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Assassin’s Creed 4: Black Flag (Action-Adventure) – Assassin’s Creed 4: Black Flag

Ubsioft bildet mit der Assassin’s-Creed-Serie ein breites Spektrum an Themen und Epochen ab. Man zog mit Altair durch die Zeit der Kreuzzüge, hat sich mit Ezio in der italienischen Renaissance herum getrieben und wurde mit Connor zuletzt Zeuge der amerikanischen Unabhängigkeit. Jetzt darf man in die Karibik segeln und mit Piraten kämpfen.

© Ubisoft / Ubisoft

Neuer Fokus auf alte Stärken

Dass es sich bei den Assassinen eigentlich um eine Gilde oder Kaste handelt, die sich im Hintergrund aufhält und aus dem Verborgenen heraus meuchelt, ist in den letzten Teilen der Serie zunehmend vernachlässigt worden. Edward kann sich zwar weiterhin darauf verlassen, dass er im Falle einer Entdeckung mit seinen übermächtig wirkenden Kampfkünsten im Vorteil ist. [GUI_PLAYER(ID=107602,width=300,text=Die karibische Spielwelt ist angenehm groß und bietet viel Entdeckungsspielraum. Spannung findet man allerdings eher selten.,align=right)]Doch das Missionsdesign wurde dahingehend angepasst, dass Schleichen und die Nichtentdeckung viel häufiger als bislang in den Mittelpunkt gerückt werden. Verfolgungen und Aufgaben, bei denen man partout nicht gesehen werden darf, kommen häufiger vor. Wer zu lang aus der schützenden Deckung lugt und entlarvt wird, muss zurück zum letzten Kontrollpunkt und einen neuen Versuch unternehmen. Unter dem Strich ist damit zwar sicherlich nicht die eleganteste Lösung gefunden worden, um Spannung zu erzeugen, doch sie verfehlt ihr Ziel nicht. Und wenn man z.B. ebenfalls versteckte Gegner jagt und sie aus dem Hinterhalt angreifen muss, da sie einen sonst mit Gift- und Betäubungspfeilen spicken, bekommt die Planung des Vorgehens unter Einbeziehung der Umgebung einen Fokus wie schon lange nicht mehr in der Serie.

Noch besser wäre es allerdings gewesen, wenn mir zusätzlich zu den kontextsensitiven Deckungsoptionen (wenn Edward in Sträuchern und Gebüschen oder hinter Hausecken in Deckung gehen kann, bringt er sich automatisch in Position) die Möglichkeit geboten würde, manuell meine Position zu verändern und z.B. auf Knopfdruck in die Hocke oder einen speziellen Schleichmodus zu gehen. So muss man sich häufig darauf verlassen, dass der Programmcode es rechtzeitig erkennt, wenn man im Bereich schützender Vegetation ist. Und den Fehler, zu vermuten, dass Edward hinter dieser oder jener halbhohen Kiste (die definitiv höher ist als z.B. Büsche) in Deckung geht, er dies natürlich nicht macht, dann wie ein Leuchtturm hervorragt und natürlich erkannt wird, macht man auch nur maximal zwei Mal. Aber genau dies sind die Momente, in denen man sich angesichts des gestiegenen Stealth-Fokus weitere einfache  Schleich-Optionen abseits der unter dem Strich gut funktionierenden Automatismen wünscht. Das Blasrohr als neue Waffe, mit dem man selbst Schlaf- oder Wutpfeile verschießt, die den Gegner Amok laufen lassen, bis er entweder von seinen Kollegen erledigt wird oder die Wut abklingt und er in die Bewusstlosigkeit sinkt, nehme ich hingegen gerne an.

Der wiederentdeckte Fokus auf Schleichen hilft dem Spannungsaufbau.
Der wiederentdeckte Fokus auf Schleichen hilft dem Spannungsaufbau. © 4P/Screenshot

Allerdings ist es im Zusammenspiel mit der in diesen Fällen eher schwach reagierenden KI beinahe schon zu mächtig – zumal man bis auf wenige Ausnahmen nicht Gefahr läuft, keine Munition mehr parat zu haben. Wenn es hart auf hart kommt, kann man aus den erbeuteten Tierknochen Nachschub kreieren.

So kurz und lang wie nie zuvor

Sehr überraschend: Nach gut 15 bis 20 Stunden ist die Kampagne vorbei, wobei ich die für einen Assassin’s-Creed-Teil vergleichsweise kurze Kernspielzeit positiv sehe. So kann ich die stagnierende Mechanik besser akzeptieren und mich voll und ganz auf die in diesem Fall als Hauptmotivation wirkende Geschichte konzentrieren, die kaum Längen vorweist und gut auf den Punkt kommt. Und wer mehr als die Erzählung erleben will und sich auch damit anfreunden kann, dass auch die zahlreichen optionalen Missionen und Entdeckungen nur selten das Spannungsniveau steigern, hat in der großen Spielwelt viel zu tun. Maya-Steine wollen entdeckt werden; die Assassinen haben eine Reihe an Feinden, die ausgeschaltet werden müssen; man kann sich mit dem Metaspiel Kenways Flotte vergnügen: Eroberte Schiffe kann man rekrutieren und auf Missionen schicken, die man bei Bedarf auch über eine Companion-App an einem separaten Eingabegerät (Tablet) steuert; man darf Haie und Wale jagen; schwer bewachte Schiffs-Konvois schreien geradezu danach, überfallen zu werden. Man kann seine Geldbörse dadurch füllen, dass man Lagerdepots überfällt und die Beute beim nächsten Hafenmeister verhökert. Der Ausbau der Jackdaw wird aber nicht nur durch die im Vergleich zu den Vorgängern eher knappen Geldmittel eingeschränkt: Für besonders effektive Erweiterungen werden viele Rohstoffe benötigt, die man wiederum nicht kaufen, sondern nur durch Kaperfahrten erlangen kann – ein gut gelungener Kreislauf, der nur gegen Ende zu einem Grind führt.

Das Design der Hauptfiguren kann sich ebenfalls sehen lassen.
Das Design der Hauptfiguren kann sich sehen lassen. © 4P/Screenshot

Man kann in den Städten Notenpapier nachjagen, mit denen man neue Shanties freischaltet, die von den Matrosen auf See intoniert werden, die man aber auch zum Schweigen bringen kann, wann man es nicht mehr aushält.

Was man allerdings nicht machen kann, ist die politische Situation beeinflussen. Es war immerhin eine Epoche, in der die Karibik vom Kampf um die Vormachtstellung zwischen England und Spanien geprägt war und der sich auch auf den für meinen Geschmack etwas zu stark befahrenen Gewässern widerspiegelt, wenn sich die Schoner und Fregatten der beiden Nationen explosive Gefechte liefern. Man kann zwar als Freibeuter ein- und alles angreifen, doch Auswirkungen hat es keine. Man hätte hier eine zusätzliche Ebene einbauen können, in der man zumindest temporär nichts zu befürchten hätte, selbst wenn man durch die jeweiligen von Forts gesicherten Hoheitsgewässer schippert – je nachdem, für wen man nun Partei ergreift. Ebenfalls ohne Einfluss ist die Crew, die mit einem zur See fährt. Sie folgt einem blind ohne Ansprüche. Wenigstens Rum oder Frischfisch als „Zufriedenstell-Ressource“ wären eine Option gewesen, ohne die es auf lange Sicht zu einer Meuterei kommen würde. Diese Ebenen hätten dem Spielerlebnis nur eine kleine, aber entscheidende frische Nuance hinzufügen können – nicht zu vergessen, dass dem thematische ohnehin omnipräsenten Klassiker „Pirates“ noch mehr gehuldigt worden wäre.


  1. lefu hat geschrieben:Wieviel hat Ubisoft euch überwiesen damit Ihr 79% gebt? Das Spiel ist bis auf die fantastische Optik eine Katastrophe. Die erwähnte schlechte KI ist nicht nur störend sondern macht das Spiel komplett kaputt. Entnervend viele Missionen bestehen aus stupidem zigfachem trial&error mit den verbunden "desyncs": frustrierend und langweilig. Von dem misslungenen Versuch die Kernelemente, 3D Stealth-Jump`n`Run Action, durch diverse Casual-Action-MMO-Elemente zu ergänzen mal ganz zu schweigen. Kein Fisch kein Fleisch mehr das Ganze. Einzig die Piraten Story treibt einen zum weiterspielen.
    du verstehst schon den begriff subjektivität, oder???
    das da nich unbedingt jeder deiner meinung is, sollte doch irgendwie klar sein.

  2. Also bis jetzt hatte ich ja jedes AC durchgespielt. Wobei ich bei AC3 schon mehr oder weniger dazu zwingen musste. Aber AC4 wird das erste AC was ich vorläufig beenden werde und wohl nie durchspielen werde. So schön und gut die Karibik umgesetzt wurde....ich finde es stink langweilig! Ich bin einfach kein Piraten Fan und man viel auf den Meer unterwegs ist finde ich nervig und langweilig. In AC3 fande ich die Schiff Nebenmission klasse weil es halt ne Nebenaufgabe war. Aber hier meh... Was mich auch stört das dass Spiel 0 Assassin Feeling hat. Edward ist mir zwar um einiges Symaptischer als Connor, aber in ein AC will ich nun mal einen Assassinen Spielen und das iss er nicht.
    Und auch sonst finde ich das Spiel eher lala. Story reißt mich auch nicht mit :?

  3. Wieviel hat Ubisoft euch überwiesen damit Ihr 79% gebt? Das Spiel ist bis auf die fantastische Optik eine Katastrophe. Die erwähnte schlechte KI ist nicht nur störend sondern macht das Spiel komplett kaputt. Entnervend viele Missionen bestehen aus stupidem zigfachem trial&error mit den verbunden "desyncs": frustrierend und langweilig. Von dem misslungenen Versuch die Kernelemente, 3D Stealth-Jump`n`Run Action, durch diverse Casual-Action-MMO-Elemente zu ergänzen mal ganz zu schweigen. Kein Fisch kein Fleisch mehr das Ganze. Einzig die Piraten Story treibt einen zum weiterspielen.

  4. Ja, da sagst du etwas Wahres. Sie haben wohl erkannt, dass Spiele sich am besten verkaufen, wenn sie bestimmte Triebe befriedigen. Die Trieb zum sammeln und jagen, der wird von ihren Games gut befriedigt. Immer wieder wollte ich bei FC 3 und auch bei AC 4 sammeln, aufrüsten und Gebiete von Feinden säubern und ich wusste gar nicht warum. Über 40 Stunden hab ich nur damit verbracht. Das war einfach dieser Höhlenmenschinstinkt, der mich dazu trieb. Es ist zwar in Ordnung, dass Ubisoft an diesen Instinkt appelliert (machen ja viele Spiele so), aber es täuscht nicht über erhebliche Schwächen hinweg, die ihre Spiele haben. Meine Lobhymne, die ich auf dervorigen Seite auf AC 4 gesungen habe, nehme ich zurück. AC 4 kann insgesamt zwar relativ gut unterhalten, aber es hat definitiv grosse, störende Schwächen. Die Wertung 79% passt gut.

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