Verdiente US-Entwickler, die an Marken wie Halo, Batman: Arkham und Doom arbeiteten, gründen in Seattle ein neues Team: Jar of Sparks gehört zum chinesischen Giganten NetEase und hat viel vor.
Toshihiro „Mr. Yakuza“ Nagoshi und Suda51 von Grasshopper Manufacture haben es vorgemacht – sie sind mit ihren neuen bzw. neu aufgestellten Teams beim chinesischen Internet-Giganten NetEase untergekommen und verstärken dessen wachsende Studiofamilie. Ganz ähnlich verlief das übrigens bei den Striking Distance Studios, die zum koreanischen Krafton-Konzern gehören und mit ihrem The Callisto Protocol nun kurz vor der Veröffentlichung stehen. Auch hier ging Studiogründer Schofield ein Wagnis ein, verließ Activision plus Call of Duty und gründete ein neues US-Studio, das aber einer größeren asiatischen Firma gehört. Auch Jar of Sparks, dessen Name (dt.: Gefäß voller Funken) fast schon poetisch daherkommt, verspricht sich viel davon – in einem Interfiew mit den Kollegen von IGN spricht er über die Partnerschaft: „Wenn du vorangehst und innovativ sein willst, dann muss dein Publisher, also dein Geldgeber sich klar sein, dass du auch mal ausrutschen kannst. Das war einer der wichtigsten Punkte über die ich mit NetEase sprach: Du musst vorbereitet sein, hinzufallen, wenn du neue Dinge pushen möchtest. Und wenn du dabei an unserer Seite bist, dann kennst du die Risiken.„
Ganz viel Erfahrung
Neben Hook, der als Design-Chef von Halo Infinite erst kürzlich ein sehr starkes Spiel mitverantwortete, gehören zum Gründungsteam weitere erfahrene Spielemacher: Paul Crocker, der Lead Narrative Director bei Rocksteady war und an der Batman-Arkham-Trilogie arbeitete, Greg Stone, Produzent des 2016er Doom, sowie Steve Dyck, der ehemals bei EA war und später auch an der Halo-Serie mitwirkte. Und das Team ist natürlich noch nicht vollständig – auf der LinkedIn-Seite des jungen Studios wird zum Beispiel ein Chief Technical Officer gesucht.
Hook ist sich der Risiken bewusst („Du baust da ein komplettes Team auf, mit Leuten, die sich nicht kennen und bisher nie an einem Spiel zusammengearbeitet haben.„) und will deshalb erstmal keinen Live-Service-Titel machen: „Live-Service-Spiele fügen der Entwicklung nochmal eine Komplexitätsebene hinzu – und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Workload dabei ziemlich krass ist. Und beim ersten Spiel von Jar of Sparks brauchen wir diese Komponente nicht – wir wollen die kreative Energie bündeln und nicht durch den konstanten Druck einer Live-Service-Anwendung aufbrauchen.“
Hook nennt, natürlich immer noch im Gespräch mit IGN, Spiele wie V Rising oder Valheim als Positivbeispiele für Erfolge auch ohne 300-Millionen-Dollar-Budget im Rücken. Man wolle aktuell nicht „God of War nacheifern, sondern sich eine eigene Nische schaffen.“ Einen Spieletitel, ein konkretes Genre oder gar Konzeptgrafiken gibt es von Jar of Sparks noch nicht, obwohl das Team im Geheimen bestimmt schon ein paar Schritte weiter ist, als man bereit ist, der Öffentlichkeit zu zeigen…