Karriereträume
Zwölf Mädels – ein Traum: Mit der Teilnahme an der Adrenalin Extreme Show winken nicht nur Ruhm und eine riesige Fangemeinschaft, sondern auch ein gewaltiger Karriereschub sowie massig Kohle. Dabei finden sich unter den offensichtlich exhibitionistisch veranlagten Damen u.a. eine Nacktbar-Tänzerin, Partygirls und Erotikdarstellerinnen. Selbst Victoria Lopyrewa, die Miss Russland aus dem Jahre 2003, hat es ins Spiel geschafft und will zusammen mit ihren Kolleginnen männliche Hormone in Wallung bringen. Mit Erfolg? Nein, denn die WiBi-Truppe (willig & billig) wirkt von der Rockerbraut im Leder-Outfit bis zur Studentin in knappen Pants durchweg peinlich und versprüht den Charme einer verrosteten Radkappe am Straßenrand. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass
die pseudo-lasziven Bewegungen der Adrenalin-Girls etwas anderes auslösen können als Lachkrämpfe. Oder Kopfschütteln. Oder vielleicht doch eher Fassungslosigkeit, dass heute noch ein so derartiger Schund produziert wird?
Sex sells
Gut, ich hab mich nach langer Abwägung Not gegen Elend für ein karrieregeiles Dummchen entschieden und mir den erstbesten Flitzer gekauft, den ich mir mit dem anfänglich kleinen Guthaben leisten kann. Was nun? Damit nicht nur nach Rennsiegen der Rubel rollt, haben die Entwickler nach eigenen Angaben eine Wirtschaftssimulation ins Spiel integriert. Diese besteht allerdings nur daraus, dass ihr vor Rennen diverse Verträge abschließen könnt und euch dadurch selbst die Ziele steckt. So müsst ihr manchmal mehrere Rennen hintereinander gewinnen, um die Belohung zu kassieren, die jedoch deutlich höher ausfällt, als bei einem Vertrag, der euch lediglich den Besuch auf dem Siegerpodest als Vorgabe gibt. Könnt ihr die Konditionen nicht erfüllen, müsst ihr gegebenenfalls eine Strafgebühr an
den Vertragspartner zahlen. Und nein: Die Mädels zahlen trotz ihrem bitchy Auftreten nicht mit ihrem Körper, sondern in harter Währung.
Adrenalin-Gadgets
Und wo investiert ihr das ganze Geld, das ihr als Fahrerin und Werbeikone verdient? Ins Auto – wohin auch sonst?! Ihr kauft euch nicht nur komplett neue Schlitten, sondern könnt eure aktuellen Flitzer auch tunen: Dabei stehen euch für verschiedene Bereiche wie Motor, Auspuff oder Getriebe mehrere Ausbaustufen zur Verfügung, mit denen ihr die Leistung, aber auch das Fahrverhalten merklich verbessern könnt. Doch auch für die Optik kann mit Aufklebern und schicken Lackierungen einiges getan werden. Mit am wichtigsten sind jedoch die so genannten Adrenalin-Teile und damit die Waffen- und Gadgetsysteme des Spiels, mit denen ihr euren Gegnern das Leben schwer macht. So teilt ihr auf der Strecke z.B. Schockwellen aus, landet Dank des Neigungsausgleichs nach einem Sprung sicher auf vier Rädern oder repariert euer Wrack noch während der Fahrt. Leider ist die Anwendung der Adrenalingeräte unnötig umständlich ausgefallen: Anstatt das Gadget einfach nur anzuwählen und zu aktivieren, müsst ihr erst eine Tastenkombination durchführen, was im Eifer des Highspeed-Gefechts schnell nervig werden kann. Das sieht dann z.B. so aus, dass ihr die Adrenalin-Taste gedrückt halten, dann drei Mal die Nitro und anschließend noch die Rückwärts-Taste drücken müsst. Intuitiv? Von wegen. Bis ihr fertig seid, sind eure Gegner zudem oft schon außer Reichweite – ganz toll. Aber da die Adrenalin-Geräte generell nicht unbedingt der Bringer und alles andere als kreativ ausgefallen sind, könnt ihr auch ohne weiteres versuchen, euch nur mit euren Fahrkünsten und gedrückter Nitro-Taste bis ans Ziel durchzuschlagen.