Die Schlachten wirken sehr realistisch: Das Waffenarsenal ist noch moderner als bei den Vorgängern, da ihr am Kriegsende auch Nebelwerfer, den Sherman 105 oder den superschweren Königstiger in die Schlacht führt. Authentisch ist außerdem, dass diese Waffen nicht im Übermaß vorkommen. So wird deutlich, dass die Deutschen zwar über die kampfstärkeren Panzer verfügen, aber eben nur wenige ins Gefecht führen können. Ein Kettenschaden kann dem schönen Jagdtiger schon
das vorzeitige Aus bringen. Die Alliierten besitzen nur Shermans, die aber durch ihren massenhaften Einsatz überlegen sind. Eine Enzyklopädie der Waffen informiert euch über deren Vor- und Nachteile.
Steh ich im Wald hier?
Die Wegfindung der eigenen Einheiten ist leider auch nicht viel besser als bei den beiden Vorgängern, was nicht allein am Dickicht des mitteleuropäischen Waldes liegen kann. So hängt es bisweilen vom Glück ab, ob eure Panzer dort ankommen, wo ihr sie haben wollt. Die Einheiten machen ellenlange Umwege, obwohl das überhaupt nicht notwendig wäre. Außerdem verkeilen sich die Truppen oft, wenn es wie in einem in einem Graben oder auf einer Straße eng wird. Auch wenn ihr eine Kolonne von Truppen auf einen Punkt schickt, kann es Probleme geben und einer davon kurvt vielleicht verwirrt durch die Gegend.
Zögerliche Feinde
Ob ihr angegriffen oder in Ruhe gelassen werdet, entscheidet über Wohl und Wehe eurer Armee. Richtig ans Eingemachte geht es eigentlich immer nur dann, wenn ihr euch gegen den aggressiv zu Felde ziehenden Feind verteidigt. Greift ihr an, verhält sich der Feind hingegen bisweilen seltsam passiv. So kann es vorkommen, dass ihr in aller Seeleruhe eure Truppen sammeln und auffrischen könnt, obwohl nur einen Steinwurf entfernt viele Feinde liegen. Der Feind wartet hübsch ab, bis eure Offensive vorbei ist, um dann auf ein geheimes Signal hin anzugreifen. Das zwiespältige Verhalten der KI ist es, was die in vier Schwierigkeitsgraden spielbaren Gefechte letztlich recht unberechenbar macht.
Multiplayer
Viel eindeutiger in ihren Absichten sind da die menschlichen Spieler, gegen die ihr im Internet und LAN antreten könnt. Wie bei D-Day bietet der Multiplayer recht interessante Möglichkeiten. Bis zu acht Mitspieler können sich bei GameSpy in drei Spielmodi austoben: Deathmatch, Capture the Flag und Conquer, bei dem ihr alle feindlichen Hauptquartiere einnehmen müsst. Bei LAN oder Direktverbindung sind es aber nur vier. Mit das Beste daran ist, dass ihr euch die Truppen selbst
zusammenstellen könnt. Hierfür erhält jeder Spieler einige Hundert Punkte, mit denen er dann bei seiner Kriegspartei einkaufen gehen kann.
Überzeugende Darstellung
Die 3D-Grafik ist zwar nicht vom Allerfeinsten, kann sich aber aufgrund ihrer überzeugenden Effekte trotzdem sehen lassen. Es gibt Explosionen, etwa wenn ein Panzer in die Luft fliegt, die den Bildschirm wackeln lassen und auch akustisch überzeugen. Bäume, Masten und Stacheldrahtverhaue lassen sich mit Kettenfahrzeugen niederwalzen. Realistisch sind die Einheitenmodelle, die Tarnanstriche der Fahrzeuge und die weißen Jacken der Infanterie. So verfügen viele Panzer über Schürzen, die einen zusätzlichen Seitenschutz bieten. Lediglich Schwarz-Weiß-Filme in Spielgrafik führen euch in die jeweilige Mission ein. Zoomen ist bis ganz runter quasi bis zu den Bartstoppeln der Landser möglich, was für das Spiel jedoch ohne Bedeutung ist, da ihr schließlich die Übersicht behalten wollt. Außerdem sehen die Soldaten aus der Nähe betrachtet eckig aus und Clipping-Fehler fallen unangenehm auf.