G2A hat auf die scharfe Kritik an eigenen Geschäftspraktiken reagiert. Mike Rose (Chef von No More Robots) und Rami Ismail von Vlambeer hatten kürzlich erklärt, dass sie mit Verkäufen ihrer Download-Spiele beim bekannten Key-Reseller kaum Geld verdienen würden oder sogar Verluste einfahren würden. Grund dafür sei u.a., dass diese Keys häufig mit Kreditkartenbetrug zusammenhingen und daher kostspieligen Buchhaltungsaufwand mit Kreditkartenfirmen nach sich zögen.
PCGamer.com berichtet, dass G2A.com zunächst am 5. Juli in einem Statement behauptet habe, dass solche Betrugsfälle extrem unwahrscheinlich seien – und das das Problem allgemein künstlich aufgebauscht worden sei. Heute habe G2A zudem auf seinem Web-Auftritt vorgeschlagen, ein Key-Blocking-Tool für Entwickler anzubieten. Das größte Problem mit unrechtmäßig verkauften Codes liege nämlich bei Review-Keys für Spieletests, Youtube-Berichterstattung etc. – sowie Keys aus „Giveaways“, bei denen mit Bots oder anderen Methoden die Regeln umgangen worden seien.
Das Tool soll es teilnehmenden Entwicklern ermöglichen, jene Keys dort aufzuführen, die sie nicht auf Verkaufsplattformen sehen wollen (also z.B. die erwähnten Keys für Marketing-Zwecke). Noch habe G2A nicht mit der Arbeit an dem Tool begonnen. Voraussetzung dafür sei, dass sich mindestens 100 Entwickler innerhalb eines Monats dafür anmelden. Die Liste sei öffentlich, zeitaufwändig und teuer, so der Händler, der weiter ausführt:
„Wir sind uns bewusst, dass dieser Vorschlag nicht alle Probleme beseitigt. Viele Entwickler würden ihre Spiele gerne dauerhaft vom freien Markt entfernen.“
Des Weiteren habe G2A zehn Magazinen vorgeschlagen, ein vorformuliertes „Advertorial“ zum Thema des „beinahe unmöglichen“ Kreditkartenbetrugs bei Keys zu veröffentlichen, so PCGamer.com. Im Nachhinein seien die Outlets gebeten worden, die Herkunft des Textes zu verschleiern. Als Beweis dafür wird ein Twitter-Post von Indie-Games-Plus-Redakteur Thomas Faust angeführt:
Ahahaha.
— Thomas Faust (@SomeIndieGames) 8. Juli 2019
No. pic.twitter.com/7hqtxDY3X1
klar, niemand ist frei davon sich die eigene wahrheit mal zurechtzubiegen und einen schuldigen für selbstverschuldete fehler zu suchen, aber es gibt auch die notorischen "es sind immer die anderen schuld" schreier, mit so welchen fällt einem eine konstruktive zusammenarbeit manchmal echt schwer, spreche aus erfahrung.
greetingz
wenn er jetzt anfängt von der bösen baubranche mit samt ihren zahlungsunwilligen bauherren zu berichten, sage ich ihm das gleiche wie hier dem indie entwickler, du hättest dir des risikos bewusst sein müssen, was halt nummal da ist wenn man meint alles selber regeln zu können.
klar, es hätte auch gut gehen können, aber hätte hätte hätte, hätte meine oma ein gemäch, wäre es mein oppa.
greetingz
Aber es kommt nicht überraschend, einfach so aus dem heiteren Himmel. Das hat man alles vorher wissen können. Und DAS werfe ich den Entwicklern vor, die hier auf Jammer-Tour gehen. Ahnungslosigkeit, gepaart mit grober Fahrlässigkeit.
Ich kann da nur Jeff Vogel, seit über zwanzig Jahren mit Spiderweb Games als Nischenindie unterwegs, zitieren, der in seinen Vorträgen immer klipp und klar darauf hinweist, dass man, wenn man es schon selber nicht kann, sich jemanden besorgen muss, der Buchhaltung kann, der sowas durchrechnen kann. Dann gibt es zumindest aus dieser Richtung keine bösen Überraschungen.