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Assassin’s Creed Chronicles: India (Action-Adventure) – Schleichen und meucheln in Indien

So ganz stimmen die Abstände der Meuchelmörder-Chroniken nicht. Nachdem der erste Ableger letztes Jahr im April erschien, hat es bis jetzt mit der Fortsetzung gedauert, während der Abschluss der Trilogie bereits im Februar veröffentlicht wird. Im Test verraten wir, ob Assassin’s Creed Chronicles India wie der Vorgänger „China“ erfolgreich den Geist des persischen Prinzen aufblühen lässt.

© Climax Studios und Ubisoft Montreal / Ubisoft

Übersinnliche Feinde und penible Steuerung

Dummerweise halten sich aber nicht alle Feinde daran und zeigen damit ein komplett konträres Verhalten zu ihren Kollegen in China. Manche scheinen eine „übersinnliche“ Wahrnehmung zu haben und reagieren bzw. schlagen Alarm, obwohl man ganz deutlich im „sicheren“ Bereich steht. Da einem sowohl das Versteckspiel als auch vor allem die Kämpfe abseits der neuen „Helix-Glitches“ wie einer temporären „One-Touch-One-Kill“-Kombo wenig Möglichkeiten an die Hand geben und man häufig Gruppen auf einen schießender Feinde gegenübersteht, die eine Desynchronsiation (Game Over) zur Folge haben, kommt es häufiger als noch im feudalen China zu Frust-Situationen. Die gibt es durch die zur Tradition werdenden Trial&Error-Elemente ohnehin, die aber dieses Mal immerhin interessanter inszeniert werden und sich häufig hinter knappen Zeitlimits verstecken, die nur wenige Fehler verzeihen.

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Man darf an bestimmten Positionen die Bildschirmebene wechseln. © 4P/Screenshot

Gleiches gilt für die Steuerung, die zwar einerseits noch mehr Optionen bietet, um den Feinden durch Schleichen, Laufen, Rutschen, Hüpfen, Fenstersprüge und Hangelpartien aus dem Weg zu gehen. Doch auf der anderen Seite ist sie erstaunlich unnachgiebig, wenn es darum geht, nahtlos vom Laufen in eine im Bildschirmhinter- oder vordergrund befindliche Deckung zu kommen. Mitunter muss man pixelgenau stehen, da ansonsten der Stickbefehl „nach oben“ komplett ignoriert wird. Dass dies immer dann negativ zum Tragen kommt, wenn man den ohnehin knappen Zeitfenstern bei den Patrouillen oder Wachhabenden ausgesetzt ist, versteht sich von selbst. Dass dies in jenen Momenten zu einem unnötigen Ärgernis wird, ebenso – zumal das in China auch besser gelöst schien. Sprich: Mit Rauchbombe oder Chakras, mit denen man Seile durchtrennen oder Glocken auslösen kann, hat man zwar neue Gadgets zur Verfügung, doch unter dem Strich hat sich abseits des neuen Schleichfokus nicht viel getan. Auch wenn dieser sehr willkommen ist.

Asiatischer Augenschmaus

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AUch die farbenfrohen Dickhäuter können als provisorisches Versteck genutzt werden. © 4P/Screenshot

Und Indien hat noch etwas mit China gemeinsam: Beide Assassinen-Abstecher überzeugen mit einem qualitativ hochwertigen audiovisuellen Design. Wo in China die Kulissen mit weichen Pastell- und Kreidezeichnungen in gedämpften Farben gehalten wurden, wird mit der vergleichsweise „grellen“ Bollywood-Kolorierung sowie den verschnörkelten Designs bzw. Mandalas klar, dass man sich beim Artdesign deutlich vom den Chroniken im Reich der Mitte absetzen möchte. An diesen grundlegenden Schemata hält man auch in den schlichten, aber immerhin sauber vertonten Zwischensequenzen fest.

Das Zuschauen macht Spaß, wenn man sich geschmeidig über Hindernisse rollt, die Ebenen wechselt, in Höhlen waghalsig von Vorsprung zu Vorsprung hüpft oder sich schnell von auflösenden Wänden entfernt, bevor sie einen mit in die Tiefe reißen. Die Archtitektur weiß zwar nicht mit so vielen Details wie bei den „großen“ Brüdern der Serie zu überzeugen. Aber sie liefert einen sehr stimmigen Hintergrund für das unter dem Strich leider nicht mehr so überraschende und damit leicht generisch wirkende Abenteuer, das nach Abschluss der Kampagne immerhin noch mit ein paar Herausforderungsräumen lockt.

  1. mal schauen , welcher Teil mir von der Stimmung (Optik, Musik ) her am besten gefällt.
    Bei Gelegenheit wird das dann wohl mal geholt.
    edit:
    China fand ich gerade von der Musik her lahm. Von daher dürfte das wohl schon mal rausfallen.

  2. Die PC-Version sollte auf jeden Fall mit dem Preis erwähnt werden - nur 9,99 Euro.
    Das ist nicht viel bzw. ziemlich günstig für einige Stunden gameplay insbesondere mit schöner 3D-engine und handwerklich guten Sounds und Musik. Fand den Vorgänger schon klasse, darum ist das auch ein Pflichtkauf für mich - im Gegensatz zu diesem nicht enden wollenden sog. "Pixelart Retro" - Blödsinn.
    Da kriegt man dann so Titel mit insgesamt 16 Farben oder so, und weil sie "Pixelart" schreiben soll das dann "cool" sein und man soll deswegen auch 10 oder 15 Euro abdrücken. Aber nicht mit mir - mir geht diese Pixelschei... auf den Keks und wird systematisch gemieden.

  3. Eirulan hat geschrieben:Kurz?
    China kam letztes Jahr im April...
    Und Russia kommt nächsten Monat.
    Das ist nicht viel Entwicklungszeitraum für zwei Spiele. Zumindest nicht genug, um große Gameplayänderungen in den Titeln einzuführen.

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