Joe Barbaro muss zusehen, wie Vito Scaletta vor seiner eigenen Haustür abgeführt wird. Er ist machtlos, als die Polizei seinen besten Freund mitnimmt. Und er muss zusehen, wie er zu jahrelanger Haft verurteilt wird. Sechs Jahre wird er hinter Gittern bleiben – sechs Jahre, in denen 2K Czech die wichtigste Nebenrolle des Gangsterdramas stärker beleuchten will. Es beginnt als Rachestory, bevor es den Aufstieg des Ganoven zum einflussreichen Mafiosi zeigt. Was hätte im Wissen um das Finale des Hauptspiels daraus werden können! Eine Chance, die die Entwickler mit Pauken und Trompeten untergehen lassen…
2K Czechs zynischer Blick
Dabei beginnt die Download-Episode vielversprechend: Mit aufwändigen Filmszenen und Missionen, mit abwechslungsreichen Aufgaben und einfallsreichen Ideen. Da rast man z.B. einem Verräter hinterher. Die Verfolgungsjagd geht über einen nur teilweise gefrorenen See und endet im Tod desjenigen, der Vito verpfiffen hatte. Anschließend fährt Joe zu seinem Boss – auf seinen Lippen der Text des beschwingten Lieds, das gerade im Radio läuft. Was für ein wunderbar zynischer Übergang!
Stutzig wurde ich allerdings schon, als Joe’s Adventures gerade erst begonnen hatte. Auf stilvolle Übergänge oder eine ruhige Erzählweise verzichten die Entwickler nämlich, stattdessen nutzen sie die Filmszenen nur noch als kurze informative Einspieler. Wenig später dann die endgültige Ernüchterung: Denn wenn Joe fünf Jahre später nach Empire Bay City zurückkehrt, wird seine Geschichte nur noch selten in kurzen Filmen erzählt. Auch die vielfältigen Aufträge, in denen Mafia II den kriminellen Alltag auf faszinierende Art und Weise einfing, sind plötzlich Geschichte. Stattdessen hetzt Joe plötzlich um Punkte von einem Schusswechsel zum nächsten, rast auf Zeit von einer Verfolgungsjagd zur nächsten.
Was. Zum. Henker?!
Bereits die zwei vorherigen Download-Erweiterungen, der PS3-exklusiven »The Betrayal of Jimmy« sowie »Jimmy’s Vendetta«, bestanden genau daraus: Jimmy fährt genau wie Joe zu einer der markierten Missionen, liest sich in einem Textfenster seinen Auftrag durch und sobald er ihn annimmt, tickt die Uhr. Je schneller er den Einsatz abschließt und je mehr Gegner er am Stück oder besonders kunstvoll erledigt, desto mehr Punkte gibt es. Schnelles Bleipusten statt dem Erleben eines Gangsteralltags – die Zugaben waren nicht großartig. Weil Jimmy mit der eigentlichen Geschichte aber nichts am Hut hatte, war es zumindest unterhaltsam, ein paar Stunden lang so durch die Stadt zu heizen. Für weltweiten Punktewettstreit bin ich immer zu haben!
Dass man jetzt allerdings eine der wichtigsten Figuren aus einem Spiel nimmt, dessen Stärke die ruhige Gangart sowie die eindrucksvolle Erzählung sind, und diesen Charakter in einem Highscore-Witz zum Selbstzweck Amok laufen lässt, ist eine bodenlose Frechheit. Im allerbesten Fall ist es ein abschreckendes Beispiel dafür, wie brutal man inhaltliche zugunsten finanzieller Werte opfern kann. Wen entschädigen da denn bitte ein neues Fahrzeug, etwas neue Musik, mehr Playboy-Bilder und eine Handvoll neuer, aber nicht frei zugänglicher Kulissen? Dabei könnte es ausgerechnet 2K besser wissen! Glänzte der Publisher doch gerade in diesem Jahr mit inhaltlich umfangreichen und erzählerisch interessanten Download-Weiterführungen für BioShock 2 und Red Dead Redemption.
Umsonst?
Zwar bemüht sich auch das Arcade-Geballer um Abwechslung und könnte mit vielen zugedrückten Augen zumindest zwischendurch mal spaßig sein. Im Gegenzug gestalten sich manche Einsätze aber so pillepalle wie man in anderen ein ums andere Mal draufgeht. Die Punktejagd steht Joe außerdem aus ganz anderen Gründen denkbar schlecht: Denn damit die Rechnung am Ende stimmt, gibt es keine Speicherpunkte. Im schlimmsten Fall rast man also gleich mehrmals zum Einsatzziel, um die im Vergleich zum Hauptspiel belanglos inszenierten Schusswechsel endlich abzuschließen. Ach, und der teuer getunte Wagen steht nach einem Neustart schon mal dort, wo er zuletzt stand – mal aber auch nicht. Schade ums Herzblut und die knapp acht Dollar oder 800 Punkte, die man dafür fast umsonst investiert hat.
Eindruck: ausreichend
DLC-Test: Mafia II – Joe’s Adventures
DLC-Test: Joe’s Adventures
Wenn man die Filme kennt, überrascht das Spiel nur noch sehr wenig.
Vor allem,wenn man sieht,wie langweilig so manche Anspielung umgesetzt wurde...
Dazu kommt dann noch dieses SEHR unbefriedigende Ende.
Stinkt im Vergleich zu Mafia (1) richtig ab!
Naja, besser als "Der Pate", welches ich erst durchgespielt habe,war "Mafia 2" schonmal.
Ist aber auch nicht schwer^^
Selbst dann kam die Story irgendwie von hier und da geklaut vor.
bin ehrlich gesagt überrascht, dass mafia 2 so nen schlechten ruf genießt. das entwicklerforum war ja anfangs voll von hasstiraden und drohungen, dabei empfand ich die story als total unterhaltsam und authentisch. die spielerischen elemente kamen wegen der leeren stadt und einigen fragwürdigen designideen manchmal zu kurz, doch die filmästhetische präsentation und das skript habens recht locker wieder ausgeglichen.
ich wage zu behaupten, dass als film mafia 2 bestimmt einen besseren ruf gehabt hätte.
Bis heute wundere ich mich darüber, dass Mafia II von 4players als "gut" bewertet wurde...
Die sollten sich lieber auf ein Mafia 3 konzentrieren und das grauenhafte Gameplay und Missionsdesign überarbeiten.
dieses dlc rotzzeuch nimmt langsam überhand und schweift mehr und mehr ins negative ab.
erst umsonst,jetzt kohle.
gut aufgemacht(spielstart)->schnöde handlung/langweilig,blabla.
einfach nur grottig