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Bethesda Pinball (Musik & Party) – Moderne Klassiker im Kugelwahnsinn

Die meisten Lizenzen, die von den Zen Studios zu virtuellen Flippern für Pinball FX 2 oder Zen Pinball verarbeitet wurden, beruhen auf Filmen oder Comics. Doch von Zeit zu Zeit mischt sich auch das eine oder andere Videospiel darunter wie z.B. Ninja Gaiden, The Walking Dead oder Ms. Splosion-Man. Für ihr neuestes Paket hat man sich mit Bethesda zusammengetan und mit Doom, Skyrim und Fallout drei der markantesten Marken „verflippert“. Im Test überprüfen wir, ob man hier ähnlich hochwertige Unterhaltung abliefert wir bei Aliens vs. Pinball.

© Zen Studios /

Mut zum Risiko

Die Zen Studios hätten es sich einfach machen können. Artwork der entsprechenden Bethesda-Spiele auf die Flippertische klatschen. Ein paar Rampen, Bumper und Trigger einbauen. Soundeffekte und Musik aus den Vorbildern vorbereiten. Fertig. Und vermutlich alle Fans der Pinball-FX- bzw. Zen-Pinball-Serie wären zufrieden gewesen. Im Gegenzug heißt das aber auch, dass Puristen, die sich lieber mit den Tischen aus Pinball Arcade beschäftigen, auch mit Skyrim, Fallout oder Doom nicht den Zugang zu den wieder einmal sehr speziellen Flippern finden werden. Als Markenzeichen der Zen Studios findet sich abermals realistische Kugelphysik im Mix mit unrealistischen Elementen wie Feuer spuckende Drachen, wild um sich ballernde und in Zeitlupe die Waffen wechselnde Soldaten im Kampf gegen Dämonen oder Mutanten, die einen ständig beschimpfen.

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Doom gehört zu den bislang besten Flippern aus dem Hause Zen. © 4P/Screenshot

Dabei hat Zen allerdings penibel darauf geachtet, sowohl visuell als auch akustisch sowie inhaltlich den Schulterschluss zum Original herzustellen. Der Doom-Tisch z.B. ist schneller als man es von einer Mehrheit der bislang veröffentlichten Zen-Flipper gewöhnt ist und entspricht damit der frenetischen Action des Shooter-Reboots. Im Gegensatz dazu sind Fallout und vor allem Skyrim nicht nur mit Musik aus den  offenen Bethesda-Welten sowie zahlreichen Anspielungen auf die jeweilige Mythologie bzw. Geschichte gefüllt, sondern mit Rollenspiel-Elementen gespickt. Das ist für Zen zwar nichts Neues, da man im hauseigenen Tisch Epic Quest bereits erfolgreich mit Kämpfen, Ausrüstung usw. experimentiert hat. Doch hier geht man mindestens zwei Schritte weiter.

Skyrim: Flippern mit Charakter

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Jeder Tisch verfügt über markante Merkmale, die geschickt mit der Inspiration verknüpft wurden. © 4P/Screenshot

Bevor man auf dem Elder-Scrolls-Tisch die Kugel abfeuern kann, muss man z.B. erst eine Figur erstellen, die auf Basis einiger der beliebtesten Skyrim-Rassen entsteht. Das Besondere: Diese Figur baut man über die gesamte Flipper-Karriere auf, rüstet sie aus und ist so für die während des Flippers auftauchenden Quests gewappnet. Dauert der Kampf gegen ein Skelett beim ersten Spiel noch relativ lang, hat man später mit einer entsprechenden Waffe und höheren Figurenstufe deutlich weniger Probleme und kann sich auf die anderen Aufgaben konzentrieren. Dazu gehören der Anschluss an Fraktionen, das Herstellen von Gegenständen, Erforschen von Magie, Bekämpfen von Drachen und vieles mehr, bevor man seiner Bestimmung als Drachenblut folgen kann. Während die Rampen, die Spezialelemente wie die Findlinge als Bumper oder die diversen Einschusslöcher in gewohnter Qualität zusammengefügt werden, um teils unter Zeitdruck für Missionsvielfalt zu sorgen, gibt es einen Aspekt, den Zen nicht komfortabel lösen konnte: die Inventarführung. Da Ausrüstung hier wie erwähnt eine große Rolle spielt, ist man immer wieder in den verschachtelten Menüs unterwegs. Allerdings muss man sie über die Flipper und die Abschusstaste navigieren. Das ist unnötig kompliziert und hätte anders gelöst werden müssen, da einen das frickelige Anlegen neuer Ausrüstung unnötig aus dem Konzept bringt.

Fallout: S.P.E.Z.I.A.L.-F.L.I.P.P.E.R.


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Das Artdesign brilliert mit Anspielungen auf die Vorlagen. © 4P/Screenshot

Der Tisch zu Bethesda postnuklearer Welt setzt ebenfalls auf Charakterentwicklung, hat aber keine Figur, die man über mehrere Spiele hinweg begleitet. Stattdessen startet man jedes Mal bei null und kann wahlweise eine per Zufall ausgewürfelte Figur samt Begleiter generieren lassen. Oder man investiert die Zeit, um Punkte auf die sieben Werte zu verteilen, bei denen allerdings bis auf wenige Ausnahmen unklar bleibt, welche Auswirkung sie haben. Und spätestens mit den Begleitern wie z.B. Valentine oder Codsworth wird klar, dass Zen und Bethesda hier Fallout 4 umgesetzt haben. Entsprechend ranken sich die Missionen auf dem ebenfalls solide bis gut designten Tisch auch um die Fraktionen wie die stählerne Bruderschaft oder die „Railroad“, der man auch hier erst wieder über den Weg zur Freiheit auf die Spur kommen muss. Und man erforscht gelegentlich einige Bunker wie Vault 66 oder Vault 103 auf der Suche nach den Bobbleheads. Anders als bei Skyrim gibt es hier jedoch vermehrt Kämpfe, v.a. gegen Mutanten, bei denen man nicht nur Rampen abgrasen, sondern auch sich bewegende Ziele abschießen muss.

Doom: Die Flipper-Hölle

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Der Doom-Tisch ist prall gefüllt mit Action und aufwändigen Effekten. © 4P/Screenshot

Der rasend schnelle Shooter von id hat auch Zen zu Höchstleistungen angespornt. Doom ist nicht nur der Höhepunkt dieses Pakets, sondern neben einigen Star-Wars-Tischen und Aliens vs. Pinball  einer der besten Flipper, die Zen bislang kreiert hat. Angefangen von der Geschwindigkeit, die zusammen mit der dynamischen Heavy-Metal-Soundkulisse und den sporadischen Feuergefechten adäquat die Doom-Atmosphäre widerspiegelt, über die Missionen, die einen über die Rampen, die mobilen Bumper und diverse Geheimnisse bis in die Hölle und zurück jagen, macht die Kugeljagd im Doom-Kostüm eine Menge Spaß. Und als besonderes Gimmick wird beim Waffenwechsel wie im Original das Spiel in einer Super-Zeitlupe geschaltet. Die Dotmatrix-Anzeige im 8-Bit-Stil hat jedoch eine Fantasie bei mir geweckt: Basierend auf dem Ur-Doom könnte Zen einen Tisch entwickeln, der frei von jeglichem unrealistischem Schnickschnack eine Chance hätte, die Puristen von der Qualität der Zen-Physik zu überzeugen.

  1. Moin zusammen,
    ich gebe ja zu, dass ich eher im Bereich Pinball Arcade anzufinden bin. Ich mag die reale Umsetzung der Flipperautomaten und mit Stern Pinball Arcade werden dann auch die aktuellen Maschinen in Pixel umgewandelt. Der riesige Nachteil ist jedoch, dass PA eine zu lange Verzögerung drin hat und dies ungemein den Spielfluss hemmt. Da ist ZEN irgendwie besser.
    Allerdings muss ich sagen, dass ich nur in den Keller laufen brauche, um ohne Latenzen und Verzögerungen zu flippern. Aber seht selbst... http://www.facebook.com/tobstarsflippertempel
    :D
    Cheerio!

  2. Im Weihnachts-Steamsale werden die Zen-DLC's sicher wieder günstig. Für mich gehört dieses sowie das Alien-pack zu dem Besten, was Zen bisher raus gebracht hat. Das heißt nicht, dass der Rest nicht gut ist.

  3. Falls das mal auf gog erscheint werde ich es sicher kaufen, aber solange spiele ich lieber mit "Balls of Steel" - für mich immer noch der Beste Flipper.

  4. Kant ist tot! hat geschrieben:Aber selbst unrabattiert finde ich hier Preis-Leistung ganz gut.
    Sicher, im Gegensatz zu so mancher DLC-Abzocke ist das akzeptabel. Zen produzieren hochwertige Tische, das ist in der Regel kein billig runtergerissener Lizenzdreck. Es macht einfach die Masse verfügbarer UND interessanter Tische, die das alles so, hmmm, herausfordernd für die eigene Selbstbeherrschung macht.
    Habe mich z.B. mit dem FamilyGuy-Tisch nur so beömmelt, die Demo gespielt, bis nix mehr ging ... aber ich muss warten. Sonst werde ich hier echt noch arm.

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