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Beyond a Steel Sky (Adventure) – Stilvolle Dystopie

Der Vorgänger gehört neben Dreamweb und den Lucasarts-Klassikern zu jenen klassischen Adventures, die einen großen Eindruck bei mir hinterlassen haben. Als der Test zu Beyond a Steel Sky ins Haus stand, bin ich deshalb so schnell es ging wieder in die Haut von Robert Foster geschlüpft, der nach zehn Jahren in die futuristische Metropole Union City zurückkehrt. Dabei ist im zweiten Teil vieles gleich geblieben, obwohl sich manches stark verändert hat. Lohnt sich die Rückkehr denn oder hätte man diesen Oldie lieber ruhen lassen sollen?

© Revolution Software / Revolution Software / Microids / astragon

Fazit

Tatsächlich führt Beyond a Steel Sky die Geschichte um Robert Foster also originalgetreu fort, da es wie der Vorgänger ein weder spielerisch noch erzählerisch allzu anspruchsvolles, dafür aber sehr ansehnliches Adventure mit sympathischen Haupt- und Nebencharakteren sowie einer unterhaltsamen Geschichte ist. Schön, dass man das stilvolle Union City dabei als plastische Kulisse erkundet und dass sich viele Rätsel um das Manipulieren der Umgebung drehen; das ist inhaltlich sinnvoll und verleiht den Kulissen zusätzliche Substanz. Es fühlt sich ein bisschen so, als würde man Life is Strange mit einer wesentlich stärkeren Gewichtung der Rätsel spielen – es fühlt sich allerdings auch so an, als hätte das Spiel noch einige Wochen Entwicklungszeit nötig gehabt, denn die vielen Programmfehler hatten mich irgendwann glatt aus dem Spiel gerissen. Nun stolpert man selten über drastische Fehler, aber wenn man stundenlang seltsam geknickte Köpfe ansieht, die Kamera zuverlässig in Wänden und Körpern verschwindet, man nicht alle Optionen eines wichtigen Menüs mit dem Gamepad auswählen kann oder ein gelöstes Rätsel nicht erkannt wird, dann reibt man sich irgendwann leider daran auf. Ohne diese Fehler könnte Beyond a Steel Sky ein richtig gutes Spiel sein. Mit ihnen kann ich es hingegen nur Fans empfehlen, die bereit sind mindestens ein Auge fest zuzudrücken.

Wertung

PC
PC

Spannendes und stilvolles Adventure mit etwas zu leichten, aber spielerisch unterhaltsamen Rätseln – das zum Testzeitpunkt unter einer Reihe technischer Mängel leidet.

  1. War nett, gamebreaking bugs hatte ich nicht, aber an den Animationen kann man noch feilen. Foster geht, als hätte er das rechte Sprunggelenk gebrochen. ;)
    Rätsel sind durch die Bank relativ einfach / logisch. Nur ab und an fühlte ich mich verarscht, wenn man Dinge nochmal tun muss, weil sie zwingend in Reihenfolge geschehen müssen, weil die Lösung vom Timing eines NPC abhängt, was man aber erstmal herausfinden muss, oder weil die Reichweite einer Fähigkeit beliebig scheint...
    Spiel tut keinem weh, ich müsste wirklich mal den ersten Teil nachholen, irgendein Anlauf wird klappen, gehe mit der Wertung sogar ohne Technische Fehler konform. Ist ein gutes Spiel. Also im Sinne von "gut". Nicht schlecht, nicht herausragend, nicht funktioniert so gerade: Einfach und schlicht: Gut. ;)

  2. Als riesiger Revolution-Fan wird der Titel natürlich gekauft, allerdings erst, wenn dann auch die Lokalisierung da ist - und bis dahin sind sicher auch die gröbsten Mängel beseitigt. Erinnert mich sehr an Dreamfall: Chapters, dass ja auch zu Release technisch eine ziemliche Katastrophe war - dann aber die Kurve noch sehr gut genommen hat.

  3. Beneath a Steel Sky ist eines meiner Lieblingsadventures. Ein dystopischer Cyberpunk-Alptraum, wo die Bezeichnung Stählerner Himmel wunderbar passt und die wunderbar gezeichnete Pixel-Grafik auch heute noch sehr ansehnlich ist.
    Was ich jetzt von diesem in meinen Augen viel zu bunten und irgendwie seltsam unpassenden Cel Shading-3D halten soll weiß ich seit dem ersten Trailer von Beyond nicht. Ich glaub, das ist eher nix für mich.

  4. Leider ist die Grafik überhaupt nichts für mich.
    Um ein paar Beispiele zu nennen wie ich mir ein Adventure vorstelle mit zb. "Black Mirror 1,
    Gray Matter oder A Book of Unwritten Tales"
    Aber das hier ist ein Atmosphäre Killer.
    Kann ich nicht spielen sowas.

  5. M4g1c79 hat geschrieben: 14.07.2020 14:35 Sprich, wie hoch hättet ihr gewertet, wenn es all die Macken nicht gäbe? Solide 70-80er Bereich?
    So in der Drehe hätte es landen können, ja.
    Black Stone hat geschrieben: 14.07.2020 14:34 Diese Bewertung mit der Begründung ist einen Tag nach dem "Deadly Premonition 2"-Fail aber nun echt ein Hohn. Ja, ja, unterschiedliche Tester, bla bla bla. Aber bei handfesten technischen Mängeln sollte einfach eine klare Linie zu erkennen sein...
    Das sind zwei völlig verschiedene Spiele mit völlig verschiedenen technischen Mängeln. Wir bewerten immer den Einzelfall, es gibt keine Pauschalabwertung für das Vorhandensein von Mängeln.

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