In einem offenen und durchaus dramatischen Brief hat sich PC Gamer an den Intel CEO Patrick Gelsinger gewandt, wie u.a. die Kollegen von Gamesradar berichten. Der Brief thematisiert die aktuelle Grafikkarten-Krise und den bevorstehenden Launch von Intels eigenen „Arc Alchemist“-GPUs. Dabei nennt er als Ursachen neben dem Chipmangel auch das Krypto-Mining und kritisiert die Preisstruktur von AMD und Nvidia. PC Gamer sprechen von einer einzigartigen Möglichkeit für den Intel-Chef, den sie liebevoll „Pat“ nennen und beenden den Brief wie folgt: „Sie [Pat] sind unsere letzte Hoffnung für Frieden auf dem Grafikkarten-Markt, lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Denn El Paterino, Sie könnten ein glorreicher Held für etliche PC-Spieler werden. Und ist das nicht ein Vermächtnis, für das es Wert ist, zu kämpfen?“
Die Antwort auf diese schmeichelhafte Nachricht ließ nicht lange auf sich warten. Zunächst antworte der Chef-Architekt Raja Kaduri und versprach, dass sie daran arbeiten, jedes Jahr Millionen von Arc-GPUs an PC-Spieler zu liefern. Gelsinger schließ sich dieser Nachricht an und antwortete in einem eigenen Tweet: „Wir arbeiten daran“. Dennoch bleibt abzuwarten, ob Intel das Versprechen einhalten kann, während Nvidia und AMD immer noch massive Probleme mit der Lieferkette haben. Dennoch wird ein neuer Mitbewerbe auf dem Grafikkarten-Markt hoffentlich für Besserung sorgen. Was man bis jetzt über die Arc-Alchemist-Karten weiß, scheint jedoch vielversprechend.
I am with you, @pcgamer. This is a huge issue for PC gamers and the industry at large. @IntelGraphics is working hard to find a path towards the mission – getting millions of Arc GPUs into the hands of PC gamers every year https://t.co/bknQOvUMti
— Raja Koduri (@Rajaontheedge) January 29, 2022
Erscheinen soll die Hardware spätestens im zweiten Quartal 2022. Erste Leaks deuten an, dass die Grafikkarte mit Nvidias RTX 3070 Ti mithalten und teilweise sogar schlagen kann. Außerdem ist die Rede von bis zu 16 GB VRAM und 16 GB GDDR6 Speicher. Nun ist es Intels Aufgabe, den Erwartungen gerecht zu werden und preisgünstige Grafikkarten in entsprechenden Stückzahlen zu lieern, um der anhaltenden Krise hoffentlich ein Ende zu bereiten.
Ja, ich würd das mit Graka-Preisen auch viel lockrer sehen. Ne Midrange RTX 3000er kostet jetzt halt 1000€. Wer hat denn gesagt, dass die Welt immer Preisstabilität garantieren könnte? Seid froh, dass das Essen noch reichlich und billig im Supermarkt zu haben ist. Wenn die Kumpel Putin und Jinping demnächst synchron ihre Landsleute (Ukraine, Taiwan) wieder einzubürgern versuchen und das klappen sollte, wird die "Unterhaltung" westlicher Politiker untereinander so interessant werden, dass kein Mensch mehr Videospiele braucht, um die tägliche Dosis Ablenkung zu erhalten.
Das ist klar, aber trotzdem bleibt die Frage, wie groß dieses Kontingent ist. Am Anfang war nicht mal klar, ob Intel die Karten selbst fertigt, oder zu TSMC geht und da bis heute kein Releasedatum der Grafikkarten feststeht, ist es für Intel nicht sinnvoll sich zu früh ein zu großes Kontingent zu sichern. Dafür kann bei der Grafikkartenentwicklung einfach zu viel schiefgehen, wenn man Neueinsteiger in dem Bereich ist (iGPUs mal außen vor, denn die spielen in einer ganz anderen Liga).
So wie es aussieht, kriegt Intel aber eine Fertigungslinie bei TSMC exklusiv für 3nm, wobei das wahrscheinlich erst im letzten Quartal der Fall sein wird. Ich weiß allerdings nicht, wie viele Grafikkarten sich mit einer Fertigungslinie herstellen lassen, zumal damit wohl auch CPUs gefertigt sollen. Im Moment ist sehr viel Spekulation dabei und bestätigte Details sind rar.
Edit: Ich lasse das mal hier, denn hier gab es vor kurzem eine Einordnung der Aussagen von Intel:
https://www.computerbase.de/2022-01/mil ... llen-sind/