Veröffentlicht inTests

Air Link für Oculus Quest (Sonstiges) – Early-Access-Test

Wird derzeit ein lang gehegter VR-Traum wahr? Facebook hat kürzlich seine offizielle drahtlose Verbindung zum Spiele-PC veröffentlicht, mit der man direkt auf die mobile Quest 2 streamen kann. Voraussetzung ist das Update v28, ein moderner Router mit passenden Kabeln und ausreichend schnelle Hardware im PC. Wir haben die Funktion im Beta-Stadium ausprobiert und auch einen Blick auf die Konkurrenz-App Virtual Desktop geworfen.

© Facebook Reality Labs/Oculus / Facebook

Fazit

Die drahtlose Verbindung der Quest 2 mit meinem Spiele-PC per Air Link hat mich positiv überrascht. Nachdem ein WiFi-6-Router relativ unkompliziert im heimischen Netzwerk integriert war, hatte ich beim Großteil meiner VR-Spiele plötzlich Lust, sie einfach kabellos weiterzuspielen. Die niedrige Latenz der aufwändigen und deutlich teureren Vive-Lösungen wird zwar nicht ganz erreicht – trotzdem bleibt die Verzögerung niedrig genug, dass sie mich in Titeln wie Half-Life: Alyx fast gar nicht störte. Und das, obwohl ich schon beim Input-Lag von klassischen Spielen ziemlich pingelig bin. Zwischen den verschneiten Berggipfeln von Asgard’s Wrath hätte ich beinahe eine Träne der Rührung verdrückt – dank des neuen Freiheitsgefühls und all der Details, die mit der Quest-2-Auflösung noch besser zur Geltung kommen. Auch mit Stör-Faktoren wie dem unruhigeren Bild bei Dunst und Partikeln kann ich leben. Lediglich Musik- und Sport-Spiele wie Beat Saber würde ich mit Air Link nur im Notfall spielen, weil es dort einfach zu ungenau für millisekundengenaue Kombos wird. Außerdem ließ sich die Funktion noch nicht so verlässlich starten wie die schon seit Jahren erhältliche Konkurrenz-App Virtual Desktop. Kleine Aussetzer, die ich mit beiden Lösungen erlebte, könnten auch im überlasteten 5-Gigahertz-Band in der Großstadt begründet sein. Ländlichere Gebiete dürften bei Air Link also deutlich im Vorteil sein. In der Zukunft könnten außerdem die neuen Wifi-6E-Router vom neuen 6-Gigahertz-Band profitieren: Der noch nicht verstopfte Frequenzbereich dürfte Wunder für hohe Datenraten und niedrige Latenzen bewirken. Der XR2-Chip der Quest 2 unterstützt den neuen Standard zwar noch nicht, künftige VR-Headsets könnten aber zu den größten Nutznießern des neuen Frequenzbandes werden. Auch Augentracking wird dann vermutlich eine wichtige Rolle bei der Übertragung spielen: Wenn nur die gerade anvisierten Bildabschnitte mit vollen Details übertragen werden, lassen sich die Datenmengen schließlich auch bei den hochaufgelösten Displays der Zukunft stark reduzieren. Abschließend sollte man bei der Quest 2 natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass Facebook den Hardware-Kaufpreis mit der Daten-Nutzung aus der vorgeschriebenen Verknüpfung mit dem sozialen Netzwerk subventioniert. Wer solche Praktiken vermeiden will und auf Datenschutz Wert legt, sollte sich also lieber bei der Konkurrenz umschauen.

Wertung

  1. Roadrunner M33P hat geschrieben: 09.05.2021 13:58 Welcher Router ist den für dicht besiedelte Gebiete mit verstopften Frequenzbereich aktuell zu empfehlen? Irgendwo hab ich mal gelesen das es Router gibt, die auf einen noch wenig benutzen Frequenzband arbeiten aber auch teurer sind als der Honor Router. Bei mir in der Nähe ist auch ein Flughafen was es vermutlich noch schwieriger macht ;)
    Ich würde mit Wifiinfo View mal schauen was sich bei Dir alles tummelt und auf welchen Kanälen die Netze bei Dir funken. Dann sicher mal einen Kanal einstellen der noch nicht belegt ist.
    https://www.nirsoft.net/utils/wifi_info ... _view.html
    So holt man auch schon etwas Performance raus. Und die meinen wohl Wifi6, welches noch nicht so verbreite ist. Aber dann müsste dein Gerät auch Wifi6 können und nicht zu weit we sein (Die Leistung nimmt mit der Entfernung nämlich rapide ab bei Wifi6).

  2. Welcher Router ist den für dicht besiedelte Gebiete mit verstopften Frequenzbereich aktuell zu empfehlen? Irgendwo hab ich mal gelesen das es Router gibt, die auf einen noch wenig benutzen Frequenzband arbeiten aber auch teurer sind als der Honor Router. Bei mir in der Nähe ist auch ein Flughafen was es vermutlich noch schwieriger macht ;)

  3. Die Q2 unterstützt definitiv kein WiFi6E, sondern nur WiFi6. Auch kein 60GHz wie in dem Artikel beschrieben.
    Richtig ist das der XR2 das prinzipiell (!) unterstützt, dafür braucht es aber extra Hardware die die Q2 nicht hat.
    WiFi6E ist außerdem in Europa noch nicht einmal freigegeben.

  4. Tas Mania hat geschrieben: 07.05.2021 13:33 Noch ein Tipp im developer Modus die pixel override configs auf 1.2-1.6 je nach Hardware pushen.
    Bei fester Static/Bitrate könnt Ihr mal die range 150-185Mbs durchprobieren und schauen was bei euch läuft.
    John Carmack meinte damals das 150Mbs der sweetspot seien wobei man etwas mehr rausholen kann je nach Hardware setting.
    Ich hab festgestellt bei 180 Mbps ist der sweetspot mit einer 3090.
    Geh ich über 180 Mbps kommt es zu minimalen nachlade ruckeln von 5-8sec in neu geladenen Level Gebieten.
    Dynamic Bitrate ist eine Katastrophe und dropt eure Bildqualität manchmal ins unerträgliche ich würde nicht die Dynamische nutzen sondern lieber mit der Statischen ausprobieren was am besten bei euch läuft.
    Virtual Desktop hat auch seine Vorteile aber in Sachen Bild schärfe kommt es nicht an ein optimiertes air link ran.
    Ich denke Guy sollte die Bitrate Einstellung auf 200 Mbps pushen und den User die freie Wahl lassen.
    An die Pixel override Einstellung von oculus kommt VD nicht ran um die configs dort zu pushen muss man Umwege gehen und in steam die Auflösung pushen.
    Fazit:
    Air Link mit einem pixel override von 1.6 bei Statischer Bitrate von 180 Mbps ist der sweetspot bei einer 3090 in Verbindung mit einer FRITZ!Box 7590 im 5ghz Funk Kanal 112.
    Interessant, bei mir machte statisch bisher meist zu viele Probleme und dynamisch sah auf 200 Mbit toll aus, aber ich werde in Zukunft wohl auch noch ein wenig experimentieren.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1