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80’s Overdrive (Rennspiel) – Schönes Retro-Rasen

Forza, GT, Assetto & Co. sind euch zu anstrengend? Dann fahrt doch auf der Überholspur in die Vergangenheit. 80’s Overdrive wirkt wie der Fiebertraum aller OutRun-Liebhaber – jetzt geht es zum 4P-TÜV!

© Insane Code / Insane Code

Fazit

Ein Grafikblender mit 16-Bit-Look? Geht das im Jahr 2020? 80’s Overdrive tritt den Beweis an, denn mit dem hinreißenden Äußeren kann der Spielinhalt nicht mithalten. Ich finde das Spiel in der Tat brutal schön: Die Hintergründe mit ihren kräftigen Farben schwanken zwischen OutRun-Ästhetik und nordkoreanischen Propaganda-Plakaten. Dazu gesellen sich schick gepixelte Flitzer (allein der Countach-ähnliche Polizeiwagen!), ein ansprechendes Menü und treibende Elektro-Mucke mit Retro-Einschlag. Auf der Soll-Seite stehen teils nervig-unberechenbare KI-Gegner, kein gutes Tempogefühl und eine Steuerung, die eigentlich viel direkter reagieren sollte. Trotzdem hatte ich auf der Piste viel Spaß: Ich habe gelernt, dem Zivilverkehr gut auszuweichen, und etliche spannende Rennen hauchzart gewonnen. Auch das Geldmanagement finde ich gut: Mit gewonnener Kohle muss ich nämlich neuen Sprit kaufen, meine Wagen reparieren und gegebenenfalls aufmotzen plus die Zulassung zum nächsten Rennen erwerben – ein motivierendes System. Den Vergleich mit Horizon Chase Turbo verliert 80’s Overdrive aber – Tempogefühl, Langzeitmotivation und auch das Streckendesign waren hier ein Stück besser.

Zweites Fazit von Benjamin Schmädig:

So sehr ich mich auf 80‘s Overdrive gefreut hatte (nachdem es auf 3DS komplett an mir vorbeigegangen war), so massiv bin ich jetzt davon enttäuscht – was damit anfängt, dass das Spiel nicht einmal das Look&Feel der erklärten Vorlage einfängt. Bei den viel zu zahlreichen und seltsam sauber vorbeiziehenden Objekten am Straßenrand sowie den wie bei einer buchstäblichen Dia-Show wechselnden Horizonten denke ich jedenfalls eher an ein Browserspiel als eine gelungene Retro-Reminiszenz. Die Emojis über den Köpfen der KI-Kontrahenten empfinde ich sogar als Designverbrechen. Viel schlimmer ist jedoch, dass die Steuerung nur mit großer Verzögerung anspricht. Klar: Das soll für spielerische Herausforderung sorgen. Tatsächlich muss man die doch aber um eine perfekte Steuerung herum stricken, anstatt Kompromisse beim Spielgefühl einzugehen, damit es überhaupt so etwas wie Anspruch gibt! Und welchen Zweck hat schließlich ein Zeitfahren, bei dem das Erfahren einer Bestmarke so lange keinen Zweck hat, bis man den teuersten Wagen vollständig getunt hat? Wo ist der in einem solchen Spiel unverzichtbare Arcade-Modus, in dem sich alle Spieler vom Start weg mit demselben Material messen? Von der langweiligen Streckenführung, der ulkigen Polizei oder dem furchtbaren Kollisionsverhalten fange ich erst gar nicht an. Nein, hier stimmt leider gar nichts. Anstatt den Overdrive zu zünden, ist diesem Ferrari schlicht der Motor explodiert.

Wertung

Switch
Switch

Bildhübscher Retro-Raser mit cooler Musikuntermalung – allerdings auch Schwächen bei Steuerung und Gegner-KI.

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
Leicht.
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Stark.
Extrem.

Gar nicht.

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