Auch wenn die Entwickler möchten, dass World of WarCraft: The Burning Crusade Classic möglichst nah am Original bleibt, werden einige Änderungen vorgenommen, die das Spielerlebnis verbessern sollen. Beim Launch der Erweiterung werden sie sehr wahrscheinlich wieder auf das Layering setzen, um zu vermeiden, dass zu viele Leute in einem Gebiet unterwegs sind. Stattdessen werden mehrere „Ebenen“ oder „Versionen“ dieses Gebiets parallel laufen, wobei es das Layering erlauben soll, dass man gemeinsam mit Freunden spielen kann. Wenn sich der Anfangsansturm gelegt hat, wollen die Entwickler das Layering wie bei WoW Classic wieder zurückfahren. Sie würden zudem Maßnahmen ergreifen, um das Ausnutzen des Layering-Wechsels beim Farmen einzuschränken (z.B. steigendes Zeitlimit beim Layer-Wechsel), erklärten Brian Birmingham (Lead Software Engineer) und John Hight (Executive Producer & Vice President) in einem Gruppeninterview mit europäischen Pressevertretern.
Wie bei WoW Classic werden auch die Inhalte von World of WarCraft: The Burning Crusade Classic in mehrere Phasen freigeschaltet. Aktuell sind fünf Etappen geplant, wobei sich der Plan noch verändern könnte:
- Phase 1: Die Schlachtzüge Karazhan, Gruuls Unterschlupf und Magtheridons Kammer
- Phase 2: Höhle des Schlangenschreins, Festung der Stürme und Saison 1 der Arena
- Phase 3: Hyjal, Schwarzer Tempel, Saison 2 der Arena
- Phase 4: Zul’Aman und Saison 3 der Arena
- Phase 5: Der Sonnenbrunnen und Saison 4 der Arena
Die Basis-Version (Balance von Klassen, Fertigkeiten und Gegenständen) von World of WarCraft: The Burning Crusade Classic wird übrigens 2.4.3 sein.
Im Gegensatz zu WoW Classic wird das ‚Spell Batching‘ entfernt. Blizzard: „In WoW Classic haben wir das sogenannte ‚Spell Batching‘, die Gruppierung von Zaubern, des Originals bewusst übernommen. Zwar war das im Wesentlichen ein Relikt veralteter Technologie, aber vielen Spielern gefiel die Idee einer Rückkehr zu diesem Konzept in WoW Classic, und es erschien uns als eine Eigenschaft des Spiels, die wir im Namen der Authentizität beibehalten sollten. Allerdings verursacht die Gruppierung von Zaubern von Natur aus bei Spielern Latenzprobleme. Das führte dazu, dass Spieler Fehler mit Zaubern und Fähigkeiten wie ‚Blinzeln‘ oder ‚Pyroschlag‘ meldeten, die letztendlich daraus bestanden, dass diese Fähigkeiten aufgrund der Latenz nicht so gewirkt wurden wie erwartet. In Burning Crusade Classic entfernen wie also die Gruppierung von Zaubern, um das Spielerlebnis zu verbessern.“
In Hinblick auf den Schwierigkeitsgrad von Schlachtzügen erklärten die Entwickler: „Außerdem ist die Schlachtzugscommunity jetzt deutlich erfahrener und wir möchten Spielern die Herausforderungen bieten, die sie erwarten, wenn sie ihre Lieblingsschlachtzüge erneut in Angriff nehmen. Deshalb möchten wir herausforderndere Versionen der Bosse in Dungeons und Schlachtzügen implementieren, indem wir Änderungen, die im Laufe des Erweiterungszyklus vorgenommen wurden, wieder entfernen. Allerdings gibt es auch einige Änderungen, die wir beibehalten wollen, wo das ursprünglichen Design der Bosse für weitaus mehr Frustration als Herausforderung gesorgt haben. Ein Beispiel: M’uru verfügte ursprünglich über eine große Menge an Zauberverzögerungen, was dazu führte, dass Spieler in ihren Gruppen keine Zauberwirker mehr erlaubten. Dieses Problem haben wir sehr schnell behoben und wollen die Änderung auch beibehalten, sobald dieser Boss auf dem Sonnenbrunnenplateau verfügbar wird. Die Verringerung seiner Gesundheit wird jedoch wahrscheinlich wieder auf den ursprünglichen Wert zurückgesetzt. Spieler haben uns darum gebeten, den ursprünglichen Versionen der Bosse gegenübertreten zu können, um zu testen, ob sie mithilfe ihres Erfahrungsvorteils tatsächlich Bosse besiegen können, die ihnen früher Schwierigkeiten bereitet haben. Diese Gelegenheit möchten wir Spielern gerne bieten.“
Die umfangreichen und mehrstufigen Vorbereitungsquests für die Dungeons und die Schlachtzüge (Attunements) gehören laut Brian Birmingham einfach zu The Burning Crusade dazu und sollen zunächst in unveränderter Form übernommen werden. In späteren Phasen könnten dann Erleichterungen folgen – ähnlich wie damals in The Burning Crusade.
Brian Birmingham erklärte ebenfalls, dass sie Bot-Nutzer beobachten und aktiv gegen sie vorgehen würde. Sie würden „Tausende“ von Bot-Accounts Woche pro Woche bannen, das aber nicht an die große Glocke hängen und nicht öffentlich darüber reden wollen. Er erklärte, dass Bots ein großes Problem für die Ingame-Wirtschaft wären und sie Maßnahmen dagegen ergreifen würden. So haben Bots z.B. an bestimmten Positionen gewartet, bis ein Schwarzer Lotus aufgetaucht ist und diesen so schnell gepflückt, dass die Pflanze nicht einmal für andere Spieler auf der Bildfläche erschien. Nach entsprechenden Meldungen aus der Community haben sie dann die Anzahl der Spawnorte dieser Pflanze erhöht und randomisiert, um dieses Problem zu beheben. Sie wollen in Zukunft mehr in diesem Bereich unternehmen.
Die größte Herausforderung für die Entwickler in Hinblick auf die Umsetzung oder Programmierung war übrigens die Jäger-Klasse. Brian Birmingham (Lead Software Engineer) meinte, dass die Klasse sehr beliebt, aber auch sehr schwierig in der Umsetzung sei, weil sie über so viele Mechaniken verfügen würde, welche die anderen Klassen nicht haben. Die Deadzone (Schusswaffe kann im Nahkampf nicht eingesetzt werden), Totstellen als Mechanik zum Aggro-Reset und das Zufriedenheitssystem der tierischen Begleiter sowie ihre „KI“ würden die meisten Probleme bereiten. Einige Anekdoten über den Programmcode findet ihr auch in diesem Blog-Beitrag.
Über PvP und das Fraktionsgleichgewicht schreibt Blizzard: „Wir möchten die Identität der Fraktionen auf jeden Fall erhalten, aber wir wissen auch, dass es ein Ungleichgewicht zwischen den Paladinsiegeln von Allianz und Horde gibt. Das ‚Siegel des Blutes‘ der Horde ist im Vergleich zum ‚Siegel der Vergeltung‘ der Allianz unheimlich stark. Um dieses Problem anzugehen, erhalten Horde und Allianz zwar weiterhin ihre fraktionsspezifischen Siegel auf Stufe 64, dafür erhalten sie jetzt aber auf Stufe 70 zusätzlich das Siegel der gegnerischen Fraktion.
Eine weitere Änderung betrifft die Art und Weise, auf die Spieler ihre Arenakader füllen können. In der ursprünglichen Arena von Burning Crusade konnten Spieler nur so viele Spieler in ihrer Liste haben, wie die Zahl der Sparte, an der sie teilnahmen. Wer also in der 3vs3-Arena spielte, konnte nur drei Spieler auf seiner Liste haben. Wenn also jemand für gewisse Zeit nicht spielen konnte, konnten auch die anderen Teammitglieder nicht spielen. In Burning Crusade Classic haben wir das Kaderlimit auf die doppelte Spieleranzahl pro Sparte erhöht. Das bedeutet, dass Teams je nach Bedarf neue Spieler einwechseln und so weiter an der Arena teilnehmen können.
Wir wollen außerdem auf moderne Spielerzuweisungsalgorithmen zurückgreifen, um Spieler schneller gegen ähnlich fähige Gegner aufzustellen, dabei aber die Wertungsanforderungen für erworbene Arenaausrüstung in späteren Saisons beibehalten.“
Schön zu lesen.
Ich würde es mir wünschen, sie würden BC nicht mit dem letzten Patchstand wiederveröffentlichen, wo Karazhan und Co schon stark generft waren.