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Six Days in Fallujah: Taktischer Militär-Shooter will wahre Geschichten des Irak-Krieges nachstellen

Taktischer Militär-Shooter will wahre Geschichten des Irak-Krieges nachstellen

Victura und Highwire Games haben Six Days in Fallujah angekündigt, einen taktischen Militär-Shooter, der auf den Ereignissen der Zweiten Schlacht von Fallujah (Irak) im Jahr 2004 basiert. Das Spiel soll Ende 2021 für PC und nicht näher benannte Konsolen erscheinen.

Es ist bereits der zweite Anlauf für das Projekt, denn schon 2009 wollte Atomic Games das Spiel als „Dokumentarerlebnis“ umsetzen. Das Vorhaben wurde aber nie fertiggestellt. Aufgrund vieler Diskussionen, ob Videospiele geeignet seien, solche Ereignisse aus der realen Welt abzubilden, wurde das Projekt vom ursprünglichen Publisher aufgegeben. Jetzt versuchen Victura und Highwire Games einen Neustart.

Die Zweite Schlacht von Fallujah begann im Jahr 2004, nachdem al-Qaida (US-Version: Al Qaeda) die Kontrolle über eine der wichtigsten Städte im Irak übernommen hatte. Sie gilt als „härtester Militärkonflikt“ westlicher Truppen seit 1968.

„Manchmal ist die einzige Möglichkeit, herauszufinden, was wirklich geschah, die Realität selbst zu erleben“, sagt der ehemalige Marine Sergeant Eddie Garcia, der während der Schlacht um Fallujah verwundet wurde und die ursprüngliche Idee für Six Days in Fallujah im Jahr 2005 vorgeschlagen hatte. „Krieg steckt voller Unsicherheiten und schwierigen Entscheidungen, die von niemandem verstanden werden können, der vor dem Fernseher oder der Kinoleinwand sitzt und dabei zusieht, wie jemand anderes die Entscheidungen für einen trifft. Videospiele können uns wie kein anderes Medium helfen, Ereignisse aus dem echten Leben zu verstehen.“

„Victura ist eine Publishing- und Produktionsfirma, die 2016 vom ehemaligen Atomic Games CEO Peter Tamte ins Leben gerufen wurde. Ihr Ziel ist es, den Spielern ein neues Six Days in Fallujah zu bieten – zusammen mit weiteren Spielen basierend auf wahren Geschichten. In Zusammenarbeit mit Marines und Soldaten, die in der Schlacht von Fallujah an vorderster Front kämpften, haben Victura und Highwire in mehr als drei Jahren an einzigartigen Technologien und Spielmechaniken gearbeitet. Diese sollen Spieler so nah an die Unsicherheiten sowie Taktiken moderner Gefechte bringen wie kein Videospiel zuvor. Über 100 Marines, Soldaten sowie irakische Zivilisten, die während der Zweiten Schlacht von Fallujah anwesend waren, teilten ihre persönlichen Geschichten, Fotographien und Videoaufnahmen mit dem Entwicklerteam. Das Spiel gibt diesen Geschichten durch Gameplay und Augenzeugenberichte eine Stimme, eingefangen in dokumentarischem Interviewmaterial. Six Days in Fallujah hat den Anspruch, der authentischste Militär-Shooter der heutigen Zeit zu sein und die militärischen sowie zivilen Geschichten mit dem Level an Integrität zu erzählen, das sie verdient haben“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

„Es ist schwer zu verstehen, wie ein Gefecht tatsächlich abläuft, wenn man künstliche Menschen betrachtet, die an künstlichen Orten künstliche Dinge tun“, so Peter Tamte, CEO von Victura. „Diese Generation hat im Irak einen Aufopferungswillen und einen Mut gezeigt, die so bemerkenswert sind wie bei jeder vorhergehenden Generation. Und nun bieten sie dem Rest von uns eine neue Art und Weise, eines der wichtigsten Ereignisse unseres Jahrhunderts zu verstehen. Es ist an der Zeit, veraltete Stereotype darüber zu hinterfragen, was Videospiele sein können.“

  1. xKepler-186f hat geschrieben: 18.02.2021 20:36 Zitat aus dem Polygon Interview vom Chef:
    "For Tamte, the goal of Six Days in Fallujah is to celebrate the heroism of those Coalition forces who fought there."
    Nicht, dass es schon vorher klar war, dass das Spiel ganz klar Propaganda ist. Aber hier sagt er es ja sogar selbst. Reiht sich wahrscheinlich zu "American Sniper" als eines der offensichtlichsten Propagandawerke der letzten Jahre ein.
    Danke für das verlinken des Interviews!
    von welchen heldentum spricht der vogel eigentlich? das abknallen von zivilisten und unterlegenen gegner ist alles andere als heldenreich.

  2. oppenheimer hat geschrieben: 18.02.2021 18:56
    Kajetan hat geschrieben: 16.02.2021 19:06
    oppenheimer hat geschrieben: 16.02.2021 17:08 Na, wie auch immer. Die Entwickler sollten sich besser verdammt anstrengen, wenn sie unbedingt wahre Kriegsgeschichten nachstellen wollen. So wie ich das sehe, kann man dabei sehr viel falsch, aber nur verflucht wenig richtig machen.
    Es gibt bei Polygon.com ein entlarvendes Interview mit dem Studio-Chef.
    https://www.polygon.com/2021/2/15/22279 ... r-politics
    Danke für den Link. Da kommt mir doch glatt die Galle hoch. Weißer Phosphor gegen Personen? Mehr Krebserkrankungen durch Munition mit abgereichertem Uran. Ach, nicht so wichtig.
    Somit macht er sein Studio mal eben zum verlängerten Propagandaarm.
    Ich persönlich hätte ein (mMn überflüssiges) Spiel darüber so begonnenen: Der Protagonist (irakischer Zivilist) fängt eins der vor der Invasion der Stadt von den USA abgeworfenen Flugblätter auf, auf dem steht, dass männliche Personen ab 12 Jahren als feindlich eingestuft und bei Sichtkontakt erschossen werden.
    Da weiß man auch gleich, was einen erwartet.
    Würde sich sicher toll in den USA verkaufen :D

  3. Zitat aus dem Polygon Interview vom Chef:
    "For Tamte, the goal of Six Days in Fallujah is to celebrate the heroism of those Coalition forces who fought there."
    Nicht, dass es schon vorher klar war, dass das Spiel ganz klar Propaganda ist. Aber hier sagt er es ja sogar selbst. Reiht sich wahrscheinlich zu "American Sniper" als eines der offensichtlichsten Propagandawerke der letzten Jahre ein.
    Danke für das verlinken des Interviews!

  4. Kajetan hat geschrieben: 16.02.2021 19:06
    oppenheimer hat geschrieben: 16.02.2021 17:08 Na, wie auch immer. Die Entwickler sollten sich besser verdammt anstrengen, wenn sie unbedingt wahre Kriegsgeschichten nachstellen wollen. So wie ich das sehe, kann man dabei sehr viel falsch, aber nur verflucht wenig richtig machen.
    Es gibt bei Polygon.com ein entlarvendes Interview mit dem Studio-Chef.
    https://www.polygon.com/2021/2/15/22279 ... r-politics
    Danke für den Link. Da kommt mir doch glatt die Galle hoch. Weißer Phosphor gegen Personen? Mehr Krebserkrankungen durch Munition mit abgereichertem Uran. Ach, nicht so wichtig.
    Somit macht er sein Studio mal eben zum verlängerten Propagandaarm.
    Ich persönlich hätte ein (mMn überflüssiges) Spiel darüber so begonnenen: Der Protagonist (irakischer Zivilist) fängt eins der vor der Invasion der Stadt von den USA abgeworfenen Flugblätter auf, auf dem steht, dass männliche Personen ab 12 Jahren als feindlich eingestuft und bei Sichtkontakt erschossen werden.
    Da weiß man auch gleich, was einen erwartet.

  5. Erkannt hat geschrieben: 17.02.2021 21:06 Ich finde, wer Krieg erleben will, echt und authentisch, der sollte in einen solchen höchstselbst ziehen. Videospiele hingegen können niemals auch nur ein Minimum an Glaubhaftigkeit vermitteln. Sowas ist nur Werbegeschwätz. Mag sein, dass jemand seine Erlebnisse vielleicht vermitteln will, doch Nachvollziehbar wird diese, meist wenig schmeichelhafte Erfahrung, nur für jene sein, die selbst auch, auf dieser oder jener Seite beteiligt waren.
    Mit der Argumentation kannst du aber fast alle non-fiktiven Videospiele wie Sportspiele, Simulationen etc. einstampfen. Die versuchen alle die Wirklichkeit möglichst genau abzubilden. Krieg ist ein elementares Thema der Menscheitsgeschichte und wird entsprechend in vielen Genres verarbeitet.
    In bspw. Strategiespielen macht man sich aber nicht bewusst, dass man hier in der Theorie Menschenleben verheizt. Wenn ein authentisches Spiel dir anders als die Popcornshooter zeigt, dass Krieg eben nicht cool ist, erfüllt es mmn schon einen Zweck. Six Days in Fallujah wird aber wahrscheindlich kein solches Spiel mit Mehrwert sein.

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