Wenn ein Mann in der jüngsten Geschichte der Politik dafür bekannt ist, sich amtlich die Seele aus dem Leib zu brüllen, dann ist das der angriffslustige Mr. Speaker – auch bekannt unter seinem bürgerlichen Namen John Bercow.
Gerade nach dem Brexit-Referendum hat sich der von Pressekolleg*innen als Krawall-Krawatte titulierte Unterhaus-Sprecher zu einer Art Weltstar gemausert – zumindest für eine gewisse Zeit. Jetzt legt der Berufscholeriker unverhofft und abseits des Brexit-Chaos einen neuen Auftritt hin – und zwar in der mit Hochspannung erwarteten Mega-Mod Fallout London.
Was sucht Mr. Speaker in Fallout London?
Wer dem Release der höchst ambitionierten Super-Mod Fallout London entgegenfiebert, schleppt sich momentan entlang eine Durststrecke – mit einem Veröffentlichungstermin für der Nase baumelnd, der gefühlt jederzeit hereinbrechen kann. Nachdem Team Folon sein Fan-Projekt bereits im April dieses Jahres veröffentlicht haben wollte, warf Bethesdas Next-Gen-Update den Mädels und Jungs den sprichwörtlichen Knüppel zwischen die Beine. Die Scherereien rund um das Update wird ein Downgrader lösen, der Fallout 4 auf Steam und GOG auf eine vorhergehende Version zurückstuft – was nicht bedeutet, dass Fallout London auch in Epic Games Store lauffähig sein wird.
Berühmt und berüchtigt wurde und ist Bercow für seine „Ordnung!“-Ausrufe, die im originalen „Ooorder! Oooor-der!“ noch viel wuchtiger schmettern.
Abseits dieser technischen Hürden haben unsere englischsprachigen Kolleg*innen von VG247 jetzt eine Entdeckung gemacht, den Sprecher*innen-Cast von Fallout London betreffend – und stolperten dabei über einen britischen Politiker, der Vorlage zahlreicher Memes geworden ist. Bekanntgegeben wurde die kuriose Casting-Entscheidung von Dean Carter, seines Zeichens Projektleiter bei Team Folon, über den Discord-Server des Projekts. Unter dem Aufmacher „Kleines, amüsantes Update“, schrieb Carter:
„Stell euch vor, ihr wärt im Team von Fallout: London und glücklich darüber, mit all diesen talentierten Synchronsprecher*innen zu arbeiten. Aber dann wird dem noch eins draufgesetzt, […] Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist: Unsere Mod-Version des Parlamentspräsidenten wird von keinem Geringerem dargestellt, denn von einem Roboter, gesprochen von John Bercow selbst.“
Dean Carter (Projektleiter des Fallout-London-Entwicklerteams)
Sollte euch Mister Bercow nicht vertraut sein, lässt sich der Grund seiner Bekanntheit auf einen Umstand herunterbrechen: Während den hitzigen Brexit-Debatten war es John Bercows Aufgabe, als Unterhaus-Sprecher dazwischen zu grätschen – besonders dann, wenn die Streitgespräche zwischen den Politiker*innen etwas ruppiger wurden. Dann ging Bercow, wie es sein Job vorsah, brüllenderweise dazwischen, um wieder für Ruhe zu sorgen.
Sein phonstarkes Organ ließ den Sprecher für einige Zeit zu einer wandelnden Internet-Sensation avancieren. Übrigens: Die Vermutung, dass Team Falon ein Sprachmodell genutzt hätte, um das Sprechorgan des Briten zu imitieren, konnte Carter mit den Worten „wir benutzen keine KI-Stimmen“ beiseite räumen.
Apropos Turbulenzen – aber diesmal nicht auf der britischen Insel, sondern bei Steam-Shooter Apex Legends: Die Baller-Orgie von EA und Respawn Entertainment wird gerade vom Review-Bombing getroffen, was zahlreiche negative Rezensionen mit sich bringt.
Quellen: VG247, Yahoo News, Tagesschau, YouTube / @On Demand News