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America’s Army: Rise of a Soldier (Shooter) – America’s Army: Rise of a Soldier

America’s Army ist seit drei Jahren ein PC-Phänomen: eigentlich nur als kostenloses Rekrutierungstool gedacht, gewann der außerordentlich gut designte Shooter schnell eine große Fangemeinde. Dieses kleine Wunder will man jetzt noch umfangreicher, noch teamlastiger und mit noch mehr Spielmodi versehen auf den Konsolen wiederholen.

© Secret Level / Ubisoft

You’re in the army now

Komm in die Armee! Lern tolle Leute kennen! Mach Karriere! Aber du musst ganz unten anfangen, als kleiner Private. Also als die Art Soldat, die sich von Leuten mit zwei Streifen Stoff mehr auf den Klamotten anschreien lassen muss. Sie werden dich durch ewig lange Trainingsaufträge schicken, in denen du durch Matsch

Teamplay ahoi: Ihr seid fast immer in der Gruppe unterwegs.
robbst, über Balken balancierst, deine Kameraden heilen lernst und alles über Teamführung erfährst. Und wenn du das einigermaßen heil überstehst, kannst du selbst entscheiden, wie deine Zukunft aussieht. Doch sieh dir zuerst dieses Video an, in dem Soldaten, die es bereits weiter als du gebracht haben, zackig durch Bild marschieren! Hopphopp!

Na, seid ihr neugierig geworden? Vor Beginn eurer steilen Militärkarriere erschafft ihr euer digitales Alter Ego aus wenigen Zutaten wie Herkunfts-Bundesstaat oder Spitzname, wobei die Wahl des Letzteren sogar Einfluss auf die schlauen Sprüche des Drill Sergeants hat. Nach dem ausufernd langen Tutorial habt ihr die Qual der Karrierewahl: Euch erwarten sieben Soldatenklassen wie Scharfschütze, Special Forces oder Commander mit je fünf Missionen. Das macht summa summarum 35 Aufträge, die sich je nach Klasse anders spielen. Meistert ihr einen, erhaltet ihr der Leistung entsprechend Skillpunkte, mit denen ihr spezifische Eigenschaften wie Führungsqualitäten oder Zielsicherheit verbessern könnt.

Das wirkt sich spielerisch aus: Gute Führer halten ihre Leute ruhiger, so dass diese in Stresssituationen z.B. sicherer zielen und nicht schnell in Panik geraten; gute Beobachter entdecken Gegner schneller und können sie besser ins Visier nehmen. Leider dürft ihr so erschaffene Individuen nicht ins Online-Game übertragen. Spielt ihr bevorzugt über Xbox Live, müsst ihr dort einen neuen Charakter anlegen. Bis zu 16 Soldaten treten online in zwei Teams gegeneinander an, größtenteils lag- und störungsfrei. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied zu Battlefield 2: Modern Combat: Wenn man in einer Runde draufgeht, bleibt man

Ihr könnt euch im Laufe des Spiels spezialisieren und so z.B. ein exzellenter Scharfschütze werden.
auch tot – es sei denn, ein hilfsbereiter Sanitäter eilt zur Hilfe. Wie bei CounterStrike verlängert das zwar die Wartezeiten, steigert aber auch die Spannung.

Das A-Team in Aktion

Der wichtigste Unterschied zum gängigen Konsolen-Shooter ist der erhöhte Grad an Realismus sowie die starke Betonung der Teamarbeit. Klar, auch Einzelgänger feiern hier Erfolge, allerdings lernen sie auch gegnerische Kugeln viel öfter aus der Nähe kennen. Langsames taktisches Vorgehen mit dem Team, so wie es auch im Tutorial ausgiebig einstudiert wird, führt tatsächlich besser und schneller zum Erfolg als stupides Dauerfeuer. Ihr werdet daher auch sehr viel Zeit auf dem Bauch verbringen, weil das schlicht die Position ist, aus der es sich am besten feuern lässt – manche Waffen wie das SAW MG sind sogar fast unbedienbar, wenn sie nicht wie empfohlen benutzt werden.

Außerdem werdet ihr schnell feststellen, dass ihr kein Über-Soldat seid: Ihr ermüdet beim Laufen, fangt an zu schnaufen und zittert beim Zielschießen. Auch Verletzungen werden realistisch simuliert, denn Explosionswunden heilen sich nicht magisch von selbst durch das Herumtrampeln auf einem Medipack, stattdessen müsst ihr euch langwierig verbinden. Dennoch wirkt sich eine Verwundung auf den Rest der Mission aus: Trotz Verband bleiben Wunden – Wunden, die die Treffsicherheit, die Ausdauer oder einfach das Sichtfeld

Optisch macht Amerikas Armee nicht besonders viel her.
merklich beeinflussen. Auch das Missionsdesign orientiert sich mehr an realistischen denn an möglichst aufregenden Einsätzen: Begleitet von wahlweise deutscher oder englischer Sprachausgabe erledigt ihr Gegner, sammelt Informationen, sprengt diverse Dinge in die Luft, beschützt Konvois oder patrouilliert an Ölfeldern entlang, was dank der einfachen Kontrolle mit dem großen automatischen Zielfeld auch sehr leicht von der Hand geht.

Im Team vorzugehen hat darüber hinaus den Vorteil, dass ihr euch nicht allein mit der KI herumärgern müsst: Denn sowohl auf Seiten von Freund als auch von Feind existiert Intelligenz nur auf dem Papier. Das fängt bei den üblichen Ärgernissen wie zwei sich gegenüber stehenden, aber sich ums Verrecken nicht treffenden Soldaten an und hört bei dem so verbreiteten Phänomen, dass die Feinde bevorzugt auf euch und weniger aufs Team ballern, noch lange nicht auf.

Die Kulisse ist die schwächste Seite von Rise of a Soldier: Die Levels sind unspektakulär, blass und detailarm, die grob gehauenen Figuren nicht besonders weich animiert, die Gesichter gleich gar nicht – nicht mal die Lippen bewegen sich! Die Kombination aus all dem sieht besonders in den Zwischensequenzen übel aus; dazu gibt es zwar dicke, aber grobe Explosionen, flackerndes Feuer, richtig schwache Texturen, die selten mehr sind als verwaschener Matsch – und als Krönung des Ganzen ruckelt das Ganze auch noch gelegentlich. Lediglich die Waffenmodelle sind richtig gut gelungen, der Rest der Grafik lässt einen schon fast mitleidig auf den Fernseher blicken – kein Vergleich zu Modern Combat!

       

  1. gamer4ever hat geschrieben:schon heftig was sich das Pentagon dabei ausdenkt. Wahrscheinlich wird Amerika aber eher mehr jugendliche Amokläufer haben als junge Rekruten!
    haha bist du auch einer von den deppen der denkt dass videospiele leute zu amokläufern macht?? HAHAHHAHA omg geh in die politik man.

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