Keine Arcade-Action mehr, dafür Battle Royale – diese Strategie fährt momentan auch Entwickler und Technik-Tüftler Housemarque (Resogun, Stardust). Aber worum genau geht es eigentlich in Stormdivers? Fürs Anspielen reichte es in Köln noch nicht, aber wir hatten ein konspiratives Treffen nebst Interview an einem finnischen Gemeinschafts-Stand.
Das Arcade-Erbe möchte man unter anderem mit den flotten Mechaniken eines Action-Rollenspiels spürbar werden lassen, erklärten uns Mikael Haveri und Tuomas Hakkarainen von Housemarque. Man baue auf den Erfahrungen auf, die man mit Alienation gesammelt habe. Viel zu sehen gab es im Trailer-Video, das uns die Entwickler auf einem Tablet präsentieren, noch nicht. „Smash Bros meets Hunger Games“ – so charakterisieren die beiden ihr Projekt Stormdivers, an dessen Prototyp sie bereits 2016 arbeiteten. Momentan spielen etwa 1000 ausgewählte Testspieler den Titel, der die Action aus der Third Person-Perspektive einfängt. „Viel Vertikalität und viel Fliegen“ sollen dem Ablauf der fünfzehnminütigen Matches Dynamik verleihen. Es gibt drei Klassen (eine davon z.B. mit einem Teleport), Wandakrobatik und ein Hoverbike mit dem Namen Chopper.
Der Sturm, der sich genretypisch um die Spieler zusammenzieht, bis nur noch ein Spieler übrig bleibt, ist das Überbleibsel eines gescheiterten Militär-Experiments. Er sucht regelmäßig die Insel heim und zerstört jegliches organisches Leben. Trotzdem reisen immer wieder Abenteurer zur Insel, um am Wettbewerb teilzunehmen und wertvolles Nano-Material einzusacken. Auf dem Schlachtfeld helfen farbige Hinweise, die Gefahr einzuschätzen: Bei grün bewegt sich der Sturm noch langsam, bei rot wird es dagegen gefährlich und fast unberechenbar.
Wichtig ist den Entwicklern, kein Camping zu ermöglichen und die Spieler immer in Bewegung zu halten. Passend dazu könne man mit Hilfe spezieller Stiefel sehr hoch springen. Zum Launch ist vorerst nur der Battle-Royale-Modus mit zehn „Events“ geplant, später sollen allerdings PvE-Modi mit Bosskämpfen und weiteren Klassen hinzukommen. Die Entwickler zählten auch einige Details auf, mit denen man die Ausrüstung aufmotzt, Pay-to-win sei hier aber tabu: „Wir sagen ‚Fuck off, Loot Boxes!‘“, postuliert Haveri. Stattdessen werde man kosmetische Ausrüstung auf dem Spielfeld finden und zusätzlich lediglich entsprechende kosmetische “Premium Packages” erwerben können. Belohnungen ließen sich z.B. über Mini-Missionen beschaffen.
Natürlich stocherten wir im Verlauf des Gesprächs noch ein wenig in alten Wunden und fragten nach genaueren Zahlen der gefloppten letzten Arcade-Titel. Diese wollte das Duo partout nicht verraten, Haveri stellte aber noch einmal klar: „Nex Machina ist jämmerlich gescheitert. Es gibt keinen Weg, so etwas weiterzuführen, wenn das Team weiter bestehen soll.“
Stormdivers entsteht auf Basis der Unreal Engine – mit zusätzlichen Spezialeffekten (Housemarque VFX Engine) und soll im kommenden Jahr für den PC erscheinen. Die Beta soll laut Steam bereits „bald“ starten.
Spricht mich vom Artdesign und Ablauf her deutlich mehr an als die anderen Battle-Royales. Trotzdem kompetitieren die damit auf einem völlig übersättigten Markt.