„Abenteuer“ schreibe ich übrigens deshalb, weil Half-Life der Shooter-Action nicht nur gelegentliche Atempausen gönnt, sondern das Durchkämmen der Umgebung, Finden des Weges und Lösen kleiner Rätsel sehr viel Zeit einnimmt. So hat man viel stärker das Gefühl einen realen Schauplatz zu erkunden, anstatt nur Schauspieler in einem abgesteckten Bühnenbild zu sein. Dazu trägt außerdem bei, dass man nie abrupt von einem Level in den nächsten versetzt wird – selbst erzählerische Ausnahmen werden als gleichförmige Übergänge inszeniert. Leider wird das auch in Black Mesa von den bekannten Ladepausen unterbrochen. Grundsätzlich funktioniert der Aufbau aber noch heute.
Nicht zuletzt hat Crowbar die einstigen Kulissen nicht identisch übernommen, sondern zum einen aufwändiger ausgearbeitet und zum anderen umgestaltet, wo es spielerisch sinnvoll ist. Jeder wichtige Raum ist sofort wiedererkennbar! Grafisch und akustisch entstehen aber stimmungsvolle Momente, die man beim heutigen Spielen des Originals einfach nicht mehr erlebt. Dadurch gefiel mir z.B. die Fahrt durch die „Eisenbahntunnel“ fast genauso gut wie im Original, während die Welt der Außerirdischen, Xen, jetzt nicht nur fremdartig aussieht, sondern viel stärker ihre exotische Schönheit mit der von ihr ausgehenden Bedrohung vereint.
Unfreiwillig Stealth-Action
Leider hat die grundsätzlich gelungene Modernisierung allerdings auch Nachteile, die gerade im Vergleich mit aktuellen Shootern auffallen. So geschickt Crowbar etwa Licht und Schatten einsetzt, so sehr sieht man dem Remake seine technisch inzwischen überholten Wurzeln an. Selbst große Räume bestehen aus vergleichsweise wenigen Polygonen und lassen eine physikalisch aufwändige Beleuchtung missen. Man bleibt zudem häufig an kleinen Ecken oder auf engen Stegen hängen, rauscht insgesamt aber mit einem Affenzahn durch Black Mesa ohne die Schwere von Gordons Körper zu spüren. Es fehlt das Gefühl physisch vor Ort zu sein.
Und auch die Action, damals ein Höhepunkt des Spiels, wirkt selbst in diesem Remake relativ bieder. Viele Gefechte sind durchaus knackig und vor allem Soldaten zwingen Gordon erfolgreich dazu seine vermeintlich sichere Deckung zu verlassen. Der beherrscht jetzt zudem das Rutschen in Deckung, was manchen Schusswechseln zusätzlichen Schwung verleiht. Das Aktionsrepertoire der Gegner ist aber auch sehr überschaubar, weshalb sie mitunter wie bewegliche Zielscheiben wirken, und zudem „gedankliche“ Aussetzer an den Tag legen, die ich dem nostalgischen Trip zwar nachsehe, die für sich genommen allerdings grobe KI-Schnitzer darstellen. Da bleiben hilfreiche Wachen etwa stur in der Schusslinie stehen, während man von Gegnern in unmittelbarer Nähe übersehen wird, die gerade noch direkt auf Gordon zu liefen. Ganz große Action inszeniert diese Version des Shooter-Opas daher nicht.
Wirklich „identifizieren“ kann ich mich mit dem...
Der Online Auftritt ist nur noch click bait vom Allerfeinsten und nicht ohne Grund werden sie immer wieder mit der Bild verglichen. Das Heft habe ich mir früher sehr gerne gekauft, mittlerweile ist es meistens nicht einmal mehr das Durchblättern wert. Trauriger Tiefpunkt war für mich letztlich die Zensur im Forum. Es ist mehr als auffällig, dass negative Kommentare zu EA und SC zu seltsamen Überreaktionen führen.
Ich habe dort meinen Account längst gelöscht und vermisse ihn auch nicht. Die PC Games macht wesentlich bessere Arbeit und 4Players ist ja auch noch da.
Ich halte die Aussage "Niemand braucht heute noch Half Life 3" für eine der dümmsten Behauptungen zum Thema Spiele überhaupt. Aber besagter Person reicht ja auch ein Call of Duty und ev. Battlefield nach dem anderen zum Glück. Passt aber zu den anderen Bemerkungen dieser Person. Meistens zum Fremdschämen, einschliesslich dem aufgesetzt wirkenden Anbiedern an vermeintlich nicht mal halb so alte Spieler. Das sprachliche Niveau hat dort nämlich auch gewaltig nachgelassen.