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13 Sentinels: Aegis Rim (Adventure) – Zeitreise aus 13 Blickwinkeln

Mit 13 Sentinels: Aegis Rim erzählen die Odin-Sphere- und Dragon’s-Crown-Macher VanillaWare eine apokalyptische Sci-Fi-Story aus Sicht von 13 Zeitreisenden, die sich gegen das drohende Ende der Welt stemmen. Mehr dazu im Test.

© Vanillaware / Atlus / SEGA

Das Ende der Welt?

In den japanischen Nachrichten wird von einem großen, unidentifizierten Objekt berichtet, das auf die Erde gestürzt sei und einen Weg der Verwüstung in der Stadt hinterlasse. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen und die Evakuierung der angrenzenden Bezirke eingeleitet. Mitten im Chaos hält plötzlich ein blondes Mädchen in Schuluniform allein auf der Straße inne. Langsam hebt sie ihren Rock an und streicht mit der Hand über ihren Oberschenkel. Der beginnt daraufhin türkis zu leuchten und teleportiert sie ins Cockpit eines stählernen Ungetüms, das zusammen mit anderen bemannten Robotern eine apokalyptische Invasion abzuwehren versucht.

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Apokalyptisches Inferno: Ist das Ende der Menschheit bereits besiegelt? © 4P/Screenshot

Aber was ist überhaupt passiert, wer greift hier an und wie kam es dazu? Dies gilt es aus der Sicht von insgesamt 13 Protagonistinnen und Protagonisten zunächst herauszufinden und dann zu verhindern. Die erste Geschichte ist die von Juro Kurabe und sie beginnt im Mai 1985 an der Sakura-Oberschule. Nach der Schule hängt Juro am liebsten mit seinem Klassenkamerad Kyuta Shiba ab, der seine Begeisterung für Science-Ficition-Filme und Kampfroboter teilt. Auch im Spiel selbst, wo diese Roboter Sentinels heißen, gibt es viele Sci-Fi-Refenzen – von Krieg der Welten über Terminator bis hin zu Men in Black. Doch in letzter Zeit wird Juro von eigenartigen Träumen heimgesucht, die fast schon zu real erscheinen, um Träume zu sein. Anderen Schülern geht es zum Teil ähnlich und sie versuchen mehr über dieses Phänomen herauszufinden.

Durch Zeit und Raum

Es ist der Auftakt einer Odyssee, die nicht nur die Erlebnisse von 13 Personen zu einer epischen Geschichte zusammenfügt, sondern dank Zeitreisen auch durch mehrere Epochen führt – vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis ins späte 22. Jahrhundert. Allerdings sind die Wege auf den Zeitachsen nicht frei, sondern es müssen eher die richtigen Pfade herausgefunden werden, was auch viele notwendige und optionale Sackgassen beinhaltet. Die Erzählung erfolgt größtenteils über Dialoge, die man mit aufgeschnappten Stichwörtern beeinflussen kann, um die erwünschten Resultate zu erzielen.

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Die Erlebnisse von 13 Zeitreisenden fügen sich schrittweise zu einer epischen Story zusammen. © 4P/Screenshot

Fatale Fehler kann man dabei aber kaum machen. Die Schwierigkeit liegt eher darin nichts zu übersehen oder zu überhören sowie im richtigen Moment die passende Äußerung oder Aktion zu wählen. Manchmal muss gar nicht selbst reden, sondern einfach passiv Gespräche anderer belauschen, um essentielle Stichworte zu erhalten. Versagt man, beginnt die aktuelle Szenen einfach nochmals von vorn, bis man sie bewältigt hat. Oftmals sind Wiederholungen aber auch sonst fester Bestandteil der Erzählstruktur, was trotz spannender Rahmenhandlung gegebenenfalls auch nerven kann. Muss man sich wirklich immer wieder über bevorzugte Mahlzeiten unterhalten, bevor man weiter die Welt rettet?

Immerhin sind die Dialoge professionell und durchgehend vertont. Neben dem japanischen Orignalton kann man nach Installation des Day-1-Patchs auch eine englische Synchronisation wählen. Deutsche Untertitel sind ebenfalls an Bord, die Übersetzung sehr solide, die musikalische Untermalung oft filmreif. Auch die grafische Inszenierung hat, wie man es von VanillaWare gewohnt ist, Charme. Die gezeichneten Kulissen warten mit vielen kleinen Details und hübschen Effekten auf, während die Figuren immer wieder mit liebevollen Animationen überraschen. Hier und da hätten die Bewegungsabläufe zwar auch etwas geschmeidiger sein können, aber generell macht das Artdesign schon eine prima Figur.

  1. Mich hat das Spiel nicht abgeholt, obwohl es wirklich höllisch gut aussieht, traumhaft nostalgische Musik hat und toll vertont ist. Die Kämpfe so krass von der Story zu separieren war schonmal Problem Nummer 1, das hat sich angefühlt als würde man zwei verschiedene Spiele spielen. Hatte insgesamt glaube ich so drei "Blöcke" in denen ich rumgekämpft habe bis die Story mich mal wieder zum aufhören gezwungen hat, das hat sich einfach nicht stimmig angefühlt.
    Das Kampfsystem bockte im Prinzip schon ganz gut, war aber für mich zu eintönig und einfach am Ende. Habe am Anfang erstmal alle Chips in Sachen gesetzt, für die ich mehr Chips bekomme (wenn nicht am Anfang sowas skillen, wann dann) und kurz darauf hab ich dann schnell gemerkt, dass man mit 4x Cooldown-Reset und einer schön hochgepowerten Sentry Gun sich quasi ohne großes strategisches vorgehen mit S-Rank und 0% Schaden durch die Levels befördern kann. Für die späteren Levels dann noch die Mega-Nuke Rakete die quasi 1/4 der Map komplett ausradiert und Bosse zumindest so anschlägt dass nur noch eine Person einmal gegenhauen muss. Viel taktisches Vorgehen war da nicht mehr gefragt.
    Erzählerisch war mir das alles einfach zu zerstückelt und durch die zum Großteil freie Wahl der Reihenfolge fehlte auch etwas die Spannungskurve. Das war dann eher eine zittrige Spannungswelle je nach Glück, wie man die Geschichten gewählt hat. Hinzu kommt noch die nervige Übersexualisierung in der ersten Hälfte, sei das nun durch Sexy-Flanders-Pose als Standard-Sprite oder dass sobald irgendwo mal Männlein und Weiblein in einem Raum sind sofort jemand den anderen liebt oder lüsterne Gedanken hat (ganz zu schweigen vom albernen Umgang mit Homosexualität); sowie das exzessive nutzen von "Ah ich weiß die Antwort aber sage es nicht"-Momenten (billigstes Mittel was es gibt im Storytelling) und Infodumps in der zweiten Hälfte.
    Irgendwie bin ich mit der Geschichte nicht warm geworden und hatte oft das Gefühl, als würde mir nur erzählt werden...

  2. So, definitiv mein Spiel des Jahres!
    Sorry Ellie, aber du warst zu sehr auf dem Ego-Trip. Leider genau wie Joel.

    Story Bug
    Show
    Yakushiji ist die Einzigedie Flöckchen sehen kann. Ist falsch wegen der Szene wo andere Schülerinnen vor der Schule Flöckchen bewundern und der Kater Yakushiji ausweicht.
    Anscheinend wurde einiges am Gesamtkonzept über die Entwicklung verändert. Dennoch ein Super spiel.
    Ich merke nur das ich zu wenige Kämpfe zwischendurch bestanden hab, bin bei 71% und 28 Stunden.

  3. Ich bin mir noch nicht sicher ob es mein Spiel des Jahres wird, aber Platz 2 hat es ganz sicher schon beansprucht.
    Überrascht wurde ich dann doch von den Nebensegmenten wie Kampf, aber auch von der Story. Bisher dachte ich immer das ein Videospiel nie mit einer guten Langen, über mehrere Staffeln verteilte Serie mithalten kann.
    Das ist hier nicht so wirklich der Fall. Klar sind die einzelnen Episoden für sich genommen immer noch kurz. aber das Gesamtbild ist wirklich toll und lang erzählt. Es erinnert mich direkt an Persona, nur ohne Dungeons und dafür diese Gefechte auf der Karte. Verglichen mit Persona sind die Kämpfe auch noch etwas anspruchsvoller. Die Interaktion mit den Charakteren ist zwar nicht gegeben und die Story Linear, aber doch spannender erzählt als ich dachte. Ganz besonders wegen der vielen Film-Verweise wird es nicht langweilig.
    Aktuell versuche ich es immer nur jeden Abend lediglich ein paar Stunden zu spielen.

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