Bei Steam wird Playnite bzw. „loong’s utilities Playnite“ für 84,99 Euro angeboten, obwohl das grundlegende Playnite-Programm kostenlos und auf Open-Source-Basis bezogen werden kann. „loongjinlong“ nennt sich der Anbieter auf Steam, der sogar die Screenshots von der offiziellen Playnite-Website auf seiner Produktseite verwendet (Quelle: PC Gamer).
Playnite ist ein Spiele-Bibliotheksmanager – ein Programm, das mehrere Spiele-Bibliotheken und Launcher wie Steam, Epic Games Store, Uplay, GOG, Battle.net, Origin etc. auf einer Oberfläche vereint. Es ist vergleichbar mit GOG Galaxy. Das Programm wird kostenlos und auf Open-Source-Basis (MIT-Lizenz) auf dieser Website angeboten.
Die Version, die auf Steam verkauft wird, basiert auf dieser kostenlos nutzbaren Open-Source-Version, wird jedoch für viel Geld angeboten – von einer Person, die allem Anschein nach überhaupt nicht mit dem Projekt in Verbindung steht. Lediglich im letzten Unterpunkt der Produktbeschreibung ist von einer „Lite-Version“ die Rede und es wird zugleich eine offizielle Website erwähnt, die weder verlinkt noch benannt wird.
Im Playnite-Forum hat sich auf Nachfrage ein Administrator zu der Situation geäußert. Die Person schrieb: „Ich bin mir dessen bewusst und sie sind aufgrund der MIT-Lizenz rechtlich in der Lage, es zu verkaufen. Ich bin auch nicht wirklich beunruhigt darüber, denn warum sollte jemand 100 (…) Dollar für etwas ausgeben, das kostenlos erhältlich ist (oder 100 Dollar im Allgemeinen für eine ziemlich unbekannte Software mit schlechtem Englisch in der Produktbeschreibung). Ich mache mir mehr Sorgen darüber, dass der Autor etwas Spyware in diese Version packen könnte, aber jemand müsste die Version kaufen und dies überprüfen (und das tue ich nicht).“
Valve Software als Steam-Betreiber ist laut PC Gamer mehrfach auf diese Version hingewiesen worden, aber bislang wird das Produkt noch verkauft, zumal der Vorgang an sich zwar dreist, aber nicht illegal ist.
Die 30% sind hier quasi komplett vernachlässigbar. Ist ja nicht so, das der Typ die Software entwickelt hätte und dafür bezahlt wollen würde. Die 30% sind wohl eher ein Grund, warum Steam hier nicht kulant einschreitet, im schlimmsten Fall verdienen sie noch dran mit.