Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat „Gaming Disorder“ („Spielsucht“ bzw. Verhaltensstörung durch Spielenutzung) als Krankheit offiziell anerkannt. Die Entscheidung ist heute bei der „72. World Health Assembly“ in Genf getroffen worden. Die „World Health Assembly“ ist das Entscheidungsgremium der WHO, das aus Delegationen der Mitgliedsstaaten besteht. Einige WHO-Mitgliedsstaaten waren vorsichtig, da es schwierig sei, „den Zusammenhang zwischen der Tätigkeit des Spielens und einer Abhängigkeit nachzuweisen“. Für sie ist die Anerkennung verfrüht, während andere Länder dringende Maßnahmen zur Prävention gefordert haben.
Die Erkrankung wurde von einigen Ärzten als eine „ausgeprägte Verhaltenssucht“ beschrieben, die durch den übermäßigen oder zwanghaften Gebrauch von Computer- oder Videospielen gekennzeichnet ist, die das tägliche Leben einer Person nachhaltig beeinflusst – vor allem die Omnipräsenz von Smartphones und das Spielen auf diesen mobilen Geräten würde die Sache „ernster“ machen, hieß es.
„Gaming Disorder“ gilt als ähnliche Form einer psychischen Störung wie die Glücksspielsucht („Gambling Addiction“). Ab Januar 2022 wird die Entscheidung der WHO wirksam, bis dahin gilt es die Krankheit weiter zu erforschen, die Verbreitung zu klären und mögliche Therapien zu entwickeln. Die Umsetzung liegt allerdings im Ermessensspielraum der jeweiligen Regierungen der WHO-Mitgliedsländer. Weltweit gibt es nur wenige spezialisierte medizinische Einrichtungen, die sich mit der Behandlung solcher Krankheiten befassen.
Nach Angaben der WHO können Gaming-Disorder-Betroffene die Zeit und Häufigkeit des Spielens nicht selbstständig kontrollieren. Das Spielen selbst hat oberste Priorität in der Gestaltung des Tagesablaufs. Das Verhalten wird auch fortgesetzt, wenn andere „Probleme“ auftreten. „Gaming Disorder“ kann diagnostiziert werden, wenn das Verhalten über zwölf Monate besteht und bestimmte Verhaltensweisen auftreten (z. B. das Nichtaufstehen am Morgen, Wutausbrüche oder das Schlagen von anderen Personen).
Auch die mögliche Verbreitung der Krankheit muss noch geklärt werden. Nach Angaben des Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales in Japan hat sich die Anzahl der Schüler (Mittel- und Oberschule), die im Verdacht stehen, eine pathologische Internetabhängigkeit (einschließlich Online-Spiele) zu haben, in den letzten fünf Jahren auf schätzungsweise 930.000 verdoppelt.
Es wird erwartet, dass die Anerkennung der Krankheit auch einen Einfluss auf die inhaltliche Entwicklung von Spielen haben wird.
Finde ich gut. Ähnlich wie Pornosucht zu behandeln.
Gute Besserung.
Rocco