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Agents of Mayhem (Action-Adventure) – Beklopptes Dutzend auf Weltrettung

Die Saints sind Vergangenheit. Doch Volition kann nicht von dem Universum lassen, in dem man zuletzt sogar als amerikanischer Superhelden-Präsident tätig war und mit Johnny Gat durch die Hölle ging. Mit Agents of Mayhem ändert sich aber nicht nur der Schauplatz weg von Bandenkriegen: Man darf sich in einem futuristischen Seoul mit einem kunterbuntem Trupp abgefahrener Agenten herumtreiben und in der offenen Welt die Schergen der bösen Organisation „Legion“ jagen. Ob sich der Ausflug lohnt, verraten wir im Test.

© Volition / Deep Silver

Trio Infernale auf Solopfaden

Obwohl man zwölf Helden zur Verfügung hat und man letztlich nur einen davon im Einsatz steuert, ist man in einem Dreierteam unterwegs, zwischen dessen Mitgliedern man auch während der Gefechte hin und her schalten darf. Da die Agenten nicht nur über unterschiedliche Bewaffnung und damit Reichweite bzw. Effektivität, sondern auch verschiedene Spezial- und so genannte Mayhem-Fähigkeiten verfügt, kommt der Auswahl eine leicht taktische Bedeutung zu. Rama z.B. ist eine exzellente Bogenschützin und daher besonders gut geeignet, um gegnerische Sniper auszuschalten, während Hardtack mit seiner Pumpgun eher für die grobe Kelle in engen Räumlichkeiten prädestiniert ist. Es gibt Agenten, die besser mit gepanzerten Gegnern fertig werden als andere. Manche können beim Hacken von Stationen das Minispiel auslassen, um Zeit zu sparen und ggf. gegnerischem Beschuss auszuweichen. Andere wiederum können sich kurzzeitig tarnen und diese Unsichtbarkeit nutzen, um verheerenden Schaden bei Bossen anzurichten.

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Das futuristische Seoul ist ein prall gefüllter Action-Spielplatz. Auf ein glaubwürdiges NPC-Verhalten wird allerdings verzichtet. © 4P/Screenshot

Zusammen mit dem umfangreichen und teilweise teambezogenen Upgrade-, Aufstiegs- und Gadget-System hat man zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, sich nicht nur seine Lieblingsagentenkombo zurechtzulegen, sondern den Kampf gegen Legion an seine bevorzugte Spielweise anzupassen. Dazu gehört auch der sehr variable Schwierigkeitsgrad. Zum einen kann man auf der Arche vor dem Start einer Mission das allgemeine Anforderungsniveau von Stufe 1 bis Stufe 15 festlegen, wobei  höhere Stufen mehr Erfahrung und mehr Geld als Belohnung bedeuten. Zusätzlich kann man eine Zielunterstützung aktivieren und sogar einstellen, wie flexibel der Winkel der Zielautomatik reagiert, um einen Treffer als solchen anzuerkennen. Wer sich nur auf die Dialoge und die Geschichte bzw. die Erkundung der Welt konzentrieren möchte, hat ebenso Gelegenheit dazu wie derjenige, der von der solide, aber nur auf direkte Konfrontation sowie auf Masse setzenden Gegner-KI ans Limit gebracht werden möchte.

Licht und Schatten

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Mit Johnny Gat ist neben Kingpin (aka Pierce Washington) ein alter Bekannter der Saints-Row-Serie mit von der Partie. © 4P/Screenshot

Doch obwohl Volition erzählerisch Gas gibt und der Humor passt, ist Agents of Mayhem nur ein erster (wenngleich wichtiger) Schritt, um eine neue Marke zu etablieren. Denn vor allem beim Missionsdesign der Hauptgeschichte bietet man erstaunlich wenig Variation. Viel zu selten gibt es Abwechslung wie im letzten Drittel, wenn man mit Sheherazade unter Zeitdruck Dimensionslöcher stopfen muss – dass dies nur eine Variante eines Kontrollpunkt-Rennens ist: geschenkt! Denn man ist viel zu häufig nur damit beschäftigt, von A nach B zu kommen, dort Legion-Schergen abzuknallen, irgendwann über Punkt C und D in eines der zu häufig identisch aussehenden Legion-Verstecke einzubrechen, dort alles abzuknallen und den einen oder anderen Computer zu hacken. Sprich: Die Action wird bereits mittelfristig vorhersehbar und redundant. Bosskämpfe, die sporadisch eingestreuten neuen Gegnertypen sowie zufällige Ereignisse wie Dunkelmaterie, die man beseitigen muss, während man von Legion angegriffen wird oder die Eroberung von Stützpunkten in luftiger Höhe tragen zur Ehrenrettung der Action bei. Doch dass die Nebenmissionen, in denen man die zwölf Agenten kennenlernt (bzw. 13 mit Johnny Gat) und sie bei persönlichen Aufgaben begleitet, mehr zu bieten haben und unter dem Strich abwechslungsreicher sowie unterhaltsamer sind als die Kampagne, ist schade.

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Die Cartoon-Zwischensequenzen machen einiges her. © 4P/Screenshot

Wenn man hier ebenso viel Abwechslung und Herzblut investiert hätte wie bei der Story und der Charakterzeichnung, hätte Agents of Mayhem eine größere Rolle im illustren Kreis der Action in offenen Welten spielen können. Denn auch wenn das futuristische Seoul angesichts von Monstern wie GTA 5, Just Cause 3 oder auch Ghost Recon Wildlands vergleichsweise klein ist, habe ich mich gerne vor diesem Hintergrund ausgetobt. Das Design der Stadt mit seinen teilweise im Bau befindlichen Wolkenkratzern macht einiges her und wirkt um ein Vielfaches frischer als Steelport oder die Quickie-Hölle, in der man mit Johnny Gat aufgeräumt hat. Noch schöner, wäre es allerdings gewesen, wenn man auch nur den Hauch eines glaubwürdigen NPC-Verhaltens spüren würde. Doch letztlich sind die Zivilisten nur animierte Pappkameraden, die als Statisten dazu verdonnert wurden, alles über sich ergehen zu lassen, was um sie herum passiert. Dass auf potenten PCs und der Pro-Variante der PS4 neben einer stabileren Bildrate auch mehr Einwohner und Verkehr auf den Straßen gibt, macht das Geschehen allerdings nicht glaubwürdiger. Auch die sogenannten Missionen des „Globalen Konflikts“ wirken wie draufgestülpt. Hier kann man einen (später drei) Agenten in Krisengebiete auf der ganzen Welt schicken, um dort Probleme zu lösen. Das klingt allerdings spannender als es ist. Denn letztlich kann man hier nicht scheitern, während man für den Zeitraum des Einsatzes nicht auf den oder die Agenten zurückgreifen kann, um sie in Seoul abzusetzen. Und die Belohnungen hier sind jetzt auch nicht so üppig, dass man viel Zeit in dieses Metaspiel investieren sollte. Interessanter sind die „Contracts“, ein asynchroner Koop-Modus, in dem man gemeinsam mit anderen Spielern versuchen kann, bestimmte Meilensteine zu erreichen, um zusätzliche Beute freizuspielen.

  1. Ich hatte auch gehofft, daß Volition was richtig gutes abliefert, aber nachdem ich mir ein wenig vom Gameplay angeschaut habe... Bin generell kein Fan von Shootern, aber nur darauf scheint es ja hinauszulaufen. Die Saints-Row-Titel habe ich ja geliebt, wegen der Story und dem Witz, aber das scheint hier ja nur so am Rande vorzukommen, ein paar lose Bezüge zum SR-Universum, um die Fans an Bord zu holen.
    Naja, Volition ist ja auch bekannt dafür, zig DLCs rauszuhauen, von daher ist der Titel vor einer GOTY Edition eh noch uninteressant. Und Performanceprobleme soll es ja auch zu Hauf geben, also kommt das Warten auf Patches noch dazu. Und bis es damit mal so weit ist, kann ich auch noch auf nen guten Sale warten. Für kleines Geld dann wohl einen Blick wert.

  2. Die Missionen, die Story,, die Welt und das Gameplay waren jetzt bei den Saints Teilen auch nicht so der überburner im Vergleich zu anderen Open World Titeln.
    Was aber mächtig Spaß gemacht hat war das alles in CooP machen zu können. Ist viel Situationskomik entstanden.
    Schade ohne Coop interessiert mich das Spiel null

  3. Ich hab das Spiel nun einen Großteil des Wochenendes gespielt:
    Nun, mir gefällt es.
    Um eines klar zu stellen: Das Spiel hat Schwächen, und dies nicht zu knapp:
    - aufploppende Figuren und Fahrzeuge (wie bei den jüngeren Saints-Teilen)
    - die Aufgaben wiederholen sich teilweise ständig ("gehe Dahin und Töte", Legion-Labore (die alle irgendwie gleich aussehen), usw.)
    - dumme KI, die teilweise Aussetzer hat (bleibt einfach stehen und macht nix)
    Ich finde, es ist ein schönes "Hirn-aus"-Spiel. Ohne groß nachdenken massig Feinde plätten. Ehrlich gesagt kann ich es nicht mal begründen, warum es mir gefällt. Leider ist es kein "Saints Row Reloaded", wie ich erst gehofft habe. Aber was es macht, macht es gut. Es weiß mich zu unterhalten.

  4. Super! Action, Witze, Schießen, Open-Worl... Bäh.
    Wenn die Missionen eh alle in vorgefertigten Bahnen verlaufen und es keinen Multiplayer gibt (Riesenmanko bei so einem Spiel imo), warum dann Open World?
    Völlig sinnlos.

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