Dass Mangas in Japan mehr als einfach nur Comics, sondern ein essenzieller Teil der Kultur sind, dürfte keinen mehr überraschen. Gerade eine über Jahrzehnte hinweg erfolgreich laufende Reihe wie One Piece ist im Alltag allgegenwärtig.
In einer Grundschule in der japanischen Stadt Kosa hielt der berühmte Manga von Eiichiro Oda nun auch im Rahmen eines speziellen Kurses in den Unterricht Einzug. Er sollte die Schülerinnen und Schüler inspirieren und dabei helfen, Wünsche für die Zukunft zu formulieren.
One Piece: Jolly Roger für den großen Traum
Wünsche, Träume und große Pläne für die Zukunft sind ein wichtiger Bestandteil in One Piece. Hauptcharakter Monkey D. Ruffy sticht mit dem Ziel in See, Piratenkönig zu werden, und lässt sich auch von Rückschlägen und großen Herausforderungen nicht davon abbringen. Auch seine Crewmitglieder verfolgen – während sie ihren Kapitän loyal zu Seite stehen – ihre eigenen Träume, die fast immer damit zusammenhängen, dass sie viel von der Welt sehen und sich durchsetzen wollen. Selbst Blackbeard, einer der großen Antagonisten im Manga, ist der Überzeugung, dass Piraten immer auch große Träumer sein müssen, um ihre Ziele zu erreichen.
Mit der Strohhutbande als Vorbilder konnten die Kinder der Shirahata-Grundschule in Kosa ihre eigenen Träume formulieren. Ihre Ziele im Leben und Wünsche für den späteren Job verbildlichten sie in einem Jolly Roger, der charakteristischen Totenkopfflagge der Piraten. In One Piece haben alle Banden ihre spezielle Flagge, die oft Charakteristika oder Äußerlichkeiten der Kapitän*innen hervorheben. Auch die Strohhut-Mitglieder haben jeweils offizielle Jolly Rogers, die sie repräsentieren – zum Beispiel Lysop mit langer Nase und Schleuder, Sanji mit Kochmütze und Besteck.
Die Schulkinder diskutierten über ihre Träume und besprachen die Stärken ihrer Mitschüler*innen. Derartige Schulstunden, in denen sich Kinder mit ihrer Zukunft und konkreten Plänen beschäftigen, sind vielleicht nichts Ungewöhnliches und wahrscheinlich sogar Teil des Lehrplans (auch an deutschen Schulen) – das Ganze mit einem popkulturellen Phänomen wie One Piece in Verbindung zu bringen, ist vielleicht aber noch einmal ein ganzes Stück motivierender.
So absolutistisch, wie der Reddit-Post es ausdrückt, ist es übrigens nicht – One Piece „übernimmt“ nicht japanische Schulen und die Mangareihe ist auch nicht Teil des Lehrplans. Der Zeitungsartikel (übersetzt via Google-Übersetzer) spricht von einem von Shueisha, dem Verlag hinter One Piece, bereitgestellten Kurs, der an mehreren Schulen in Japan abgehalten werden soll. Wenn ihr noch nicht zum One Piece-Otaku geworden seid, weil euch die vierstellige Anzahl an Anime-Folgen abschreckt, könnte das Reboot der Serie genau das Richtige für euch sein.
Quelle: Reddit/One Piece