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Batman: Arkham Knight (Action-Adventure) – Vom Traumwagen zum Zerstörer

Batman: Arkham Asylum hat die Spielewelt verändert – nicht nur als Musterbeispiel einer gelungenen Lizenzumsetzung, sondern vor allem durch den so genannten „Freeflow-Combat“: den als Reaktionsspiel inszenierten Nahkampf gegen eine Überzahl an Gegnern. Doch im vierten Spiel der Arkham-Serie reicht das wohl nicht. Und so rollt ein Batmobil an den Start, mit dem sich der Superheld keinen Gefallen getan hat.

© Rocksteady Studios / Warner Bros. Interactive Entertainment

Scarecrows Handlanger suchen aufmerksamer als zuvor. Sie werfen Minen, stellen am Boden Geschütztürme auf, rollen Granaten in Lüftungsschächte, wecken bewusstlose Kameraden und decken sich in kleinen Teams. Die vielen abwechslungsreichen Situation entscheiden über das beste Vorgehen, nicht die Vorgabe des Spiels.

Nicht zuletzt bestehen viele Umgebungen aus mehreren Ebenen sowie überdachten und freien Flächen. Neue Wachen tragen schwere Maschinengewehre, andere steuern schwebende Dronen oder orten Batman, wenn er mit seinem Detektivblick durch Wände schaut. Rocksteady erfindet seine eigene Formel nicht neu. So gut wie in Arkham Knight funktionierte sie allerdings noch nie!

Kanonenboot auf Speed

Hätten es die Briten doch nur dabei belassen! Hätten sie doch darauf verzichtet, ihrem Batman ein Fahrzeug zu geben, das wie eine Abrissbirne im Schnellvorlauf durch Gotham City zoomt. Eine Burnout-Rakete, die Ansammlungen kleiner Gauner einfach überfährt und Stützpfeiler wunderschöner Hotels durchbricht, ohne aus der Spur zu geraten.

Natürlich ist das Batmobil ein schneller Panzer! Doch dermaßen rücksichtslos würde der Hüter Gothams nie dort wüten, was er selbst als „meine Stadt“ bezeichnet. Deshalb ist es so verdammt traurig, dass man den rasenden Rammbock gar nicht anders fahren kann. Rocksteady hätte dafür sorgen müssen, dass sich das Batmobil so
anfühlt, wie es die Werbung des Spiels verspricht: „Be the Batman!“ heißt es da, nicht „Verwüste Gotham!“

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Langweilig, öde und immer wieder: Das Ballern im Batmobil. © 4P/Screenshot

Tatsächlich ist das Geschoss so groß und so schnell, die Straßen aber sind so eng, dass das brachiale Zerstören
unvermeidbar ist. Ein Fahrgefühl entsteht in dem Boliden ohnehin nicht, da er selbst bei hohen Geschwindigkeiten wie ein Luftkissenboot auf der Stelle dreht. Rocksteadys Batmobil ist kein Auto. Es ist ein Kanonenboot auf Speed.

Wenn Sam ein Panzer wär‘

Ein Kanonenboot noch dazu, das sich durch unsägliche Actionszenen ballert. Nichts gegen Verfolgungsjagden! Viel häufiger steht das Batmobil aber nahezu am Fleck, um mit MG und Raketenwerfer auf noch stiller stehende Panzer zu schießen. Ein gelegentlicher Schritt zur Seite reicht, um anfliegenden Geschossen auszuweichen – im Kampfmodus steuert sich das Fahrzeug wie ein Shooter-Held. Was für faulige, langweilige Tiefpunkte diese viel zu häufigen Sequenzen sind! Das schlechteste Armored Core spielt sich packender.

Und es kommt noch dicker, wenn das Panzerwunder gegen besonders starke Boliden keine Chance mehr hat. Dann schleicht es allen Ernstes wie Sam Fisher durch die Straßen, gegnerischen Fahrzeugen hinterher, um deren immer gleiche Schwachstelle mit nur einem Schuss anzuvisieren. Das klingt nicht nur albern, es sieht auch dämlich aus. Und es macht nicht den geringsten Spaß.

Gäbe es doch wenigstens eine Alternative zu diesem Unsinn…

  1. Mal ne Frage (vielleicht übersehe ich es ja): An der Konsole konnte man eine alternative, IMO bessere Kampf Steuerung für das Batmobil einstellen. Gibt es die Option auch am PC, wenn ja wo, oder sind die Tasten (Pad) da komplett festgelegt?
    EDIT:
    Hat sich erledigt. Menü Punkt ist jetzt erst aufgetaucht, warum auch immer.

  2. Rooster hat geschrieben: 01.05.2019 15:07 im Endeffekt, ja. arkham city könnte dir tatsächlich mehr zusagen, wenn dich das batmobil zu sehr nervt. ich persönlich liebe ja asylum und werde mit allen nachfolgenden open world teilen nicht wirklich warm :Blauesauge: batmobil hin oder her...
    Das Spiel gefällt mir so gut, ich habe mir extra einen Trainer runtergeladen für die actionreichen Batmobil Missionen (Infinite Batmobil Health) damit ich da schneller durchkomme, dafür genieße ich den Rest des Spieles ohne "cheaten". War die einzige Lösung die mir eingefallen ist zu meinem Problem...

  3. im Endeffekt, ja. arkham city könnte dir tatsächlich mehr zusagen, wenn dich das batmobil zu sehr nervt. ich persönlich liebe ja asylum und werde mit allen nachfolgenden open world teilen nicht wirklich warm :Blauesauge: batmobil hin oder her...

  4. Habs mir vorgestern gekauft :-) Kenne die Vorgänger übrigens nicht wirklich.
    Die Idee mit dem Batmobil bietet eine gute Gelegenheit ein paar actionreiche (optionale) Missionen einzubauen um ein bißchen mehr Abwechslung zu bieten für den der es braucht. Ich hätte aber nicht gedacht das man sooft mit dem Batmobil unterwegs ist und es ein wichtiges Element im Spiel ist (Warum nicht Optional?) und sogar stupide Rennen gefahren werden die mir so gar keinen Spaß bieten.
    Das ebenfalls stupide Spielchen "Ausweichen dann Schießen" in den "Panzermissionen" hat mich nach einer gewissen Zeit abgetörnt und es macht keinen wirklichen Spaß. Das ist sehr schade weil der Rest des Spieles durchgestylt ist und Blockbuster Mentalität besitzt. Hätte richtig Lust das weiterzuspielen wäre da nur nicht das aufgezwungene Batmobil....
    Wie war der direkte Vorgänger? Gleiche Qualität nur ohne Autofahren?

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