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A.O.T. 2 (Action-Adventure) – Titanen-Recycling deluxe

Tecmo Koeis Studio Omega Force hat sich in erster Linie durch den steten Strom an Musou-Spielen wie Dynasty Warriors oder Dragon Quest Heroes einen Namen gemacht. Dementsprechend überraschend war vor etwa eineinhalb Jahren die Veröffentlichung eines Spiels zum erfolgreichen Manga bzw. Anime Attack on Titan, das fernab jeglicher Massenprügeleien dramatische Gefechte gegen menschenfressende Titanen inszenierte. Kann die Fortsetzung A.o.T. 2 die intensive Action übertreffen? Der Test gibt die Antwort.

© Omega Force / Koei Tecmo / Koch Media

Neue Ideen

Neben dem eigenen Helden gibt es noch weitere inhaltliche bzw. mechanische Neuerungen. Wie z.B. die Hinterhaltangriffe: Schafft man es, einen Titanen aus der Distanz über ein Fernrohr ins Visier zu nehmen, ohne dass man all zu viel Aufmerksamkeit erregt, kann man versuchen, einen vernichtenden und den Riesen sofort niederstreckenden Spezialangriff zu starten. Gerade bei zeitkritischen Missionen sollte man überlegen, ob man dieses Hilfsmittel, das für den Coup de Grace gutes Timing verlangt, den sich gelegentlich hinziehenden Standardkämpfen vorzieht. Auch wenn man durch die verlorene Mobilität ein Risiko eingeht – man muss für das Fernrohr stehenbleiben. Denn in diesem Zusammenhang bekommt die neue Aufmerksamkeitsskala der Titanen ebenfalls einen erhöhten Stellenwert. Abhängig von den Aktionen des Helden und der Nähe zu den Gegnern füllt sich seine Wahrnehmungsanzeige in drei Stufen. Während „Weiß“ und „Gelb“ noch relativ unproblematisch sind, sorgt „Rot“ für höchste Gefahr. Dann nämlich wird man selbst zum auserkorenen Snack und der Titan stürzt in einem Wutanfall auf einen zu, der erst über Zeit oder mit empfindlichem Schaden abklingt. Doch selbst diese gefährlichen Situationen bergen eine Chance: Wicht man dem Sturmangriff im letzten Moment aus, kann man seinerseits einen schick inszenierten Finisher setzen, der dem Riesen den Garaus macht.

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Man kann jetzt seinen eigenen Helden erstellen. Erzählerisch bleibt die Figur allerdings blass und wird dadurch zum Mitläufer degradiert. © 4P/Screenshot

Da sowohl der Treibstoff für die 3D-Manöver-Ausrüstung begrenzt ist als auch die Klingen unter steter Abnutzung leiden und immer wieder ausgetauscht werden müssen, ist sogar eine leichte strategische Planung notwendig, wenn es um die Routenfindung geht. In der Stadt sind überall Versorgungstürme aufgebaut, an denen man sich Nachschub holen kann. Und an bestimmten Positionen kann man in ein geschränktem Umfang sogar selber welche errichten lassen – oder bestehende von reinen Versorgunseinrichtungen in Kanonentürme verwandeln, die Titanen in der Nähe automatisch unter Beschuss nehmen. Später kommen noch weitere Optionen wie z.B. Geschütze hinzu, die man bemannen darf. Mit einem durchaus weitreichenden, aber zäh fort schreitenden Charakterfortschritt sowie Ausrüstungs-Upgrades bzw. – Neuentwicklungen bekommt man zusätzliche Anreize, sich entweder in der Geschichte oder in dem „Anderen Modus“ (kein Witz: der heißt tatsächlich so!) mit den gut 30 Charakteren den Titanen zu stellen. Die Entwicklung der selbst erstellten Figur wird allerdings von kleineren Problemen geplagt. Neue Fähigkeiten bekommt man nur, wenn man bestimmte Freundschaftslevel bei anderen Charakteren erreicht oder kleinere Missionen für sie erledigt. Ersteres jedoch lässt sich nur über die trockenen und auf Japanisch mit deutschen Untertiteln ablaufenden Gespräche oder über gemeinsame Kämpfe erreichen – was auf Dauer ein eher undurchschaubares System ist.  

Gleichförmig

Ein Problem des Vorgängers konnte Omega Force auch mit A.o.T. 2 nicht in den Griff bekommen: Auf Dauer gibt es schlicht zu wenig Abwechslung. Herausforderung und Dynamik sind zwar mehr als genug vorhanden und da man im „Anderen Modus“ sowohl sein Rohstofflager als auch seine Freundschaftslevel mit Nebenmissionen pflegen darf,  hat man sogar noch einen

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Die Kampfdynamik sowie Akrobatik sind nach wie vor die stärksten Elemente von A.o.T. © 4P/Screenshot

weiteren Anreiz, um sich mit seiner Figur durch diese Mini-Aufgaben zu pflügen. Doch unter dem Strich gibt es zu wenig Variation innerhalb der Einsätze. Auch online dreht sich alles nur um das Erledigen der Titanen.

Allerdings darf man hier zumindest entweder kooperativ sein Vorgehen abstimmen, was den rudimentären Offline-Befehlen für die KI-Kameraden vorzuziehen ist. Und man darf alternativ in zwei Vierer-Teams gegeneinander antreten, um herauszufinden, wer die meisten Titanen vernichten kann. Besonders heikel dabei: Wer den entscheidenden Schlag setzt, bekommt den Punkt zugesprochen. Sprich: Man kann sich theoretisch auch darauf konzentrieren, dem gegnerischen Team die Tötungen zu klauen, indem man sich quasi als Leichenfledderer betätigt und den Finisher setzt, nachdem der Titan von den anderen zermürbt wurde. Findet man genug Spieler bzw. eine Sitzung für z.B. eine Rettungsmission, kann man sich auf weitgehend lagfreie Auseinandersetzungen freuen. Doch man sollte tunlichst einen gleichermaßen interessierten Freundeskreis oder aber viel Geduld mitbringen: All zu viele Spieler tummeln sich nicht online.

  1. Vidarr hat geschrieben: 22.03.2018 18:30 Da es ja schon im Fazit angedeutet ist, ich habe den ersten Teil nicht gespielt und liebäugle mit der Switch Version, welche Wertung würde es als einziges Spiel der Reihe erhalten ?
    Najo, der erste Teil hat 'ne 70 bekommen. Scheinbar hat Teil 2 ja einige Verbesserungen parat, erzählt nur fast die gleiche Geschichte. Ich würde mal auf eine 75 tippen, wäre der zweite Teil das einzige Spiel der Serie.
    Ich hatte mit dem ersten Teil für ein paar Stunden meinen Spaß, fand es aber zu leicht und irgendwann dann doch ziemlich eintönig. Man muss aber dazu sagen, dass es wohl ein New Game+ gibt, bei dem die Titanenbedrohung sich der Serie annähert.
    (Habe ich zumindest im Steamforum gelesen.)

  2. Da es ja schon im Fazit angedeutet ist, ich habe den ersten Teil nicht gespielt und liebäugle mit der Switch Version, welche Wertung würde es als einziges Spiel der Reihe erhalten ?

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