Veröffentlicht inNews

Nintendo geht rechtlich wegen Copyright-Verstößen gegen Fan-Entwicklungs-Kit Pokemon Essentials vor

Geht wegen Copyright-Verstößen gegen Fan-Entwicklungs-Kit Pokemon Essentials vor

©

Nintendo geht offenbar gegen die weitere Verbreitung und Nutzung von Pokémon Essentials vor. Dabei handelt es sich um Werkzeuge, mit denen Fans bereits seit elf Jahren ihre eigenen Pokémon-Abenteuer in Kombination mit dem kostenpflichtigen Programm RPG Maker erschaffen können. Nach Angaben von Kotaku nutzte die Seite komplette Dateien, Karten, Musik und Sprites der offiziellen Spiele sowie klassische Spielmechaniken, wie man Pokémon fängt und sammelt. Entsprechend sah man bei Nintendo America die Grundlage, um gegen die Copyright-Verstöße vorzugehen. Bereits vor zwei Jahren gab es einen Vorboten, als Nintendo das Fanprojekt Pokémon Uranium einstampfen ließ, das mit den Tools entwickelt wurde.

Laut Eurogamer.net hat ein Mitglied des Community-Forums PokéCommunity namens Marin bereits mitgeteilt, dass er die Downloads und Pokémon Essentials Wikia nach dem Einschreiten von Nintendo America nicht länger anbieten könne. Der Nutzer Maruno, der nach Angaben von The Verge letzte verbliebene Anbieter der Pokémon Essentials, hat nach eigenem Bekunden ebenfalls sämtliche Datensätze gelöscht und stellt auf Druck von Nintendo keine Downloads mehr zur Verfügung.

Obwohl Marin die Fans auffordert, nach der Aktion Ruhe zu bewahren und nicht sauer auf Nintendo zu sein, sorgt das Vorgehen der Japaner in Foren wie ResetEra für Kritik. „Das tut niemandem weh, vor allem nicht ihnen“, schreibt z.B. Nutzer Hydrus. Viele sind verwundert, warum Nintendo ausgerechnet ein elf Jahre altes Creation Kit anvisiert und werfen dem Unternehmen vor, so zu tun, als würden Fanprojekte ihre Marken beschädigen. Zudem wird angemerkt, dass die Nintendo Essentials kostenlos angeboten wurden und auch die daraus entstandenen Werke nicht auf Profit ausgelegt waren, sondern ebenfalls kostenlos bezogen werden konnten.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Verständnis dafür, dass Nintendo seine Marken und Inhalte gemäß des geltenden Urheberrechts schützen will. Wie erfolgreich die Aktion war, darf aber dennoch angezweifelt werden, denn auch wenn die Hauptquellen für die Downloads nicht länger zur Verfügung stehen, existieren die Dateien weiterhin und können folglich in den Weiten des Internets immer noch erfolgreich aufgestöbert werden, wenn man nur gründlich genug nach ihnen sucht.

  1. Dasselbe gilt für Openrct 2 (einen Teil 1 gibt es nicht, ist auch nicht nötig (Quelle)), es braucht die Daten vom RCT2:

    Please note that the original RollerCoaster Tycoon 2 game files are required in order to play OpenRCT2.
    Quelle
    OpenTT kenne ich nicht; Google spuckt "meinten Sie OpenTTD" aus. Das ist zwar alleine lauffähig (Nachprogrammieren selbst ist auch nicht verboten; sonst würde es auch keine Jump'n Runs abseits von den Mario-Spielen geben), haben aber die komplette Grafik ausgetauscht. Die Macher haben aber dafür gesorgt, dass die Grafiken vom Original-Transport Tycoon unterstützt werden - sofern du diese besitzt:
    For OpenTTD you can use the original Transport Tycoon Deluxe data files (you need to own a Transport Tycoon Deluxe CD). There are also the free alternatives
    (Quelle)
    Last but not least hat Nintendo ihre 1st-Party-Spiele auf ihre Geräte beschränkt. Jeder Käufer hat schlicht keine Nutzungslizenz fürs Spielen von Nintendo-Titeln am PC. (es darf aber bezweifelt werden, ob US- und EU-Gerichte das so kritisch sehen würden, erst recht wenn Nintendo von sich aus keinen Markt mehr für die tausenden SNES-Titel bereitstellt, dessen Rechteinhaber sie sind. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb es z.B. auf Youtube noch Videos gibt, wo klar ersichtlich ist, dass Emulatoren zum Spielen von Nintendo-Titeln benutzt werden...).

  2. Xcatic hat geschrieben: 06.09.2018 19:00 Hmmm solche Ganes wie „Siedler 2.5 Rttr“ „Open rct“ „Open tt“ nutzen doch auch alle Daten der original Spiele. Wo liegt da der Unterschied?
    Siedler 2.5 Rttr ist eine inoffizielle Erweiterung und läuft nicht allein.
    Zum Spielen brauchst du "Die Siedler II Gold Edition"®.

  3. Hmmm solche Ganes wie „Siedler 2.5 Rttr“ „Open rct“ „Open tt“ nutzen doch auch alle Daten der original Spiele. Wo liegt da der Unterschied?

  4. casanoffi hat geschrieben: 04.09.2018 10:04 Wenn ich ein Unternehmen leiten und andere Entwickler mein Eigentum nutzen würden, würde ich auch nicht jubilieren. Hier geht es doch eindeutig ums Prinzip und das gewisse Gesetze nicht grundlos existieren.
    Master Chief 1978 hat geschrieben: 30.08.2018 14:45Ja das ist ihr gutes Recht man kann es aber auch einfach mal sein lassen!
    Andere Publisher sehen das mit den Original Assets scheinbar auch nicht so eng wie z.b. Sega beim Streets of Rage Remake!
    "Es mal gut sein lassen" ist wohl die romantischste Betrachtung, wenn es ums Geld geht ^^
    Außerdem, nur weil andere es nicht so eng sehen, bedeutet das nicht, dass es alle so machen sollten.
    Wie Du schon geschrieben hast - es ist ihr gutes Recht und somit braucht sich niemand wundern.
    Scorplian190 hat geschrieben: 30.08.2018 15:30 Die Fan-Entwickler kontaktieren, ins Geschäft einbeziehen (die Arbeit ist größteils ja schon getan und FanBasis dahinter), vielleicht ein bisschen unter die Arme greifen um es etwas professioneller zu gestalten und Schwupp... Win-Win... jeder ist glücklich.
    Könnte man aber genau so aus der anderen Perspektive sehen.
    Das Unternehmen kontaktieren und nachfragen, ob man mit dem Material arbeiten darf, die eigenen Entwicklungen präsentieren und vielleicht sogar eine Cooperation anbieten. Mehr als ein ja oder nein kassieren, kann ja nicht passieren.
    Ich meine, man muss nicht Wirtschaft studiert haben um zu wissen, dass es Ärger gibt, wenn man geistiges Eigentum stiehlt.
    Baralin hat geschrieben: 30.08.2018 23:01 Tja. Die Idioten von Nintendo lernen‘s halt nicht. Aber das war ja schon immer so.
    Die andere Seite lernt es aber ebenfalls nicht. Siehe meinen Beitrag weiter oben.
    Das stimmt allerdings auch wieder.

  5. Wenn ich ein Unternehmen leiten und andere Entwickler mein Eigentum nutzen würden, würde ich auch nicht jubilieren. Hier geht es doch eindeutig ums Prinzip und das gewisse Gesetze nicht grundlos existieren.

    Master Chief 1978 hat geschrieben: 30.08.2018 14:45Ja das ist ihr gutes Recht man kann es aber auch einfach mal sein lassen!
    Andere Publisher sehen das mit den Original Assets scheinbar auch nicht so eng wie z.b. Sega beim Streets of Rage Remake!
    "Es mal gut sein lassen" ist wohl die romantischste Betrachtung, wenn es ums Geld geht ^^
    Außerdem, nur weil andere es nicht so eng sehen, bedeutet das nicht, dass es alle so machen sollten.
    Wie Du schon geschrieben hast - es ist ihr gutes Recht und somit braucht sich niemand wundern.
    Scorplian190 hat geschrieben: 30.08.2018 15:30 Die Fan-Entwickler kontaktieren, ins Geschäft einbeziehen (die Arbeit ist größteils ja schon getan und FanBasis dahinter), vielleicht ein bisschen unter die Arme greifen um es etwas professioneller zu gestalten und Schwupp... Win-Win... jeder ist glücklich.
    Könnte man aber genau so aus der anderen Perspektive sehen.
    Das Unternehmen kontaktieren und nachfragen, ob man mit dem Material arbeiten darf, die eigenen Entwicklungen präsentieren und vielleicht sogar eine Cooperation anbieten. Mehr als ein ja oder nein kassieren, kann ja nicht passieren.
    Ich meine, man muss nicht Wirtschaft studiert haben um zu wissen, dass es Ärger gibt, wenn man geistiges Eigentum stiehlt.
    Baralin hat geschrieben: 30.08.2018 23:01 Tja. Die Idioten von Nintendo lernen‘s halt nicht. Aber das war ja schon immer so.
    Die andere Seite lernt es aber ebenfalls nicht. Siehe meinen Beitrag weiter oben.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1