Seit der Ankündigung von Assassin’s Creed Shadows werden rund um das erste japanische Abenteuer des Franchise unzählige Debatten geführt. Eine davon: War Yasuke, einer der beiden Protagonisten, tatsächlich ein Samurai oder hat Ubisoft seine Geschichte komplett umgeschrieben, um besser zum vermeintlichen Zeitgeist zu passen?
Yasuke basiert auf einer historischen Figur, über die nicht so viel bekannt ist. Als relativ sicher gilt, dass er um 1580 herum aus Afrika nach Japan kam und später dem Kriegsherrn Oda Nobunaga diente. Nur in welchem Umfang er seine Tätigkeit ausübte, dazu ist nicht viel überliefert – weshalb Ubisofts Darstellung Yasukes als Samurai verhältnismäßig viel Kritik erhält. Ein bekannter japanischer Historiker hat sich nun in die Konversation eingeschaltet.
Assassin’s Creed Shadows: Kein Zweifel an Yasukes Status
Yu Hirayama hat japanische Geschichte studiert, einen Master-Abschluss und mehrere Bücher über die Sengoku-Periode veröffentlicht. Nach unzähligen Anfragen nahm er nun als Experte Stellung und gab seine eigene Einschätzung auf Twitter (via thegamer) ab, ob Yasuke der Wahrscheinlichkeit nach ein Samurai war oder womöglich Ubisoft diese Möglichkeit schlicht hinzugedichtet hat.
Seiner Meinung nach besteht „kein Zweifel daran“, dass Yasuke für Nobunaga als Samurai diente. Zwar stimmt es, dass nur wenige historische Dokumente rund um den aus Afrika stammenden Mann existieren, dennoch würde aus ihnen drei wichtige Dinge hervorgehen: Der Kriegsherr habe ihm ein Haus, ein Schwert und einen Titel verliehen. Letzteres sei bereits ein wichtiger Punkt für einen „Vertrag zwischen Herrn und Diener“, so Hirayama weiter. Da er jedoch auch ein Schwert besessen habe, sei er nicht nur, wie es oft behauptet wird, ein niederer Diener gewesen, denen es zu dieser Zeit verboten war, eine solche Waffe zu tragen.
Ein Punkt, der gegen Yasukes Samurai-Status sprechen soll, ist der fehlende Nachname. Auch dazu äußert sich Hirayama: Er glaubt, dass er diesen noch bekommen hätte. Da Yasuke allerdings nicht lange im Dienste Nobunagas stand, könnte es sein, dass die entsprechende Zeremonie schlichtweg nicht stattgefunden habe. Darüber hinaus hätte es in der Historie auch einige andere Samurai ohne entsprechenden Nachnamen gegeben.
Ubisoft erlaubt sich künstlerische Freiheiten
Unabhängig davon, ob Yasuke tatsächlich ein Samurai war oder nicht: Assassin’s Creed ist nicht unbedingt bekannt dafür, es ganz genau mit der Historie zu nehmen. Das Franchise hat sich schon immer etliche Freiheiten erlaubt und Assassin’s Creed Shadows wird diesbezüglich keine Ausnahme bilden.
An Yasuke wird dementsprechend seitens Ubisoft festgehalten und ihr werdet ihn am 15. November 2024 zusammen mit Naoe auf dem PC, der PS5 und Xbox Series X|S spielen können. Dennoch musste das französische Unternehmen vor kurzem wegen einer Flagge im Trailer zu Assassin’s Creed Shadows um Vergebung bitten.
Quelle: Twitter / @HIRAYAMAYUUKAIN (via thegamer)