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Sony: Erhebt laut Epic-Chef mitunter Gebühren für Cross-play-Unterstützung

Erhebt laut Epic-Chef mitunter Gebühren für Cross-play-Unterstützung

© Sony / Sony

Epic-Chef Tim Sweeney hat verkündet, dass Sony in bestimmten Fällen von Publishern eine finanzielle Kompensation für die Erlaubnis einer Cross-play-Unterstützung bekommt: „Wenn jemand primär auf der PlayStation spielt, aber auf dem iPhone Zahlungen tätigt, dann könnte das Kompensationszahlungen auslösen“, so Sweeney vor Gericht (via Theverge.com).

Epic Games habe dieser Vorgabe zustimmen müssen, um Cross-Play auf der PS4 zu ermöglichen, so Sweeney im Rahmen des Rechtsstreits zwischen seinem Unternehmen und Apple. Näheres zur möglichen Höhe der Gebühren wird unten erläutert.

Sony sträubte sich bekanntlich lange gegen das Thema Cross-play: Das führte z.B. in Titeln wie Rocket League oder Minecraft zunächst dazu, dass ein Zusammenspiel mit Nutzern auf Switch oder Xbox nicht möglich war. 2018 sorgte schließlich für Aufruhr und Ärger unter Spielern, dass Sony die Funktion in Fortnite blockierte. Theverge.com berichtet nun über interessante interne E-Mails, die im Rahmen des Verfahrens zwischen Epic Games und Apple veröffentlicht wurden.

Demnach könnte Sony den Forderungen zunächst standgehalten haben, um mögliche Einnahmeverluste auszugleichen, so das Magazin. In den Monaten vor der Entscheidung für die Cross-play-Blockierung habe Epic Games mit Nachdruck versucht, Sony zur Ermöglichung der systemübergreifenden Funktion zu bewegen: „Ich kann mir kein Szenario vorstellen, in dem Epic nicht bekommt, was wir wollen – die Möglichkeit war passé, sobald Fortnite zum größten Spiel auf der PlayStation wurde“, so Joe Kreiner, Epics „Vice President of Business Development“ in der Mail an Sony.

Kreiners Vorschlag war seinerzeit, die Entscheidung pro Cross-play zusammen mit Sony zu vekünden und den PlayStation-Hersteller so als Helden dastehen zu lassen. Zu weiteren Vorschlägen gehörte das Ausstaffieren von Epics E3-Auftritt mit PlayStation-Markenlogos oder exklusiven PS-Plus-Charakteren. „Lasst es uns zu einem großen Gewinn für uns alle machen. Epic wird seine Meinung zum Thema nicht ändern, also lasst uns einfach schon jetzt ein Einverständnis schaffen“, so Kreiner.

Sonys damailger Senior Director of Developer Relations, Gio Corsi, habe die Idee der Cross-play-Unterstützung allerdings mit der Erläuterung ausgeschlagen, dass diese Funktion kein „Slam-Dunk“ sei – unabhängig von der Größe des Titels: „Wie Sie wissen, ergründen viele Firmen diese Idee und keine einzige davon kann erklären, wie Cross-play das PlayStation-Business verbessert“.

Ein Dokument aus dem August 2019 offenbart allerdings den Strategie-Wechsel, mit dem Publisher für eine Ermöglichung der Cross-play-Unterstützung offenbar Gebühren an Sony zahlen müssen. Unter dem Namen „Cross-platform Policy, Requirements, and Process” führt das Schriftstück aus, dass ein Publisher in bestimmten Fällen eine vorgegebene Prozentzahl an Gebühren zahlt, um einen „Ausgleich der Umsatzreduktion“ auf Sonys Seite zu schaffen.

Für die Veranschaulichung gibt es ein Rechenbeispiel: Falls die Cross-Plattform-Einnahmen z.B. in einem Monat 1 Mio. Dollar betragen und 900.000 Dollar davon PSN-Einnahmen sind, liegen Letztere bei 90%. Sollte der Anteil an PS4-Spielzeit dann bei 95 Prozent liegen, müsste der Publisher keine Gebühr an Sony zahlen (90 geteilt durch 95 ergibt rund 0,95, was also über 85 Prozent liegt.

Sollten in einem anderen Monat allerdings nur 600.000 Dollar von einer Mio. Dollar Gesamteinnahmen aus dem PSN stammen (also 60%) – und sollte die PS4-Spielzeit nach wie vor bei 95 Prozent liegen, müsste der Publisher 52.500 Dollar an Sony überweisen (60 geteilt durch 95 ergibt rund 0,63 – also unter 85 Prozent).

Diese Regel der Cross-play-Abgaben an Sony solle allerdings allgemein erst in Kraft treten, sofern ein Spiel innerhalb einer Zwölf-Monats-Periode mindestens 500.000 Dollar im PSN umsetzt.

Ob die im Dokument dargelegten Regeln aus dem Jahr 2019 nach wie vor mit diesen Summen und Prozentzahlen Anwendung finden, ist unklar. Sweeneys Aussage bestätigt aber zumindest, dass sie grundsätzlich noch in Kraft seien.

Sony schreibe außerdem vor, dass virtuelle Währung in Fortnite nicht von oder auf die PlayStation-Plattform transferiert werden könnte – und dass es eine Einstellung geben müsse, mit der sich sämtliche Cross-Plattform-Interaktionen deaktiveren lassen, so Theverge.com.

  1. hat einfach damit was zu tuen, dass sich die ps4 besser verkauft hat als die xbox und die switch.
    die wahrscheinlichkeit, dass dein kumpel eine ps4 hat ist also höher, entsprechend neigst du auch eher zum kauf einer ps4 um mit ihm zusammenzocken zu können, cross play würde diesen umstand teilweise aufheben.
    microsft und nintendo profitieren also davon wenn du multiplatt games gegen ps4'ler zocken kannst.
    zum topic:
    wenn sony der größte fortnite treiber und so maßgeblich für die popularität verantwortlich ist, machen solche kompensationszahlungen schon irgendwie sinn.
    greetingz

  2. VincentValentine2 hat geschrieben: 08.05.2021 22:21
    Ist doch auch klar, das Microsoft und Nintendo CrossPlay und vor allem Cross Übertragungen so offen gegenüber stehen weil sie davon profitieren.
    Ich verstehe immernoch nicht ganz, warum ms und Nintendo davon profitieren, Sony aber nicht?
    Vorallem, wenn wir zum Beispiel nicht fortnite als Beispiel hernehmen, sondern meinetwegen Minecraft.

  3. Was soll jetzt daran so schlimm sein?
    Wenn ich eine Plattform biete (Ps4), dort 50 Mio Nutzer Fortnite spielen und diese 50 Mio Spieler aber ihr Geld im AppStore ausgeben, weil sie dort die Skins kaufen (jetzt einfach mal ne Milchmädchenrechnung) dann zieht doch Sony den Kürzeren?
    Ist doch auch klar, das Microsoft und Nintendo CrossPlay und vor allem Cross Übertragungen so offen gegenüber stehen weil sie davon profitieren.

  4. NewRaven hat geschrieben: 06.05.2021 15:58 Ehrlich gesagt dachte ich das sogar wirklich... also nein, nicht genau so, aber ich dachte halt durchaus, dass da in so ner Vorstandssitzung, wenn da einer seinen Höhenflug bekommt, drei andere daneben sitzen und das eben nicht durchwinken - außer es ist der Big Boss, natürlich... deshalb klappt das so gut bei Epic und deren seltensamen Marktpraktiken - sondern sagen "hey, du, hör mal... das fällt uns auf die Füße, dass ist keine logische Entscheidung, sondern aus dem Bauch heraus und wir glauben nicht, dass es gut ist". Ich mein, wenn das nicht so ist... wofür hat man dann überhaupt einen ganzen Führungsstab, wenn jeder das emotionale Auskotzen und die daraus resultierenden Entscheidungen des anderen, egal wie doof man sie findet, nur abnickt? :mrgreen:
    Es gibt natürlich solche CEOs. Die den Rat von Fachleuten berücksichtigen, sich bemühen dann abzuwägen und halbwegs rationale Entscheidungen zu treffen.
    Dann gibt es aber auch CEOs, die sich von niemandem nichts sagen lassen wollen und der Vorstand nur aus entweder Speichelleckern oder Leuten besteht, die längst aufgegeben haben, aber halt wegen des fetten Gehalts bleiben und sich den Arsch breitsitzen.
    Und wenn dann eine Firma ein ziemlich profitables Geschäftsmodell hat, braucht es halt ne Weile, bis die Folgen desaströser Entscheidungen zu spüren sind. Da zeigt der spinnerte CEO einfach auf den aktuellen Jahresbericht und klopft sich auf die Schultern, weil er wieder der Geilste war. Und wenn in ein paar Jahren genug Scheisse angerichtet wurde, dass man es auch fundamental an den Zahlen merkt, sind selbstverständlich alle anderen Schuld. Ich persönlich wünsche solchen Leuten ganz ausdrücklich nichts Schlechtes,, aber auch nicht wirklich etwas Gutes.
    Welcher Typus Sweeney ist, kann ich nicht buerteilen. Ich weiß zwar, dass er ein Großmaul ist, aber Großmaul sein und als CEO halbwegs passable Entscheidungen treffen zu können, schliesst einander nicht aus :)

  5. Kajetan hat geschrieben: 05.05.2021 11:02 Du meinst, in den Vorstandetagen sitzen nur kühl kalkulierende, auf Fachleute hörende Rationalisten, die ihre Entscheidungen frei von Emotionen treffen? :)
    Da sitzen oft mehr Hitzköpfe, Choleriker und reine Bauchmenschen als im Durchschnitt der Bevölkerung, weil genau diese Eigenschaften das aggressive, rücksichtslose Verhalten fördert, welches einen an die Spitze solcher Unternehmen bringt. Von daher ... Dir stehen alle Karrierechancen offen! :mrgreen:
    Ehrlich gesagt dachte ich das sogar wirklich... also nein, nicht genau so, aber ich dachte halt durchaus, dass da in so ner Vorstandssitzung, wenn da einer seinen Höhenflug bekommt, drei andere daneben sitzen und das eben nicht durchwinken - außer es ist der Big Boss, natürlich... deshalb klappt das so gut bei Epic und deren seltensamen Marktpraktiken - sondern sagen "hey, du, hör mal... das fällt uns auf die Füße, dass ist keine logische Entscheidung, sondern aus dem Bauch heraus und wir glauben nicht, dass es gut ist". Ich mein, wenn das nicht so ist... wofür hat man dann überhaupt einen ganzen Führungsstab, wenn jeder das emotionale Auskotzen und die daraus resultierenden Entscheidungen des anderen, egal wie doof man sie findet, nur abnickt? :mrgreen:

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