Nintendo wird sich in Zukunft wieder stärker auf Konsolen-Spiele bzw. das Kerngeschäft konzentrieren und weniger Smartphone-Games für Android und iOS veröffentlichen, meldet Bloomberg. Die einst aus der Wii-U-Not geborene „Smartphone-Offensive“ des Unternehmens geriet auch durch die jüngsten Switch-Erfolge in der Covid-19-Pandemie (vor allem durch Animal Crossing: New Horizons) zunehmend in Vergessenheit. Während z.B. Super Mario Run auf Android und iOS von Februar bis Mai 2020 zweistellige Einbrüche verzeichnete, stieg in der „Coronakrise“ die Switch-Popularität massiv an und trieb die Aktien von Nintendo auf ein Zwölfjahreshoch. Zumindest der Erfolg von Animal Crossing: New Horizons sorgte für einen Anstieg der Nutzung von Animal Crossing: Pocket Camp.
Nintendo-Präsident Shuntaro Furukawa verkündete vor zwei Jahren, dass Smartphone-Spiele ein großes Wachstumspotenzial hätten und knüpfte damit an das Versprechen seines Vorgängers an, dass Nintendo jährlich zwei bis drei Mobile-Games herausbringen möchte. Im Mai 2020 schlug der Präsident jedoch einen anderen Ton an und sagte: „Wir sind nicht unbedingt darauf aus, weiterhin viele neue Smartphone-App auf den Markt zu bringen“.
„Seit der Veröffentlichung von Mario Kart Tour im Herbst 2019 ist Nintendos Smartphone-Pipeline leer“, sagte Serkan Toto (Berater bei Kantan Games). „In gewisser Weise hat Nintendos enormer Erfolg auf dem Konsolenmarkt die Notwendigkeit und den Druck, Ressourcen in mobile Spiele zu investieren, verringert.“
Mario Kart Tour wurde Anfang 2018 angekündigt und war der letzte Titel der „Smartphone-Offensive“. Nintendo hatte verschiedene Monetarisierungsmodelle getestet, darunter den Einmalkauf bei Super Mario Run und Abonnements bei Mario Kart Tour. Beide Apps sind laut Kazunori Ito von Morningstar Research hinsichtlich der Einnahmen hinter den Markterwartungen zurückgeblieben.
Laut Bloomberg befürchtete Nintendo, dass es dem Markenwert seiner Franchises schaden könnte, wenn die Mobile-Entwicklungspartner, die Spieler dazu verleiten würden, zu viel Geld für ihre Spiele auszugeben. Diese Angaben stammten von anonymen Mitarbeitern des Unternehmens. Ein Nintendo-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.
Im laufenden Geschäftsjahr (bis März 2021) will sich Nintendo auf die bereits veröffentlichten Mobile-Apps konzentrieren und rechnet nicht damit, dass die Einnahmen stark steigen werden. Das Unternehmen verdiente im Geschäftsjahr 2019 ca. 51 Milliarden Yen (ca. 117 Mio. Euro) mit Smartphone-Spielen und anderen Lizenzen. Das sind ca. elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, aber generell liegt man weit hinter den Erwartungen, die sich das Unternehmen einst gesetzt hatte. Auch Kollaborations- und Entwicklungspartner DeNA bestätigte, dass es bis Ende März 2021 keine neuen Spiele geben werde.
„Neue Smartphone-Spiele werden kommen, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass dies nur Alibi-Veröffentlichungen sind, um die Aktionäre zu besänftigen“, sagte Serkan Toto weiter.
Zu den Mobile-Apps von Nintendo gehören Miitomo (Betrieb eingestellt), Super Mario Run, Fire Emblem Heroes, Animal Crossing: Pocket Camp, Dragalia Lost, Dr. Mario World und Mario Kart Tour.
Mir wäre lieber sie würden noch ein paar gute DS/3DS Games rausbringen...
Für mich immer noch der spannendste/innovativste Handheld.
Nach den letzten Nintendo Smartphone Spielen ist es wohl auch besser so: Noch mehr schlechte Spiele die absolut übermonetarisiert sind brauch echt keiner.
Nintendo sollte mal ein eigenes Minecraft auf die Beine stellen. Nur halt, dass man da Gegenstände aus diversen Zelda, Mario und Co Welten nutzen kann. Das wäre ein Traum. Damit könnte man auch auf Android, IOS und PC Kohle reinholen.
An den Doodeljump-Thron kommt eh niemand ran.