Publisher Warner Bros. Interactive Entertainment richtet sich darauf ein, auf das Konzept „Games as a Service“ umzusteigen, erklärte David Haddad (Präsident des Publishers) in einem Interview mit GamesBeat/VentureBeat.
Er sagte: „Aber mehr denn je, dreht es sich um die Technologie, sei es für Publishing oder BI [Business Intelligence] oder Marketing, auf der man die Spiele erstellt und anbietet – da wir zunehmend alles auf Spiele als Service [Games as a Service] umstellen, benötigen wir eine Art von Technologie, um sie hypersozial zu halten, um sie gut versorgen zu können, um sie engagiert zu halten, um die Innovationen der Spielehersteller nutzen und liefern zu können, wie das Nemesis-System [bei Mittelerde]. Sie werden sehen, dass ein Großteil unserer Investitionen nicht nur in klassische Entwickler, Designer, Ingenieure und Künstler fließt, sondern auch zunehmend in die Teams, die letztendlich Live-Spiele anbieten.“
Warner Bros. Interactive Entertainment fungiert u. a. als Publisher bei LEGO-Titeln, Mortal Kombat, Injustice, Batman Arkham, Mittelerde und nun auch Hitman. Das Unternehmen folgt damit dem großen Vorreiter Ubisoft, der viele seiner Spiele auch längere Zeit nach der Veröffentlichung mit Zusatzinhalten versorgt.
Live Services:
Wie ich dies interpretiere, sollen Spiele so aussehen…
- Always Online
- Social Component
- Starten mit mindestens Co-op und werden dann vermutlich PVP Module haben
- Werden voll von Mikrotransaktionen sein (à la mobile games aber ohne loot boxen). Ebenfalls daily/weekly/monthly login Belohnungen usw.
- Werden dann quasi wie MMOs mit Story-Erweiterungen, Patches usw. versorgt
Destiny 2 und Anthem sind sehr gute Beispiele hierfür.
Ich selbst werde so einen Schrott nicht zocken. Und hier ist mein Hauptkritikpunk am System:
Wenn alle Publisher Live Service Games anbieten, wer soll die alle spielen? Wer WoW gespielt hat, weiss dass man nicht viel Zeit für andere Spiele haben wird. Welche Spieler spielen schon 1 Spiel über mehrere Jahre hinweg? Besonders, wenn die AAA Spiele immer so fade nach einer Formel produziert werden? Wer will schon beinahe täglich über Jahre hinweg Assassin's Creed zocken? Und das ist doch das Problem. Diese Spiele kämpfen um die Spieler und wollen diese binden. Sie wollen diese süchtig machen, damit man möglichst viel Geld absaugen kann. Wie können das alle Publisher bewerkstelligen?
Ich sage voraus, dass die meisten solchen Spiele am Anfang wegen mangelndem Inhalt einfach so langweilig sind, dass man sich garnicht erst an das Spiel binden kann/will. Da kam doch erst dieses Microsoft Piratenspiel raus. Das ist sicherlich auch ein Live Service Spiel.
Hoffentlich verkaufen sich diese Spiele unterirdisch, damit die Publisher endlich wieder normale SP Spiele in Auftrag geben.
Ach ja ... dieser Live Service Trend ist etwa dasselbe, wie die Idee Spiele zu streamen. Klingt gut, aber setzt das erst mal gut um. Vielerorts sind die Internetleitungen lange noch nicht gut genug (4k streaming etc.).
Vielleicht sollten sich die Entwickler mal kurz EINE Frage stellen:
"Wieso reden die Leute heute noch so lobend über die Spiele der 80er und 90er Jahre?"
Ein Problem was ich ganz gewaltig an dem GAAS sehe:
GAAS ist so ausgelegt, dass man die Spiele sehr lange spielt und dabei viele hundert Stunden darin verbrät. Dabei ist dann aber weniger Zeit für andere Spiele da. Das Problem hab ich sehr stark beim LoL und Warframe spielen gemerkt. Wenn nun jeder auf den GAAS Zug aufspringen will, hat am Ende irgendwie keiner was davon, da dann sich die Spieler WIRKLICH entscheiden müssen. Dann wird sich eben für das "bessere" entschieden und die anderen Spiele gehen einfach unter, aber richtig hart.
Wir haben dazu sogar ein recht junges Beispiel:
Paragon
Das Spiel war für den Start nicht schlecht. Die haben es durch viel hin und her versucht besser zu machen, da es aber nie die Qualität im Gameplay wie LoL, Dota2 oder HotS erreicht hat, ist es einfach untergegangen. => Server abgeschaltet => tot
Sowas finde ich einfach schrecklich und gewaltig schade für die Leute, die das jeweilge Spiel mochten.
Natürlich liegt das Problem hier mehr im Online-Zwang, aber wenn das Spiel nicht ein GAAS wäre, dann könnte der Publisher wenigstens die Server des Spiel beibehalten, da sie ja (eventuell) durch die nächsten Spiele Geld verdienen und somit ist es nicht ganz so dramatisch.
Wenn aber eben selbst die zukünftige Entwicklung in nur einem Spiel steckt, tja...
Es kommt hier wie auch bei DLCs auf den Anbieter und den Einzelfall an... und wer noch Spiele von Warner Bros. Entertainment kauft ist selber Schuld