Oberste im Clinch
Der Ankhträger kommt nicht zur Ruhe. Obwohl er sich längst ein erholsameres Leben verdient hätte, muss Assil ab und an immer wieder mal Ägypten vor dem Untergang bewahren. Auch im dritten Teil dreht sich alles um die Götter, die in sieben Kapiteln um die Herrschaft am Nil wetteifern. |
Luxor sieht aus, wie man das von einer mondänen Tempelstätte am Nil erwartet. Leider sind die Leute in Sachen Vermarktung etwas zu weit gegangen. |
Zu allem Überfluss liegt der fiese Seth vorn, der droht die alte Welt ins Chaos zu stürzen. Irgendjemand muss ihm doch Einhalt gebieten. Die Wahl fällt auf den Antihelden und sein Kreuz, das sich selbst als vorlaute Gottheit entpuppt. Ungefragt gibt der „Flaschenöffner“ ständig irgendwelche Kommentare zum Besten, die Assils Umwelt provozieren.
Zunächst muss Assil ein Portal finden, das ihn erst in die Welt der Götter transferiert. Das befindet sich im fernen Luxor, das sich als entweihte Vergnügungsmeile entpuppt. Der Held reist mit dem Kamel dort hin, ist jedoch als jemand aus Kairo wenig angesehen. Nach einem Besuch im Casino geht’s noch in den eisigen Norden, wo er in etwa so deplaziert wirkt wie ein Schneemann in der Wüste. Die Story aus Versatzstücken der ägyptischen Mythologie könnt ihr wie bei den anderen Teilen getrost vergessen, denn sie dient nur der Verklammerung einzelner Kapitel. Immerhin gibt es mondän inszenierte Zwischensequenzen in 3D-Spielgrafik, die die Hintergrundgeschichte ins Bild setzen.
Gemeinsam stark
Assil ist allerdings nicht allein unterwegs, denn auch dieses Mal steht ihm die schlagfertige Thara zur Seite. Auch wenn sie kein Traumpaar mehr sind, retten sie doch die Welt weiter gemeinsam. Gelegentlich könnt ihr auch Thara spielen und müsst |
Auch Assils Freundin Thara mischt wieder mit, auch wenn sie diese Mal eine andere Stimme hat. Manches Rätsel müsst ihr gar arbeitsteilig lösen. |
sogar zwischen Beiden wechseln. Das ist recht intelligent gemacht, denn nur so lassen sich manche Aufgaben lösen, etwa wenn ihr einen Weg aus dem brennenden Haus finden sollt. Assil ist bekanntlich wasserscheu, weshalb er seiner Freundin beim Löschen den Vortritt lässt. Arbeitsteilung pur – dafür steigt er aufs Dach, um dort im Kamin nach dem Rechten zu sehen.
All das ist in der gewohnt bunten Comic-Grafik dargestellt, die auch schon den beiden anderen Teile auszeichnete. Es gibt leichte Verbesserungen, die allerdings selbst ganz Aufmerksamen kaum auffallen dürften; so hat sich der Detailgrad etwas erhöht. Steigt ihr irgendwo hoch, wird das in einer kurzen Filmsequenz illustriert, deren Animationen jedoch nicht immer gefällig sind. Öfters läuft da etwas neben der Spur, jemand greift eigentlich ins Leere oder bewegt sich irgendwie seltsam unkoordiniert. Das hätten Deck 13 noch etwas lebensechter gestalten können.
Harmlose Rätsel
Das rund zehn Stunden lange Abenteuer ist gespickt mit verschiedensten Rätseln, die vom einfachen Inventar- bis zum witzig aufgezogenen Dialogrätsel reichen. Ihr müsst z.B. an einem vertrottelten Kommissar vorbei ins Armenviertel, der die Straße absperrt, weil er glaubt, einen Mord aufklären zu müssen. |
An diesem penetranten Herren müsst ihr vorbei, wenn ihr ins Armenviertel wollt. Doch hübsch der Reihe nach. |
So unterschiedlich die Aufgaben sind, so gleich bleibt der Schwierigkeitsgrad: Alles bewegt sich stets im machbaren Bereich, echte Kopfnüsse sind eine Seltenheit. So findet ihr den Kescher für die abgestürzte Katze direkt neben der Szene lehnend, was ruhig etwas schwerer sein könnte. Aber Harmloses ist man ja von Ankh gewöhnt. Bisweilen müsst ihr Dinge sogar stupid wiederholen, um Erfolg zu haben. An einer Stelle gibt es sogar zwei Lösungswege, aber eben nur dort und nicht überall im Spiel.
Schwieriger wird es immer dann, wenn etwas nicht so läuft, wie es üblicherweise geht. Öfters findet ihr Dinge nicht oder der Einstieg für die Lösung ist auf einem zu kleinen Punkt konzentriert. So müsst ihr eben ganz nah ran ans Kamel, um es zum Saufen zu animieren. Nur wenn ihr genau da steht, läuft der Film an. Bei den Rätseln läuft alles hübsch der Reihe nach. Alles zu seiner Zeit – wer eine Lösung zu früh anbringen möchte, den bestraft das Spiel. So ist schon einige Zeit zuvor klar, wie ihr den übereifrigen Polizisten aus dem Weg räumt. Die Option wird aber erst später überhaupt ausführbar. Lange Laufwege verkürzt übrigens eine Rennfunktion.
Immer noch lustig
Obwohl die Areale nicht gerade groß sind, geht es an allen Ecken und Enden gewohnt witzig zu. Ob es nun die unfähigen |
In Luxor weisen selbst die Klos einen gewissen Luxus auf. Doch ihr seid nicht zum Waschen hier, sondern weil ihr etwas sucht. |
Feuerwehrleute sind, von denen einer John Cleeses deutsche Stimme hat, die intriganten Götter oder die gar nicht so wilden Wikinger, alle geben sich betont lässig oder was sie eben dafür halten. Überall könnt ihr Gespräche belauschen, etwa wenn der Polizist einen schlafenden Verdächtigen verhört. Ihr trefft neben neuen Leute auch auf viele alte Bekannte wie den unlustigen Komiker, der sich bitterlich darüber beschwert, dass ihr ihn umsonst nach Luxor geschickt habt. Auch dort will ihn nämlich keiner sehen.
Wieder lohnt es sich, auch die anderen Antwortoptionen zu versuchen, um alle Gags mitzubekommen. Dass es so witzig ist, liegt wieder zu einem guten Teil an den gelungenen Synchronisation, bei der nicht nur die Hauptakteure überzeugen. So hat sich auch in Sachen Sprache zum Glück wenig verändert, da Assil immer noch von Oliver Rohrbeck gesprochen wird. Gerade einmal Ranja Bonalana als Thara ist dieses Mal nicht mehr dabei, aber auch ihre Nachfolgerin liefert stimmlich eine gute Arbeit, auch wenn sie keine solch markante Stimme hat.
Da stimme ich dir zu und es wird noch besser, momentan sind alle drei Spieleperlen für einen sagenhaften Preis von lachhaften 13 Euro zu haben und das beste alle drei Spiele befinden sich in einer Box, wer da nicht zugreift ist selber schuld.
Das Game ist im Versandhandel schon für ca. 25€ zu haben, mit erfolgreicher Gutscheinsuche wohl auch für 20€. Das ist doch wenigstens mal eine vernünftige Preispolitik, von der einige noch was lernen könnten. Von der aufwändigen Verpackung ganz zu schweigen!
Tja, sieht wieder nach routinierter Arbeit aus. Ein paar Neuerungen hätten es schon sein können, finde ich. Irgendwie wirkt bei Ankh alles wie ein Addon, das war schon beim zweiten Teil so.
Jack Keane gefällt mir da wesentlich besser.
PS: Was ist eigentlich mit dem Forum los, hier funzt ja im Moment fast gar nichts...