Modelle, mit denen ich durch die farbenfrohe Fantasy-Welt stromere. Nichtsdestotrotz fühle ich mich jetzt endlich als Teil dieses Universums und werde nicht nach jedem Kampf vom Navigieren durch Menüs, der Charakterauswahl oder der Online-Suche nach neuen Gegnern aus der Immersion gerissen. Mit seinen offenen 3D-Umgebungen, egal ob Städte oder Wildnis, bietet Relink die klassische Rollenspielerfahrung, die das Granblue Fantasy-Franchise von Anfang an ausgestrahlt, bisher aber noch nie in der Art umgesetzt hat.
Wie lange mich das alles bei der Stange halten wird, bleibt abzuwarten: Aktuell stehe ich noch recht am Anfang und muss nach dem zuletzt von mir ausführlich getesteten Persona 3 Reload aufpassen, dass ich nicht an JRPG-Übersättigung erkranke. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon jetzt darauf, die Welt von Granblue Fantasy Relink genauer unter die Lupe zu nehmen – jetzt, wo ich das außerhalb der 2D-Duelle und den Textboxen endlich richtig tun kann.
Wie ich gegenüber Kwedls Einwand bereits schreibe, hätte ich das Mobile-Game definitiv erwähnen sollen. Übersehen habe ich den Umstand nicht, aber ich kann verstehen, dass dieser Eindruck entstanden ist. Deiner sonstigen Kritik muss ich aber widersprechen: Auf der Steam-Seite nennt man Granblue Fantasy Versus Rising ein "revamped sequel" also eine "überarbeitete Fortsetzung". Und bereits im ersten Satz habe ich geschrieben "Die Ankündigung von Granblue Fantasy Relink ist mittlerweile schon einige Jahre her" - keine genaue Jahreszahl oder das explizite Erwähnen, dass die Ankündigung vor dem ersten...
Hab für die Story knapp 15h gebraucht. Die war recht okay. Charaktere und Plot sind nicht mehr als Standardkost, aber trotzdem liebenswürdig. Die Aufmachung, Grafik und Inszenierung können sich aber sehen lassen. Die Bossfights sind hier auf jeden Falls das Highlight.
Nach der Story kommt der Grind. Ähnlich wie bei Monster Hunter nur eben sehr sehr light. Da ging mir schnell die Puste aus, muss aber auch sagen, dass ich bisher nur Solo gespielt habe und taktieren mit der KI-Gang nicht so wirklich möglich ist. Mit ein paar Freunden macht das sicherlich Bock. Und wenn man eine Neigung für Min Maxen hat.
7/10 - hat mir gefallen.
Also nicht nur, dass man komplett übersehen hat, dass es sich hier um eine 10 jahre alte franchise handelt, die ihre wurzeln weit vor dem kampfspiel hatte (versus rising ist ja nur eine rerelease von versus, keine fortsetzung) es wird auch noch unterschlagen das Granblue Fantasy Relink schon so lange in entwicklung ist, dass es VOR dem ersten versus titel angekündigt wurde.
Die Demo hatte mich überhaupt nicht überzeugt bzw sogar abgeschreckt. Ich habe mir trotzdem das Spiel geholt nachdem ich unschlüssig einige Videos angesehen hatte. Wie ich nun feststellen muss war die Befürchtung bzw der schlechte Eindruck der Demo nicht gerechtfertigt. Eigentlich hat die Demo einen falschen Eindruck des Spie erweckt. Als ich die gespielt hatte, war mein Eindruck: Hirnloses lineares button mashing. Das trifft auf das finaler spiel nicht zu.
Ja es ist natürlich weiterhin Action etc, aber alles drum herum, die Story, die beindruckende Aufmachung kamen in der Demo absolut nicht rüber. Auch die Limitation auf nur den Haupt Char in der Demo hat den falschen Eindruck erweckt, dass es keine Abwechslung gebe. Dabei spielt sich jeder Charakter völlig anders, trotz der zusätzlichen großen Anzahl. Taktik etc sind überraschend nötig und auch die Teamwahl ist relevant.
Dieses Spiel ist eines der wenigen Fälle wo ich nachträglich sagen muss, dass die Demo hier genau das Gegenteil bewirkt hat als man erwarten würde. Ich bin echt froh mich es mir doch geholt zu haben den nach der Demo alleine war ich mir sicher, dass es nichts für mich ist.