Neben der langlebigen Assassin’s Creed-Reihe oder den Far Cry-Shootern hat Ubisoft dieser Tage mit Star Wars Outlaws von Massive Entertainment eine weitere, fette Medienmarke an der Angel. Erst am Montag wurden im Zuge der Ubisoft Forward Gameplay-Aufnahmen vorgestellt – die nicht nur auf Lob traf, sondern auch kritische Stimmen wurden laut.
Das Gameplay wird mit dem aus der Uncharted-Reihe von Naughty Dog verglichen, aber auch als veraltet beschrieben. Jetzt hat sich der verantwortliche Creative Director Julian Gerighty bei den englischsprachigen Kolleg*innen von VGC zu Wort gemeldet – und Stellung zum Vergleich mit den Action-Adventures mit Nathan Drake bezogen.
Wie reagiert Massive Entertainment an der Kritik zu Star Wars Outlaws?
Nicht nur Presse und Spieler*innen üben Kritik am Gezeigten, auch wir von 4P erlebten beim Anspielen des Titels ein gehöriges Déjà-vu – oder eher einen Schon-mal-so-ähnlich-gespielt-Moment. Die Kletterpartien erinnern uns an Tomb Raider (oder an Uncharted), die Raumschiffduelle an No Man’s Sky, die Gefechte mit Blastern an ein Mass Effect. Ob die Vergleiche mit erfolgreichen Titeln als Kritik zu verstehen sind, oder als Lob, liegt (auch) im Auge des Betrachtenden – auch, wenn es die Mehrzahl weniger schmeichelhaft meinen dürfte.
Julian Gerighty jedenfalls interpretierte die oft kritisch gemeinten Vergleiche mit etwa einem Uncharted ins Positive. Zunächst wehrt er eine direkte Bezugnahme seines Teams auf Naughty Dogs-Erfolgsreihe ab, wenn er sagt:
„[…] für mich war es [Uncharted-Reihe] nicht unbedingt unser Referenzpunkt. Es ist ein wunderbares Spiel, mit dem man gerne verglichen wird. Wenn man schon mit jemandem verglichen wird, dann können es gleich die Besten aus der Branche sein. Naughty Dog und das, was sie machen, ist absolut brillant. Ich nehme den Vergleich also auch dann an, wenn das von uns nicht so beabsichtigt war.“
Julian Gerighty (Creative Director bei Massive Entertainment)
Wer das Gameplay aus dem neuen Spiel aus dem Krieg der Sterne noch nicht in Augenschein genommen hat, kann im nachstehenden Video mit Weltraum-Schmugglerin Kay Vess in eine weit, weit entfernte Galaxis abtauchen – und versteht danach die gezogenen Vergleiche besser.
Wieso wurden gerade diese Spielszenen im Gameplay-Video gezeigt?
Etwas später im Gespräch geht Gerighty dann in die Defensive, oder erklärt zumindest, warum bei der Gameplay-Präsentation das Gezeigte zu sehen war – und weswegen sich das Team andere Bestandteile für einen späteren Zeitpunkt aufspart. Er erklärt:
„Ich denke, wenn du auf eine solche Messe geht, während du parallel die Produktion eines Spiels erfolgreich zum Abschluss bringen willst, musst du viele Entscheidungen treffen. Unser Produzent meinte, wir bekämen eine Demo für all die unterschiedlichen Messen, auf die wir im Jahresverlauf gehen werden – also Gamescom, Comic-Con [und andere]. Wir mussten also etwas auswählen, das 20 Minuten dauert, mundgerecht ist, viel Abwechslung bietet, viele repräsentative Gameplay-Elemente zeigt – aber nicht die offene Welt.“
Julian Gerighty (Creative Director bei Massive Entertainment)
Wie wir den Worten von Julian Gerighty entnehmen, ist die aktuelle Gameplay-Präsentation nicht mehr (und vor allem nicht weniger), als „ein Appetizer oder eine Vorspeise und kein Hauptgericht“, wie er selber bekräftigt. Der Mann jedenfalls ist zuversichtlich, was sein Star Wars Outlaws angeht, denn er spricht von einem sehr überzeugenden Spiel – von dem wir in der aktuellen Präsentation nur einen Ausschnitt erhaschen durften.
Ob das ausschließlich Marketing-geleitete Schadensbegrenzung bis Selbstschutz ist, bleibt abzuwarten. Schon am 30. August 2024 erscheint der erste Open World-Titel im Star Wars-Universum für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S. Im selben Gespräch hat Gerighty übrigens verraten, dass der Titel mit einer Spielzeit von keinen 100 Stunden daherkommen wird.
Quellen: VGC, Resetera