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Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

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Rockstar Games hat gestern Abend seine Social-Media-Richtlinien angepasst und den Mitarbeitern mitgeteilt, dass es nicht mehr verboten sei, über ihre Arbeitserfahrungen auf Twitter, Facebook und Co. zu sprechen – höchstwahrscheinlich als Reaktion auf die jüngsten Berichte über prekäre Arbeitsbedingungen, Crunch und Überstunden (wir berichteten, mehrfach). Einige Mitarbeiter nutzten die Gunst der Stunde und teilten ihre Geschichten aus ihrer Zeit bei Rockstar Games, die deutlich positiver als die letzten Berichte ausfallen (via Kotaku). Viele Mitarbeiter erwähnen zwar, dass es „Crunch-Zeiten“ geben würde und sie Überstunden machen würden, aber diese Phasen würden sich in Grenzen halten.

So schreibt zum Beispiel Phil Beveridge (Programmierer bei Rockstar North), dass sich die Arbeitsbedingungen schon in den letzten Jahren verbessert hätten – und der „Crunch“ bei Red Dead Redemption 2 nicht so schlimm wie bei GTA 5 gewesen sei. Bei GTA 5 hätte er einen Monat über 70 Stunden pro Woche gearbeitet, obwohl sein Chef ihm sagte, dass er nach Hause gehen solle. Keith Thorburn wiederum spricht von einer guten und gesunden „Work/Life-Balance“ bei der Entwicklung von Red Dead Redemption 2.


Vivianne Langdon (Tools Programmer bei Rockstar San Diego) meinte, dass sie noch nie mehr als 50 Stunden pro Woche gearbeitet hätte, sie aber in der Regel zwei bis sechs bezahlte Überstunden pro Woche machen würde. Danny Bannister (Vehicle Artist bei Rockstar North) hingegen schätzt, dass sein Rekord bisher bei 60 Stunden in einer Woche lag.


Tom Fautley (Tools Designer) erklärte, dass es Crunch-Phasen geben würde. Er aber noch keinen Mitarbeiter erlebt hätte, der 100 Stunden pro Woche bei Rockstar gearbeitet hätte. Er hätte jedoch einige Leute gesehen, die „mehr gearbeitet hätten“, als es gesund sei. Fautley wurde gebeten und ermutigt Überstunden zu machen (sowohl abends als auch am Wochenende), wenn es darum gehen würde, einen wichtigen Termin zu erreichen. Überstunden würden in diesem Sinne sogar erwartet. Er hat fast fünf Jahre bei Rockstar Games gearbeitet und sein „Rekord“ war 79 Stunden in einer Woche, aber das sei schon längere Zeit her.


Miriam Bellard (Lead Interior Previz Artist bei Rockstar) sammelt auf ihrem Twitter-Account viele Tweets ihrer Mitarbeiter (als Retweets). Viele Mitarbeiter zeigen sich überrascht über die Berichte über die problematischen Arbeitserfahrungen.

  1. Doc Angelo hat geschrieben: 20.10.2018 16:53Belege für diese These haben hier besonders die Leute geliefert, die nicht diese Ansicht teilen. Noch direkter möchte ich das allerdings auch nicht formulieren.
    Nur verstehe z.B. ich dann nicht, was du eigentlich damit sagen willst... vielleicht also doch etwas klarer formulieren?

  2. Das Thema "Überstunden" hat ein soziales Gewicht und dahinter steckt eine Form von gesellschaftlichem Druck. Belege für diese These haben hier besonders die Leute geliefert, die nicht diese Ansicht teilen. Noch direkter möchte ich das allerdings auch nicht formulieren. Ich denke ich bin dann erstmal hier raus.

  3. Doc Angelo hat geschrieben: 20.10.2018 15:46Ich finde das sind nicht nur "streng genommen" keine Überstunden. Das sind ganz normale Stunden, die Du halt dynamisch verteilt hast. Das kenne ich von meinen selbstständigen Kumpels auch. Da kommt oft "Bin immer noch am arbeiten, ich kann heute abend nicht!" Das die Leute aber erst um 11 Uhr ausm Bett gekrochen sind wird dann gerne "verschwiegen". :lol:
    Die Sache ist im Kontext dieses Themas schon sehr interessant und sagt etwas darüber aus, finde ich.
    Und genau deswegen muß man auch bei Überstunden im Angestelltenverhältnis etwas differenzieren. Auch da kann es durchaus sein, daß anfangs lasch an eine Sache herangegangen wird... und dann am Ende eben Überstunden anfallen. Oder - und Jörg spricht das in seinem Video-Kommentar ja auch an - es gibt entsprechende Angebote des Arbeitgebers, den Streß auf die eine oder andere Art abzumildern. Es kann auch sein, daß man zwar 15 Stunden im Büro sitzt, 10 Stunden davon aber nicht der eigentlichen Arbeit nachgehen kann, weil irgendein Bug dafür gesorgt hat, daß ne neue Version gebastelt werden muß und sich das zieht.
    Usw. usf. Daher sagt für mich persönlich "100-Stunden-Woche" per se noch nicht sehr viel über die Arbeitsbedingungen aus.
    Wenn man das ganze juristisch oder von mir aus medizinisch betrachtet, mag es wieder anders aussehen. Und rein ideologisch-politisch würde ich sogar jedwede Form von Überstunden ablehnen... familienhistorisch gesehen bin ich im Kampf um die 35-Stunden-Woche verankert, wobei über man die möglichen positiven und negativen Folgen dieser Angelegenheit in einem gesonderten Thread diskutieren könnte.

  4. dOpesen hat geschrieben: 20.10.2018 15:10 nur sollte keiner in meine freiheit reinreden wenn ich nicht die eines anderen störe.
    greetingz
    Ok, dem kann ich nur zustimmen. Aber es klang bei dir halt anders.
    MfG Ska

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