Meisterlich?
Mehr als ein Jahr ist es her, dass Ken Levine sein System Shock 2 aus der Zukunft in die Vergangenheit, aus dem Weltraum auf den Meeresgrund verlegt hatte: Inhaltlich und erzählerisch ist BioShock nichts weiter als die Neuauslegung einer finsteren Zukunftsvision – deren zwei Plot-Wendungen zu den cleversten der Spielegeschichte gehören. Der glanzvolle Höhepunkt unseres letzten Spiel des Jahres‘ ist allerdings nicht die Handlung.
[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=25468,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/46/fd/96868-bild.jpg)] Vergleichsvideo: So sehen die ersten Minuten auf 360 und PS3 im direkten Vergleich aus. |
Weil es kurioserweise manchmal wichtiger scheint als das eigentliche Spiel: Das Bild wirkt auf der Sony-Konsole ein Stück farbärmer, ab einem etwa 30 Zoll großen Bildschirm fallen Treppchen ins Auge, in Bewegung verliert das Bild etwas an Schärfe, einige Texturen wirken verschwommener und insgesamt läuft die PS3-Fassung einen Hauch weniger flüssig als die vergleichbare Konsolen-Version. Keiner dieser Unterschiede wirkt sich allerdings in irgendeiner Weise aufs Spiel aus – ohne peniblen Direktvergleich werden sie zudem nur eine Hand voll Experten überhaupt bemerken. Was hingegen auffällt, sind die grob aufgelösten Big Daddys, oder vielmehr eine bestimmte Art der unheimlichen Gegner. So selten man darüber stolpert und so sicher das mit einem Patch wohl behoben wird: Das darf einem Spiel dieses Kalibers nicht passieren!
Was ist Rapture? Wer ist Ken Levine? Und was macht BioShock zu einem Meisterwerk? Die Antworten findet ihr im ausführlichen Test der 360- und PC-Versionen! |
Die Detailfrage
Auf der anderen Seite wirken einige Oberflächen auf PS3 dafür schärfer als auf 360 – wo die Umsetzung bei verschiedenen Details den Kürzeren zieht, hat 2K an anderer Stelle also verbessert. So hält sich z.B. das späte Auftauchen einiger Texturen stärker in Grenzen als auf 360. Vor allem gibt es aber spielerische Vorteile, die dem microsoftischen Rapture zum Teil heute noch verwehrt bleiben. Genauer gesagt dürfen hartgesottene PS3-Besitzer einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad wählen, welcher den Anspruch an eine treffsichere Hand sowie den wohl
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Wunderschön und gefährlich: Rapture ist ein modernes Kunstwerk. |
Ein Zusatz, der PC- sowie 360-Spielern erst nach einem Patch vergönnt war, ist die Möglichkeit, das automatische Wiederbeleben in den Vita-Kammern auszuschalten. Das ist besonders in Verbindung mit dem neuen Schwierigkeitsgrad eine willkommene Herausforderung. Immerhin unterstützt Bioshock auch Trophäen – die natürlich größtenteils den Erfolgen ihrer geistigen Vorbilder gleichen. Auch die weiteren Plasmide, mit denen man in den beiden anderen Version erst nach einem Update hantieren durfte, sind diesmal vom Start weg vorhanden. Anders als auf 360 und PC orientieren sich deren Preise dabei an denen der restlichen Plasmide: Sie kosten nicht mehr nur einen, sondern ein paar Dutzend Dollar.
Insgesamt halten sich Vor- und Nachteile so sehr die Waage, dass man BioShock auch ein Jahr nach seiner Erstveröffentlichung unbedingt nachsagen darf: Dieses Spiel ist ein Meisterwerk!