Für Grafik-Adventures scheint im dritten Quartal dieses Jahres zugleich die Zeit der dritten Teile angebrochen. Erst neulich stürmte beispielsweise die dritte Fortsetzung von Genre-Führer Myst die Verkaufscharts. Nun liegt seit Ende September der dritte Teil der auch hierzulande beliebten Atlantis-Reihe der französischen Abenteuer-Schmiede Cryo vor. Ob Atlantis III ein würdiger Herausforderer für Myst III ist, erfahrt Ihr bei der Lektüre unserer Review.
Story
Die algerische Ahaggar-Wüste im Jahre 2020: Eine junge hübsche Ägyptologin forscht hier – fernab des Nils – nach einer rätselhaften Kultstätte der Ägypter. Auf ihrer Suche trifft sie einen einheimischen Targi, der sie fortan bei ihrem gefährlichen Vorhaben schützt und begleitet. Schnell wird der Forscherin klar, dass eine Verbindung zum mythischen Kontinent Atlantis besteht. Von dort stammt nämlich ein mächtiges Artefakt, welches einst die Stadt Jerusalem vor einer Eroberung durch Pharao Shoshenq bewahrte – ein verzauberter Totenschädel. Diesen magischen Gegenstand gilt es nun zu finden, um ihm seine Rätsel zu entlocken. Eine geheimnisvolle Reise durch Zeit und Raum beginnt.
Gameplay
Schon kurz nach der ersten Begegnung mit dem Targi übernehmt Ihr die Steuerung durch das Grafik-Adventure. Zunächst müsst Ihr den Zugang zum Bauwerk der Ägypter finden. Wie Euch der Targi zuvor mitgeteilt hat, muss dieses ganz in der Nähe eines stark bewachten Brunnens liegen. Behutsam und ganz leise bewegt Ihr Euch daher ausschließlich mittels Maussteuerung durch die karge Wüstenlandschaft. Der intelligente Mauszeiger zeigt Handlungs- oder Gesprächsmöglichkeiten ebenso an wie eine Richtungsänderung. Als die Wächter Euch schließlich im Dunkel angreifen wollen, ist zum Glück wiederum der Targi zu Stelle, um diese schnell mit seinem Krummdolch niederzumachen. Dann betretet Ihr eine dunkle Höhle voller geheimnisvoller Gerätschaften, deren Funktionsweise Ihr erst noch herausfinden müsst. Ein seltsamer Kreisel, den Ihr im Inventar bei Euch tragt, könnte etwas damit zu tun haben…
Im Laufe des Spieles müsst Ihr immer wieder Rätsel durch die Anwendung gefundener Gegenstände oder durch bloße Kombination (z.B. Drücken von Hebeln) lösen. Vom Schwierigkeitsgrad her gesehen liegt Atlantis III irgendwo im Bereich von mittel bis schwer. Damit ist das Spiel auch für Einsteiger geeignet. Es braucht den Vergleich mit dem komplizierteren Myst III aber nicht zu scheuen, da die Rätsel durchaus noch knackig genug sind. Die Steuerung von Atlantis III ist dabei ziemlich intuitiv: Überall gibt es etwas auszuprobieren, das Euch weiterbringen kann. Jedoch ist wie in den Vorgängern und beim Konkurrenten Myst III auch hier nicht möglich, sich frei durch die Lande zu bewegen. Zwar wird eine 360-Grad-Rundumsicht angeboten, die sich vollmundig „Omni-3D-Umgebung“ nennt. Diese ist aber mitnichten frei, da nur vorgegebene Räume in bestimmter Reihenfolge betreten werden können. Der Spielverlauf ist daher stark linear. Nicht umsonst wird Atlantis III von Hersteller Cryo auch als „Interactive Movie“ bezeichnet.