Der am 31. Juli veröffentlichte Geschäftsbericht sorgte für eine deutliche Kurssteigerung der Nintendo-Aktie, vor allem am 1. August. Der am 31. Juli zu erkennende Kursabsacker ist wohl auf die Short-Attacke zurückzuführen (Quelle der Wertpapierdaten: Google).
Die Aktie von Nintendo hatte in den vergangenen Wochen – seit den Kurshöhen durch den Switch-Boom – an Fahrt verloren und auch nach der E3-Präsentation 2018 ging es deutlich abwärts (wir berichteten), da viele Analysten von dem Spiele-Aufgebot des Unternehmen für dieses Jahr nicht wirklich überzeugt waren – und schon hier gab es eine erste Short-Attacke.
Vereinfacht gesagt ist eine Short-Attacke eine Wette (diesmal über 400 Millionen Dollar) auf den Aktienkurs von Nintendo und zwar darauf, dass der Kurs fällt. Wenn ein Leerverkäufer (Short-Seller) glaubt, dass der Aktienkurs eines Unternehmens überbewertet ist und in der Zukunft fallen wird, kann diese Person Geld verdienen, indem sie Aktien zu dem aktuellen Kurs ausleiht (zum Beispiel via Makler) und verkauft – bevor diese Aktien später zurückgekauft werden, nachdem das Wertpapier an Wert verloren hat. Dabei hegt der Short-Seller die Hoffnung, dass andere Anleger ebenfalls Zweifel aufgrund des fallenden Kurses bekommen und ihre Positionen verkaufen, wodurch der Kurs noch weiter fallen würde. Dennoch schuldet der Short-Seller demjenigen, von dem er sich die Aktien geliehen hat, nach dem Aktienverkauf logischerweise noch die Aktien. Diese kauft der Short-Seller dann zu einem späteren Zeitpunkt (idealerweise nach gefallenem Kurs) zurück, um sie zurückgeben zu können. Geht der Plan auf, hat der Short-Seller die Aktien teuer verkauft und günstig wieder eingekauft. Die Differenz ist dann sein „Gewinn“. Laut Bloomberg ist dies der größte Handel gegen Nintendo seit mindestens 2013 (kurz nach dem enttäuschenden Start der Wii U).
Ein Erklärvideo zu Short-Attacken findet ihr im Manager-Magazin oder ihr lauscht den Ausführungen von Eike im folgenden News-Video des Tages, in dem er u. a. auf die Short-Attacke, die Ankündigung von Super Seducer 2 sowie die Spiele-Aufgebote von PS Plus und Games with Gold eingeht.
Gabriel Plotkin, Hedge-Fonds-Leiter bei Melvin Capital Management, hatte im Vorfeld der Veröffentlichung des Geschäftsberichts von Nintendo eine 400 Millionen Dollar schwere Short-Attacke (Leerverkaufswette) auf Nintendo Aktien platziert. Aber seine Hoffnung, dass der Aktienkurs des Unternehmens nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen weiter fällt, ging nicht auf. Trotz durchwachsener Zahlen (Rückgang der Switch-Verkäufe; deutlicher Anstieg des Software-Absatzes) stieg der Kurs der Aktie deutlich und bescherte ihn einen Verlust. Laut Bloomberg hat Plotkin durch den Deal knapp 27 Mio. Dollar verloren. „Rund sieben Prozent des täglichen Handelsvolumens der Aktie sollen auf sein Konto gehen“, heißt es bei Boerse.ARD.de.
Ups... Sorry... Wollt eigentlich das Obige grad bearbeiten und habs alles stattdessen nochmal zitiert... Und löschen geht ja nicht...
Eigentlich so wie ich das verstanden habe, steht es genau deswegn im Gegensatz dazu, weil Naturrecht bedeutet, es sind keine vom Menschen erfundene Regeln, die positiv gesetzt sind, sondern überpositives Recht, das immer schon da war. Seit der Aufklärung halt gerne mit dem Bezug auf die Vernunft. Und naja, ich bin jetzt mal so eitel und sag, wer vernünftig ist, hat auch moralische Grundprinzipien, die halt das schon besprochene persönliche Niveau nicht unterbieten und ich weiß halt nicht, was ich von Leuten halten soll, die mit Milliardenbeträge auf der Börse rumjonglieren und im schlimmsten Fall arme Leute noch ärmer machen und das dann mit einem Schulterzucken und "ist halt so" abtun. Da kann ich nicht umhin zu sagen, ok, diese Person hat womöglich durchaus Moralvorstellungen, aber sie sind kacke und ja das sage ich dann mit Überzeugung.
Zu deiner allgemeinen Argumentation. Gesetz und Moral sind nicht deckungsgleich. Das Gesetz ist im Prinzip nur ein Minimalkonsens und manchmal auch nicht mal das. Ich verstehe deinen Punkt. Mir geht es hier auch nur um die Objektivierbarkeit, bzw. die nicht gegebene. Und um zum Abschluss noch mal Richtung Konsens zu lenken. Für mich ist das eigentlich Skandalöse, dass eine Vielzahl von Handlungsweisen vom Gesetz gedeckt sind, die in meinen Augen mindestens genauso strafwürdig sind, wie andere, die tatsächlich verboten sind.
danke für die blumen.
greetingz
Hach das ist ja ne lustige Diskussionsrunde geworden.
Was reiben sich eigentlich alle so an dOpesen auf? Ihr diskutiert aneinander vorbei. Bzw. so als hätte der französische Existentialismus nie existiert. Aber lassen wir das. dOpesen argumentiert doch vollkommen stringent. Nur halt formell. Ihr kommt immer wieder mit Moral, die ist aber gar nicht Teil seiner Argumentationskette.
Natürlich kann man über seine Argumente auch hinausgehen aber eben nicht objektivierbar. Da stoßen wir an Grenzen und berühren das Thema der Letztbegründung von Moral. Wie soll die aussehen? Für religiöse Menschen stellt sich diese Problematik nicht. Aber für alle anderen? Stützen sich auf Kant und die Einsicht in objektive Moralgesetze, die a priori gegeben sind? Letztendlich kommt Kant damit auch nicht über das Christentum hinaus. Der Punkt hinter der Moral wird einfach gesetzt, fertig. Das Gleiche in grün.
Will sagen, wir sind auf uns allein gestellt, was die Regeln für unser Zusammenleben betrifft. Hier argumentiert dOpesen mit dem Grundgesetz. Natürlich ist das genauso wenig objektivierbar in Sachen Moral. Aber das ist ja gar nicht sein Punkt. Bei ihm geht es erstmal nur um die Funktion.
Um den Bogen zum Thema zu schließen. Ich finde solche Praktiken auch nicht schön. Generell gewisse Spekulationsgeschäfte. Aber ich behaupte nicht, dass meine Überzeugung in der Hinsicht deckungsgleich mit irgendwelchen gegebenen, objektiven Moralgesetzen wären. "Das ist einfach falsch" ist eben etwas dünn als Argument und deswegen sind dOpesens Beiträge in dem Kontext auch sehr gewinnbringend.