Im Prinzip ist 8-Bit Hordes ein erweitertes „Reskin“ von 8-Bit Armies – also eine eigenständige Erweiterung, die vom Start weg zwei Fraktionen bietet. Bei 8-Bit Armies folgte die zweite Fraktion erst später als Update. Diesmal kämpfen die dunklen Orks und ihre Deathsworn-Verbündeten (Totgeschworene) gegen die Lightbringer (Lichtbringer) bestehend aus Menschen, Zwergen und Elfen. Auf dem Schlachtfeld begegnen sich also Ork-Krieger, Schurken, Skelett-Bogenschützen, Katapulte, Drachen, Zyklopen, Schamanen auf der einen Seite und Paladine, Pikeniere, Hexen, Elementarwesen, Treants (Ents), Ballisten und Phönixe auf der Gegenseite. Ja, das klingt sehr nach WarCraft 2 und Konsorten.
Wirklich unterschiedlich spielen sich die beiden Fraktionen nicht, da sie im Prinzip über ähnlich ausgelegte Einheitentypen verfügen, die sogar ähnlich teuer sind und mal etwas früher oder später zur Verfügung stehen. An die Fraktionsunterschiede von StarCraft, WarCraft 3 oder Universe at War reicht das Spiel längst nicht heran. Interessant ist allerdings, dass die Armeen aus 8-Bit Hordes auch gegen die Fraktionen aus 8-Bit Armies antreten können.
So kann es vorkommen, dass Drachen gegen Helikopter und Zauberer gegen Panzer antreten. Und wenn man auf Karten von 8-Bit Armies spielt und Kisten öffnet, können die Horden mit modernen Einheiten ergänzt werden.
Rasante Gefechte, wenig Taktiktiefe
Da 8-Bit Hordes praktisch auf 8-Bit Armies basiert, orientiert sich die Spielweise sehr stark an dem im April 2016 veröffentlichten Titel. Es ist und bleibt Fast-Food-Echtzeit-Strategie. Die Basis ist schnell aufgebaut, die einzige Ressource (Gold) beschaffen im Eiltempo fahrende Loren und anstelle von Energie (Kraftwerke) gibt es ein Einheitenlimit, das mit Bauernhöfen erweitert wird. Truppen und Gebäude werden mit der gewohnten C&C-typischen seitlichen Bauleiste gebaut bzw. rekrutiert.
Mit den hordenweise produzierten Einheiten entbrennen nach wenigen Minuten die ersten Gefechte, die wiederum auf dem Schere-Stein-Papier-Prinzip beruhen. Die Stärken und Schwächen werden im Texttafel-Tutorial anschaulich darstellt. Trotz einiger fortgeschrittener Bauwerke läuft vieles auf simple Rush- oder Massenschlachten hinaus. Allzu großen strategischen Tiefgang sollte man nicht erwarten. Es dreht sich alles um rasante Gefechte in kürzester Zeit. Baut man mehrere Produktionsstätten einer Art, z.B. mehrere Werkstätten, wird die Produktionskraft pro Einheit lediglich gesteigert. So beschleunigt man also den Bau von Katapulten oder Zyklopen. Die Aufladezeit der Superwaffen (Blizzard oder Heiliger Pfeil) lässt sich durch multiple Bauwerke ebenso reduzieren.
Ordentlicher Umfang
Während die Gefechte eher seicht sind, kann 8-Bit Hordes zumindest in Sachen Umfang überzeugen, da 24 Kampagnenmissionen, zwölf Co-op-Missionen und zehn Mehrspieler-/Scharmützel-Karten für bis zu acht Spieler geboten werden – plus Community-Maps. Die Missionen der Kampagne werden wie bei 8-Bit Armies mithilfe von Texttafeln lose verbunden (Ork-Invasion der Menschenwelt), funktionieren praktisch genauso wie beim Vorgänger und erfordern in der Regel die Zerstörung der gegnerischen Basis bzw. bestimmter Einheiten oder das Überleben. Jede Mission hat eine Hauptaufgabe und zwei (herausforderndere) Bonusziele – meist ein Zeitlimit für eine Aufgabe, eine Einheitenbeschränkung oder ähnliches. Schließt man die Bonusziele ab, erhält man zusätzliche Ressourcen, Truppen oder Gebäude für alle weiteren Missionen, was den Einstieg bei den nächsten Missionen vereinfacht. Mit den abgeschlossenen Hauptmissionen werden normalerweise neue Gebäude oder Einheitenarten freigeschaltet – alles wie bei 8-Bit Armies. Diese Freischaltungen und Boni können kurzfristig motivieren, aber so richtig fesseln kann die Kampagne nicht, weil die Story mau, die Inszenierung äußerst simpel und Überraschungen eigentlich nicht vorhanden sind. Als Nebenbei-Beschäftigung taugen die Feldzüge schon. Das Dutzend Koop-Missionen funktioniert nach dem gleichen Schema, ist diesmal jedoch besser ausbalanciert.
Zum Thema: Ich finde das Spiel durchaus gelungen aber ja, die Abwechslung fehlt wirklich. Trotzdem hätte ich ~10% mehr gegeben, ist jedoch, wie immer, Geschmackssache.
unabhängig davon ist die grafische qualität hoffentlich kein alleiniges kriterium ob ein spiel berichtenswert ist.
da würde ich eher die spielerischen schwächen in betracht ziehen.
was kann dieser titel jetzt dafür?