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Immortals Fenyx Rising: Ein zweiter Teil hätte so gut werden können

Kolumne: Warum ich einen zweiten Teil gefeiert hätte

© Ubisoft Quebec / Ubisoft

Es ist schon ein Weilchen her, seit bekannt wurde, dass Ubisoft doch nicht weiter an einer Fortsetzung des Adventures Immortals Fenyx Rising arbeiten wird. Letzte Woche kamen dann noch ein paar Details ans Licht, wie die Pläne für ein eventuelles Sequel zwischendurch ausgesehen hatten. Und da dachte ich mir: Wirklich schade!

Das klang nämlich gar nicht so schlecht und vor allem danach, als hätte man sich Kritikpunkte, die es am ersten Teil gab, zu Herzen genommen und vorgehabt, das Franchise auf eine andere Stufe zu heben. Aber fangen wir vorne an:

Immortals Fenyx Rising – Besser gut kopiert als schlecht neu erfunden

Immortals Fenyx Rising erschien Ende 2020 – inmitten des Release-Zeitraums um

Cyberpunk 2077

und die neue Konsolengeneration, was es für ein neues Franchise nicht gerade einfach macht, sich zu etablieren. Zudem musste sich das Spiel die Kritik gefallen lassen, sich zu viel von The Legend of Zelda: Breath of the Wild abgeguckt zu haben – wie es so manchem Game seit 2017 vorgeworfen wird (looking at you, Genshin Impact). Unterm Strich kam es bei Gamern und Kritikern jedoch ganz gut weg.

In Immortals Fenyx Rising gab es ein paar spektakuläre Anblicke und schöne Aussichten.

Was an Immortals Fenxy Rising nämlich anders war, als an so vielen anderen potenziellen Kopien: Es war ziemlich gut! Natürlich waren die Anleihen an Breath of the Wild erkennbar, aber wer kann es den Game Designern vorwerfen, dass sie mal ein bisschen beim Klassenbesten gespickt haben (der Nintendos bis dahin neuestes Zelda-Abenteuer durchaus war). Durch das Setting im antiken Griechenland hatte es mich jedoch unweigerlich auch an Assassin’s Creed Odyssey – drei Jahre zuvor ebenfalls von Ubisoft veröffentlicht – erinnert, auch wenn dieses natürlich viel größer war und nicht so comichaft aussah.

Exotisches Insel-Abenteuer im mystischen Elden Ring-Look

Nun hatten die Entwickler

weitere Details zu dem Nachfolger-Projekt

enthüllt, das unter dem Namen „Oyxgen“ lief und weniger ein direktes Sequel als vielmehr eine eigene Geschichte hätte werden sollen. So hätte es in einer polynesisch-hawaiianischen Spielumgebung stattgefunden, mit mehr Fokus auf die Entwicklung der Spielfigur und einem erwachseneren Look à la Elden Ring. Da viele Inseln zu erkunden gewesen wären, hätte Schifffahrt eine große Rolle gespielt, weswegen The Legend of Zelda – The Wind Waker ein Vorbild war. Und auch von Off-Screen-Erzählern (die in Gestalt von Zeus und Prometheus in Immortals Fenyx Rising zugegebenermaßen mehr cringy als wirklich witzig waren) hätte man Abstand genommen.

Elden Rings atemberaubender Detailgrad und abwechslungsreiche Gebiete stehen sicher so manchem Franchise gut zu Gesicht.

Das klingt auf jeden Fall nach einer Mischung, die ich gerne gespielt hätte. Ich stelle mir das so vor: Mit dem Schiff – oder zu Anfang des Spiels vielleicht auch nur mit einem selbstgebauten Floß oder einer Schaluppe – über das türkisblaue Wasser, Kämpfe mit Harpune und Feuerpfeilen gegen Kraken und Seeschlangen, paradiesische Inseln mit Dörfern aus Stroh- und Holzhütten, undurchdringlich scheinende Dschungel, brodelnde Vulkane. Das Ganze in einem leicht düsteren Zwielicht, mysteriöse Stimmung, eine ungreifbare Bedrohung…

Ja, doch, das hätte ich gerne gesehen, auch wenn wahrscheinlich viele Open-World-Games die Ambition haben, wie Elden Ring auszusehen; und auch wenn Wind Waker mittlerweile 20 Jahre alt ist und Ubisoft selbst – in

Assassin’s Creed 4: Black Flag

und Odyssey – gezeigt hat, dass sie Schiffsreisen im Spiel weiterentwickelt haben.

Ist Ubisoft zu bequem für neue Wagnisse?

Aber warum wagt man sich nicht daran, dieses Franchise weiter auszubauen? Es ist verständlich, wenn sich Ubisoft auf gut laufende Reihen wie Far Cry und Assassin’s Creed konzentriert – auch wenn Letzteres in meinen Augen nach dem gefühlt neunundzwanzigsten Teil nur noch more of the same ist und außer schicken neuen Welten wenig Neues birgt. Aber gerade bei Langanhaltendem würden einem Fans doch verzeihen, wenn man andere Wege geht oder mal einen Fehltritt hinlegt.

Vielleicht wurden die Pläne auch verworfen, um sich auf Skull and Bones zu konzentrieren, einem voraussichtlich 2024 erscheinenden Piraten-Adventure, in dem es kontextbedingt ebenfalls um Schifffahrt in einer exotischen Inselwelt geht. Sind also vielleicht Ideen aus „Oxygen“ in dieses Game eingeflossen?

Am 12. Oktober erscheint erst einmal Assassin’s Creed Mirage, das vom Umfang her reduzierter sein soll, als die letzten Teile und sich eher an den Anfängen der Reihe orientieren wird. Schreibt uns gerne, welche verworfenen Videospielideen ihr gerne gesehen hättet oder welche Mischung aus zwei Games eurer Meinung nach einen Entwicklungsversuch wert wäre.


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