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Vor 20 Jahren: GTA-Macher sprechen mit echten Banden – um San Andreas noch besser zu machen

Manchmal müssen es einfach Original-Töne sein, wenn’s echt wirken soll. Die kuriose Geschichte eines Rockstar Games-Veteranen.

Person hält einen PlayStation-Controller vor einen Bildschirm, der GTA zeigt
© miglagoa - stock.adobe.com

GTA-Online-Einstieg

Zum Start von GTA Online zeigen wir einige Optionen des Charakter-Editors sowie den Einstieg in das Gangster-Abenteuer.

Vom in diesem Jahr verstorbenen Theatermann René Pollesch wird berichtet, die schlimmste Beleidigung sei für ihn die „authentische Kuh“. Ein Begriff, der die Möglichkeit von Echtheit und Authentizität in einer medial überformten Welt anzweifelt. Und wie ist das bei einem der Vorgänger zum mit Spannung erwarteten GTA 6 mit dem Authentischen?

Echter ging’s kaum, wie sich jetzt bei einem Gespräch mit einem zentralen Kreativkopf hinter der GTA-Reihe herausgestellt hat. Denn wie echte Bandenmitglieder dazu beigetragen haben, dass GTA San Andreas an Authentizität gewinnt, darüber hat Lazlow Jones jetzt gesprochen.

Wer ist eigentlich Lazlow Jones?

Veröffentlicht wurde das Video als Episode der auf YouTube abrufbaren Talkshow „Kinda Funny Games“. Fast 20 Jahre hat Lazlow Jones bei Rockstar Games auch als Autor, Produzent und Sprecher gearbeitet. Im Jahr 2020 haben sich seine Wege und die von Rockstar getrennt. Lazlow gründete seine eigene Firma, aber sein Fußabdruck im GTA-Franchise ist unüberseh- und -hörbar.

Die Radiosendungen innerhalb der Spiele hat er satirisch angehaucht eingesprochen – und für GTA-Titel und andere Spiele wie Red Dead Redemption 2 leitete er die Audio-Aufnahmen. Aufgrund seines Verantwortungsbereichs Audio verschlug es ihn und sein Team dabei an ungewöhnliche Orte. Übrigens: Das Video-Interview auf YouTube mit Lazlow Jones beginnt ab Minute 20:56 mit dem relevanten Part. Dort spricht er über die Synchronisation von GTA: San Andreas.

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Was verrät uns Lazlow Jones über GTA: San Andreas?

Lazlow erinnert sich in der Plauderei: „Wenn wir bestimmte Akzente oder Sprachen benötigten, sind wir an diese Orte gereist.“ Im Falle von Red Dead Redemption etwa verschlug es Lazlow nach Santa Fe in New Mexico, wo das Team die Stimmen US-amerikanischenr Ureinwohner*innen aufnahm. An anderer Stelle reiste das Rockstar-Team nach New Orleans, um mit kreolischen Personen zu sprechen. „Diese Akzente bekommst du mit Schauspieler*innen aus New York und L.A. einfach nicht richtig hin“, erklärt Lazlow.

Nun hat das 2018 erschienene Red Dead Redemptation 2 zwar schon einige Jährchen auf dem Buckel. Aber bereits für das 2004 veröffentlichte Grand Theft Auto: San Andreas haben der Rockstar-Mann und seine Crew authentische Stimmen gesammelt – und sind dafür sogar zu „echten Bandenmitgliedern“ aufgebrochen. Lazlow erklärt dazu: „Wir haben ihnen unsere Drehbücher gezeigt und sie sagten: Wir würden das nicht sagen und das auch nicht. So würden wir das sagen.“

Um ein Höchstmaß an Authentizität zu gewährleisten, hat Lazlow seine Sprecher*innen dazu aufgefordert so zu sprechen, wie sie es in Wirklichkeit tun würden. Rückblickend ist er zufrieden mit den Ergebnissen, denn im Gespräch sagt er auch: „Eines der Dinge, auf die ich wirklich stolz bin, war die von uns angestrebte Authentizität.“


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Apropos Authentizität von Synchronsprecher*innen: Beim neuen Assassin’s Creed führt gerade ein Wettbewerb für Fans zu Missmut bei einigen Synchronsprecher*innen. Denn nicht nur unbezahlte Fans nehmen laut einigen Stimmen den Sprechprofis bei Assassin’s Creed: Shadows die Arbeit weg, auch generative KI könnte den Job in seiner heutigen Form bald obsolet machen.

Quellen: YouTube / Kinda Funny Games