Fazit
Babylon Twins ist Oldschool pur. Und zwar nicht nur visuell wie ein putziger Arcade-Titel in Retro-Ästhetik, sondern so richtig – mit allen Stärken und Schwächen. Die Vorzüge fallen sofort ins Auge: Es gibt zwei knuffige Helden mit unterschiedlichen Fähigkeiten, jede Menge Plattformen und noch mehr Schalterrätsel. Es ist wie eine kleine Zeitreise in die Ära von Gods, Magic Pockets und Shadow of The Beast. Sogar die typische Amiga-Panflöte ist dabei und trillert eingängige orientalische Melodien. Die Kulisse macht auf den ersten Blick einen ähnlich stimmungsvollen Eindruck und wurde für den iPhone-Release sogar ein wenig aufpoliert. Leider merkt man den 1993 konzipierten Schalter- und Schlüsselrätseln ihr Alter gnadenlos an. Selbst gegen die damalige Konkurrenz hätte man es schwer gehabt. Da man lange Laufwege zurücklegen muss, die Räume sich aber stark ähneln, ist Verwirrung garantiert. Es dauerte oft viel zu lange, bis ich mir sämtliche Wege eingeprägt hatte und endlich in den nächsten Level durfte. Das ähnlich gestrickte „Lost Vikings“ z.B. hat das Spielprinzip seinerzeit um einiges cleverer umgesetzt, weil sich dort die Kopfnüsse auf kleinere Areale konzentrierten. Ein weiteres Problem der babylonischen Zwillinge sind die hakeligen Kämpfe. Nach kurzer Zeit bin ich den ständig wieder aufstehenden Wachen einfach möglichst aus dem Weg gegangen, um meine kostbare Energie zu sparen. Wer sich gerne in Knobelspielen festbeißt, kann trotzdem einen Abstecher in den Orient wagen – allerdings nur, wenn er bereit ist, auf den Komfort heutiger Arcade-Spiele zu verzichten.
Wertung
Der ursprünglich für den Amiga konzipierte Plattform-Knobler besitzt ein charmantes Oldschool-Design, leidet aber unter seinem angestaubten Levelaufbau und hakeligen Kämpfen.