Wenn eine Veröffentlichung im Gaming-Kosmos haushohe Wellen geschlagen hat, dann das Rollenspiel Baldur’s Gate 3 von Larian Studios. Die Fortsetzung, dessen zweiter Teil vor bald 25 Jahren mit Baldur’s Gate 2: Schatten von Amn erschien, konnte sie alle abstauben: The Game Awards, BAFTA, Golden Joystick – und mehr.
Jetzt, fast ein volles Jahr, nachdem Baldur’s Gate 3 für Höchstwertungen sorgte, kann der Wertungsliebling noch immer eine beachtliche Spielerschaft auf der Vertriebsplattform Steam einfahren, nach der sich so mancher neuer Titel der letzten Wochen und Monate die Finger leckt. Doch wieso erfreut sich das Spiel einer nicht abreißend wollenden Beliebtheit?
Ein Jahr später: Hohe Spielerzahlen für Baldurs Gate 3
Ein Blick auf SteamDB verrät: Seinen Höhepunkt an gleichzeitigen Spieler*innen hatte das epochemachende Rollenspiel am 13. August 2023 erreicht – 875.343 Personen. Diese Spitze konnte das RPG aus dem Dungeons & Dragons-Universum zwar wenig verwunderlich nie wieder erklimmen, dafür versammelt der Blockbuster regelmäßig an den Sonntagen um die 100.000 Spieler*innen – und oft genug darüber. Das hat auch die Community entdeckt, diskutiert seither angeregt.
Zum Vergleich: Das ebenfalls im August 2023 veröffentlichte, aber zugegebenermaßen spielerisch deutlich schwächere, Atlas Fallen konnte zum Start 2.679 Spieler*innen anlocken – seither sind die Spielerzahlen rapide gesunken. An Sonntagen liegt die Anzahl der Spielenden aktuell im zweistelligen oder niedrig dreistelligem Bereich.
Aber auch einige der begehrten Releases aus dem laufenden Jahr können Baldur’s Gate 3 zahlenmäßig nichts anhaben. Beispielsweise Helldivers 2, veröffentlicht im Februar dieses Jahres, ist bei 458.709 Spieler*innen eingestiegen – bewegt sich entlang der letzten Sonntage im 30.000er-Bereich. Und Elden Ring? Konnte zum Veröffentlichungstermin mehr Spieler*innen um sich scharren als Baldur’s Gate zu Beginn (953.426).
Noch mehr Zahlen-Bingo und Erfolgsgründe
Über die Monate und Wochen danach ist das Maximum der Personen bei Elden Ring an Sonntagen auf Zahlen zwischen 30.000 und 100.000 gesunken – konnte freilich mit Shadow of the Erdtree diesen Juni wieder einen Höhepunkt für sich verbuchen (781.261). Aber abseits aller Zahlenspielereien: Wieso ist Baldur’s Gate 3 jetzt eigentlich so langlebig und zieht uns alle wie magnetisch in seinen Bann?
Wer schon mal seinen Rechner angeworfen hat, um eine kurze Runde Baldur’s Gate 3 zu spielen, um sich dann doch unfreiwillig die ganze Nacht in der Welt von Faerûn verbracht zu haben, weiß um den Suchtfaktor dieses kongenialen RPGs. Zum einen ist Baldur’s Gate 3 ein zum Bersten gestopftes Füllhorn spannender Quest, großartiger Charaktere – und schlicht unglaublicher Kreativität. Doch auch abseits der Superlative spielt vor allem der Wiederspielwert eine große Rolle, der neue Story-Facetten entdecken lässt, inklusive neuer Dialoge und Zwischensequenzen.
Auch in unserem ausführlichen Test auf 4P konnte Baldur’s Gate 3 mit seinen über 100 Stunden Spielzeit und 17.000 unterschiedlichen Enden überzeugen – und mit an ein erwachsenes Publikum gerichtete Sex-Szenen. Dementsprechend hat BG3 seinerzeit in unserem Review eine amtliche 9.0er-Wertung mitgenommen – dank toller Story, tollen Begleiter*innen, großartiger Spielewelt und ebenso großartiger Entscheidungsfreiheit. Ein echtes Brett eben.
Apropos Baldur’s Gate 3: Der Mega-Erfolg hat Swen Vincke, Chef des belgischen Studios, irgendwann genervt – weil die ganzen Preisveranstaltungen dringend benötigte Zeit für die fortlaufende Entwicklung von Baldur’s Gate 3 geschluckt haben.
Quellen: SteamDB, Reddit /@IcePopsicleDragon, Tech4Gamers